- Eine Rallye ist eine Rallye ist eine Rallye: Strategen optimistisch..... - kizkalesi, 22.04.2003, 07:59
Eine Rallye ist eine Rallye ist eine Rallye: Strategen optimistisch.....
--><font size="5">Rallye weckt Hoffnungen </font>
Dax nimmt 3000 Punkte ins Visier - Strategen optimistisch
von Holger Zschäpitz
Berlin - Eine Rallye ist eine Rallye ist eine Rallye... Diesen leicht abgewandelten Aphorismus der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein führen angesichts der beinahe täglich steigenden Kurse momentan viele Pessimisten im Munde. Die aktuelle Rallye sei auch nur eine weitere im allgemeinen Bärenmarkt, die wie die früheren schon bald zum Erliegen kommen werde. Doch die mittlerweile fünfte Mini-Hausse seit dem Jahr 2000 scheint bei näherer Betrachtung so gar nicht zum Dichterinnenwort zu passen, zu sehr hebt sie sich von den vorherigen Rallyes ab. Und die großen Unterschiede nähren den Optimismus vieler Marktbeobachter."Wir setzen fest auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung", schreibt Ian Scott, Stratege bei Lehman Brothers in London, in seiner aktuellen Expertise. Anders als die letzten vier Markthaussen könne sich die jetzige als nachhaltiger entpuppen.
Tatsächlich ist dieses Mal vieles anders. Da ist zunächst die Wucht, mit der die Kurse in die Höhe schnellen. Seit dem Mehrjahrestief am 12. März hat der Dax innerhalb von nur 26 Handelstagen über 30 Prozent an Wert zugelegt. Dies entspricht einem durchschnittlichen Tagesgewinn von 1,2 Prozent. Die vorangegangenen vier Rallyes liefen dagegen wesentlich gemächlicher ab. Im Schnitt kletterten die deutschen Blue Chips pro Handelstag lediglich 0,8 Prozent nach oben. Noch stärker überrascht jedoch die Marktbreite. So partizipieren am jetzigen Aufschwung alle Branchen. Einer der schwächsten Bereiche, der CDAX-Pharmasektor, läuft seit dem März-Tief gerade einmal 15 Prozentpunkte hinter dem Dax hinterher. In früheren Haussen war der Aufschwung dagegen jeweils nur von wenigen Branchen getragen. In der Herbstrallye 2002 etwa wurden die Versorgerwerte sogar ins Minus gedrückt. Die Underpeformance lag damals bei 36 Prozentpunkten.
Die heute größere Marktbreite werten die Optimisten nun als Indiz dafür, dass nicht mehr nur einzelne Marktspieler zuvor verprügelte Werte wieder nach oben jubeln, sondern insgesamt die Risikoscheu gegenüber Aktien abgenommen hat und Anleger sich wieder verstärkt Dividendenpapiere zuwenden. Für diese Lesart spricht auch der kräftige Kurseinbruch am Anleihemarkt. Lediglich noch im Frühjahr 2001 erlebten Bundesanleihen einen derartigen heftigen Zinsanstieg wie heute."Der Haupttriebkraft für Aktien kommt dieses Mal von einer Umschichtung aus anderen Anlageklassen", sagt Scott. Dies sei ein ermunterndes Zeichen.
Insgesamt nehmen immer mehr Strategen wieder eine positivere Haltung ein."Der Sommer setzt sich auch an den Börse durch. Die Stimmung ändert sich", sagt Joachim Paech, Chefhändler von Julius Bär. Er traut dem Dax in dieser Woche den Sprung über die 3000-Punkte-Marke zu. Mit etwas Glück könne sogar die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, die momentan bei 3101 Punkten verläuft geknackt werden. Als obere Begrenzung sieht Paech den Jahreshöchststand vom Januar bei 3157 Zählern."Mehr geben die fundamentalen Daten, auf die Anleger nun wieder verstärkt schauen, zumindest in dieser Woche nicht her."
In Deutschland legen drei Dax-Gesellschaften ihre Bücher offen. Erste Tendenzen könnten heute die Zahlen des Chipriesen Infineon bringen. Ab Donnerstag startet die nachösterliche Börsenwoche richtig durch. Denn dann legen mit Siemens und Daimler-Chrysler gleich zwei Dax-Schwergewichte ihre Daten vor. Mit negativen Überraschungen rechnen nur die wenigsten Experten. Schließlich hat die bereits seit zwei Wochen auf Hochtouren laufende US-Berichtssaison gezeigt, dass die Kostensenkungsmaßnahmen bei den Börsenkonzernen verstärkt zu greifen beginnen und einen guten Schutz selbst gegen eine äußerst schwache Konjunktur bieten. Und auch die deutschen Unternehmen dürften zunehmend die Früchte ihrer durchgreifenden Restrukturierungen ernten.
Von der Konjunkturseite dürften wenige Impulse ausgehen. Zur Wochenmitte veröffentlicht die US-Notenbank ihr Beige Book, am Freitag werden die Zahlen zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal veröffentlicht. Nach der Verschiebung des Ifo-Index von Freitag auf kommenden Montag sind in Deutschland wegweisende Zahlen dagegen Mangelware.
http://www.welt.de/data/2003/04/22/76781.html
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