- und weiter geht 's - steve, 23.04.2003, 22:21
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Islamistischer Machtanspruch passt USA nicht
Entgleitet den USA die Nachkriegsordnung am Golf? Washington zumindest hat den Iran davor gewarnt, sich im Nachbarland Irak einzumischen. Hintergrund sind Berichte, wonach Teheran Agenten in den SĂĽdirak eingeschleust haben soll, um die Schiiten zu unterstĂĽtzen. Regierungsbeamte sehen die USA offenbar schlecht vorbereitet auf den FĂĽhrungsanspruch der Islamisten. Hunderttausende Schiiten hatten in Kerbela zuvor ein Ende der US-Besatzung gefordert.
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Die Fahndungsliste der USA - Fotos der meistgesuchten Iraker
Agenten in den SĂĽdirak geschickt?
Die US-Regierung habe Teheran deutlich gemacht, dass jede"äußere Einmischung auf dem Weg Iraks zur Demokratie" nicht geduldet werde, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer. Dies betreffe insbesondere die Einschleusung von Agenten in den Süden Iraks. Von entsprechenden Versuchen berichtete zuvor die"New York Times". Demnach sollen unter den Agenten auch Guerillakämpfer der schiitischen El-Badr-Brigaden sein.
"Nein zu Amerika"
Bei den Feiern zum Todestag eines der größten schiitschen Märtyrer hatten die Schiiten in Kerbela in Sprechchören und auf Spruchbändern zu Hunderttausenden dem US-Einfluss auf die Nachkriegsordnung ihres Landes abgelehnt."Nein zu Amerika, Nein zum Kolonialismus" war immer wieder zu hören. Im Irak und im Iran hat die islamische Strömung der Schiiten die Mehrheit. Im Iran haben sie einen Religionsstaat errichtet. Seit dem Sturz von Präsident Saddam Hussein demonstrieren die Schiiten auch im Irak deutlich ihren Führungsanspruch
Machtlos gegen Fundamentalisten?
Die USA indes haben die Stärke und den Organisationsgrad der Schiiten offenbar unterschätzt. Das berichtet die"Washington Post" unter Berufung auf US-Regierungskreise."Es ist eine schwierige Situation, und die US-Regierung ist schlecht vorbereitet" zitiert das Blatt einen Beamten des Außenministeriums. Die Amerikaner hätten keine geeigneten Mittel, die Millionen Schiiten davon abzuhalten, eine antiamerikanische, fundamentalistische Regierung zu errichten.
Bush: Ăśber die Feiern gefreut
Die Schiiten stellten derzeit"keine offene Bedrohung" dar, erklärte hingegen der Kommandeur der amerikanischen Bodentruppen in Irak, Generalleutnant David McKiernan. Bei der schiitischen Pilgerfahrt in Kerbela hätten sich die US-Soldaten herausgehalten, weil die Gläubigen diese selbst"sehr gut organisiert" hätten. Auch US-Präsident Bush zeigte sich gelassen: Er habe sich über die Feierlichkeiten der Schiiten gefreut, sagte er der Zeitschrift"Newsweek".
Quelle: T-Online

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