- Selbstbedienungsladen und 4,5 Millionen Arbeitslose bangen um ihre paar Euro - manolo, 29.04.2003, 16:30
Selbstbedienungsladen und 4,5 Millionen Arbeitslose bangen um ihre paar Euro
-->Instinktlos - wie fast alle Politiker
Herr Gerster hat auch eine Verdoppelung des Gehaltes von seinem Vorgänger Jargoda bekommen.
Kein Wunder, dass er eine Liebe für Ferraris pflegen kann.
man
<font size="5">Teurer Umbau der Chefetage - Gerster unter Druck</font>
Von STEFAN REKER / RP
BERLIN. Eigentlich will er sich um den Umbau der schwerfälligen Arbeitsverwaltung zu einer effektiven Vermittlungsagentur mit modernem Kosten-Management kümmern. Doch nun gerät der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster (SPD), durch ganz andere"Umbauarbeiten" unter Druck. Wie das Magazin"Spiegel" berichtet, wird in der Nürnberger Behörde derzeit die Vorstands etage für Gerster und seine zwei Stellvertreter aufwändig umgebaut. Kosten: 1,8 Millionen Euro.
"Gerster ist reif. Er muss sofort entlassen werden", forderte daraufhin der Chef der CDU-Sozialausschüsse, Hermann-Josef Arentz."Diese Selbstbedienungsmentalität ist unanständig." Auch aus der SPD kamen verärgerte Reaktionen."Gerade in dieser politischen Situation hätte ich mir mehr Sensibilität gewünscht", sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Arbeit, Rainer Wend (SPD). FDP-Fraktionsgeschäftsführer Jörg van Essen sagte:"Das Geld gehört in die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, nicht in deren repräsentative Verwaltung." Gerster müsse sich fragen lassen, ob er den fast fünf Millionen Arbeitslosen noch guten Gewissens in die Augen schauen könne.
Gerster erklärte, der größte Teil der 1,8 Millionen Euro sei für einen neuen Presseraum sowie einen weiteren Sitzungsraum vorgesehen. Die Vorstandsbüros kosteten"vielleicht ein Fünftel oder Sechstel dieses Betrages". Gerster betonte:"Es ist einfach nicht richtig, dass wir einen so idiotischen Aufwand betreiben, um den Vorstand in luxuriöse Büros einzuquartieren, sondern wir bauen die erste Etage in einem Flügel insgesamt um." Ein Behördensprecher sagte, die Räume müssten modernisiert werden:"Das Gebäude ist so alt, dass das irgendwann passieren muss."
Der frühere Finanzexperte der Grünen im Bundestag, Oswald Metzger, weist unterdessen auf"das selbstverwaltete Hofschranzentum im Dunstkreis der Arbeitsverwaltung hin". Dort sei ein"viele Milliarden Euro schweres Arsenal von Programmen, Leistungen und Personal aufgebaut worden", das fast die Hälfte aller Ausgaben der Bundesanstalt verschlinge, schreibt Metzger in seinem Buch"Einspruch! Wider den organisierten Staatsbankrott", das Mitte Mai erscheinen soll. Die Kritik des Grünen-Politikers zielt weniger auf Gersters Arbeitsverwaltung, sondern auf ein"gigantisches Interessengeflecht" in deren Umfeld - etwa bei vielen Bildungsträgern aus dem Gewerkschafts- und Arbeitgeberlager. Sie alle hätten"keine Pfründe mehr, wenn hier auf Qualität und Wettbewerb geachtet würde", so Metzger, der berichtet:"Wenn engagierte neue Mitarbeiter hier für Wettbewerb sorgen wollten, konnten sie - noch in der Probezeit - mit Kündigung rechnen."
<font size="5">Gold-Esel</font>
Von HORST THOREN /RP
Während 4,6 Millionen Arbeitslose um ihre Bezüge bangen, langt ihr"Chef" Florian Gerster kräftig zu. Den Umbau der Vorstandsetage seiner Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit lässt sich Gerster 1,8 Millionen Euro kosten. Kritiker vermuten"goldene Wasserhähne", sprechen von"Selbstbedienungsmentalität" und fordern seine Abberufung."Gerster ist reif. Er muss sofort entlassen werden!" In der Tat: Wann hört der Irrsinn endlich auf?
Irre: Gerster sieht sich als Opfer - womöglich zu Recht, das der eigenen Dummheit.
Der größte Teil des Geldes werde für einen Pressesaal und Konferenzräume verwendet, nicht für die Vorstandsbüros, erklärte er blauäugig. Mag sein, doch in Spar-Zeiten kommt Luxus - für wen auch immer - nicht an. Wie den Arbeitslosen erklären, dass Rürup ihre Bezüge kappen will, wenn Gerster noch mit reichlich Spielgeld klimpert?
Gersters Gegnern in der Behörde (und auch außerhalb) kommt der Bau-Skandal gerade recht, nährt er doch die Hoffnung, den unangenehmen Reformer los zu werden. Wer einer verkrusteten Behörde eine effektive Management-Struktur verpassen will, mit Controlling und Erfolgskontrolle, macht sich eben wenig Freunde. Das weiß auch Kanzler Schröder, den die Goldene-Wasserhahn-Debatte ärgert. Denn: Wer kann das Ausmisten des Augias-Stalls in Nürnberg besser besorgen als Gerster? Keine Alternative in Sicht, verlautet in Berlin. So ist das oft in der Regierung Schröder: Mancher noch im Amt. Mangels Alternative...
<ul> ~ Original-Quelle: hier</ul>

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