- ARD und ZDF wollen Rundfunkgebühren drastisch erhöhen - Tierfreund, 30.04.2003, 09:32
- Re: Lt. Harald Schmidt bekam Rentnerliebling Carmen Nebel(-krähe) dafür auch... - JLL, 30.04.2003, 09:39
- Re: Lt. Harald Schmidt bekam Rentnerliebling Carmen Nebel(-krähe) dafür auch... - Tierfreund, 30.04.2003, 09:59
- Mal ein anderer Vorschlag... - Henning, 30.04.2003, 10:21
- Welcher Sport? - Tierfreund, 30.04.2003, 10:42
- Re: Zwangsberieselung wie in den Anfangszeiten des Deutschen Fernsehens - JLL, 30.04.2003, 11:15
- Mal ein anderer Vorschlag... - Henning, 30.04.2003, 10:21
- Re: Lt. Harald Schmidt bekam Rentnerliebling Carmen Nebel(-krähe) dafür auch... - Tierfreund, 30.04.2003, 09:59
- Re: Arte, Phönix, 3Sat - dafür wär ich bereit zu zahlen - Michael, 30.04.2003, 12:52
- 100% ACK! - rodex, 30.04.2003, 13:18
- NMa und? Ich habe noch nie einen Fernseher angemeldet - Nachfrager, 30.04.2003, 13:34
- Na - als Internetnutzer darfst Du dann ja auch bald zahlen......;-) (owT) - Tierfreund, 30.04.2003, 15:44
- Diese Geier haben halt auch Rentenprobleme und... - LenzHannover, 30.04.2003, 14:16
- Wie z.B. beim WDR mit Geld umgegangen wird: Alltagsbeispiele - Nachfrager, 30.04.2003, 14:56
- Re: Lt. Harald Schmidt bekam Rentnerliebling Carmen Nebel(-krähe) dafür auch... - JLL, 30.04.2003, 09:39
ARD und ZDF wollen Rundfunkgebühren drastisch erhöhen
-->Rundfunkgebühren
Der Griff zum Geld
ARD und ZDF fordern Milliarden aus der künftigen Rundfunkgebühr, doch für Fußball reicht es angeblich nicht.
Von Klaus Ott
(SZ vom 30.04.2003) — Einige Kilo bedrucktes Papier liefern ARD und ZDF am heutigen Mittwoch bei ihren Finanzkontrolleuren ab. Auf mehreren tausend Seiten versuchen die Anstalten anhand vieler Zahlenkolonnen zu belegen, dass sie bald deutlich mehr Geld benötigen - und die Rundfunkgebühr deshalb erhöht werden müsse.
Anstieg um mehr als zehn Prozent
Die ARD beantragt einen Zuschlag von rund 1,8 Milliarden Euro für die nächsten Gebührenperiode, die von 2005 bis einschließlich 2008 dauert. Und das ZDF verlangt, abzüglich des Sparpotenzials, über 1,1 Milliarden Euro für die vier Jahre als Dreingabe.
Die Folgen dieser Forderungen könnten die Hörer und Zuschauer von 2005 an auf ihren Kontoauszügen studieren: Die Rundfunkgebühr, die derzeit 16,15 Euro pro Monat beträgt, stiege um etwa 1,10 Euro für die ARD und fast 70 Cent für das ZDF, insgesamt also am Ende auf immerhin fast 18 Euro. Ein weiter Sprung.
Der Gebührenkommission der Länder, die nun die Kiloware prüft, den Landtagen, die am Schluss darüber abstimmen, sowie der Ã-ffentlichkeit dürfte die gesalzene Rechnung schwer zu vermitteln sein.
Die Konjunktur lahmt weiterhin, die Medienbranche leidet besonders. Bei den privaten Fernsehsendern sind die Werbeerlöse schon seit zwei Jahren rückläufig; die früher höchst profitable Senderfamilie um Pro Sieben macht gegenwärtig sogar Verlust und kann sich deshalb bei Sat 1 die Fußball-Bundesliga-Show ran zum aktuellen Preis von 80 Millionen Euro pro Saison nicht leisten.
ARD will Sportetat kaum ausweiten
Sind ARD-Chef Jobst Plog und ZDF-Intendant Markus Schächter also weltfremd? Mancher Politiker würde diese Frage sofort mit ja beantworten, beispielsweise der forsche CSU-Medienchef Markus Söder, der wie Parteichef Edmund Stoiber eine Nullrunde für die Ã-ffentlich-Rechtlichen fordert. Doch so einfach ist die Sache nicht.
Die ARD beispielsweise will ihren Sportetat kaum ausweiten, obwohl es verlockend wäre, mit den Gebührenerlösen Sat 1 den Fußball schnell wegzuschnappen. Für die Bundesliga verlangt das Erste keinen Zuschlag bei der Gebühren-Anmeldung.
50 oder 60 Millionen Euro sind pro Saison mit dem vorhandenen Haushalt maximal möglich; für den Inhaber der Liga-Rechte, die Schweizer Sportagentur Infront um Adidas-Aktionär Robert Louis-Dreyfuß und Ex-Nationalspieler Günter Netzer wäre das wohl zu wenig.
Infront besitzt auch die TV-Rechte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, im Mai beginnen Verhandlungen mit ARD und ZDF. Auch die werden schwer: 250 Millionen Euro sollen 64 Spiele kosten - mehr, als die Sportetats hergeben, die der Gebührenkommission jetzt präsentiert werden.
Sollte die WM nicht billiger zu haben sein, dann wollen die Anstalten einen Teil des Turniers Sat 1 und RTL überlassen. „Wir glauben nicht ernsthaft daran, die ganze WM allein übertragen zu können“, sagt ein Intendant.
Mit neuen Projekten halten sich die Anstalten ohnehin zurück, lediglich für den Kinderkanal (KiKa) und Arte sind deutliche Aufstockungen vorgesehen. Beide Programme haben ihre Sendezeit ausgeweitet. Der KiKa, eine längst bewährte Alternative zu Super RTL benötigt 30Millionen Euro mehr pro Jahr für eigene und zugekaufte Produktionen, bei Arte sind es 38 Millionen Euro.
Wie aber kommen die hohen Summen zu Stande, die ARD und ZDF zusätzlich kassieren wollen? Immerhin nehmen die Anstalten jetzt schon insgesamt sieben Milliarden Euro im Jahr aus Gebühren und Werbung ein.
Aus der ARD verlautet, wenn man die geforderten 1,8 Milliarden Euro durch die vier Jahre und die neun Anstalten teile, blieben für jeden Sender per anno im Schnitt nur noch 50 Millionen Euro übrig (inklusive der Zuwächse für KiKa und Arte).
Das sei nicht mehr als ein Inflationsausgleich. Auf den hatte ARD-Chef Plog stets gepocht. Das ZDF rechnet anders. Da das Geld nicht reiche, müsse das Zweite viele Wiederholungen zeigen und sei bald nicht mehr konkurrenzfähig, sagt Intendant Schächter (was die ARD bezweifelt).
Mit dem erhofften Gebührenzuschlag sollen ab 2005 neue Vorabendserien und mehr neue Fernsehfilme produziert sowie frische Filme und Dokumentationen gekauft werden. Schächter nennt das gerne „Erneuerungsbedarf Hauptprogramm“.
Doch nun ist die Gebührenkommission dran, die schon immer stark kürzte. So werde es auch kommen, glauben manche Intendanten und kalkulieren mit einer Erhöhung von einem Euro für alle Anstalten. Das wäre wohl politisch tragbar, wie Äußerungen von CDU-Medienpolitikern belegen. „Mehr wird nicht gehen“, sagt ein Intendant.
Quelle: SZ

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