- Für Hausbau/Hauskauf-Interessenten der Tipp, höhere Tilgung vereinbaren (AP) - Trithemius, 04.05.2003, 11:12
- Re: Für Hausbau/Hauskauf-Interessenten der Tipp / so ein Blödsinn.... - - Elli -, 04.05.2003, 22:13
Für Hausbau/Hauskauf-Interessenten der Tipp, höhere Tilgung vereinbaren (AP)
-->GB/Geldanlage/Baufinanzierung KORR.
Geldanlage & Börse
Höhere Tilgungsrate spart Geld
Utl: Höherer Prozentsatz im jetzigen Zinstief ratsam - Sonst schlechtes Geschäft
Von AP-Korrespondentin Berrit Gräber =
Berlin (AP) Wer die zurzeit niedrigen Bauzinsen nutzen will, sollte sich keinen Kredit"von der Stange" aufdrängen lassen. Die nach wie vor üblichen Standarddarlehen der Banken mit einem Prozent anfänglicher Tilgung sind nämlich jetzt ein schlechtes Geschäft für den Kunden - gerade im historischen Zinstief, wie Jörg Sahr, Baufinanzierungsexperte von"Finanztest" in Berlin, warnt.
Zwar sieht die monatliche Hypothekenrate angesichts billigen Baugeldes und einer Tilgungsrate von einem Prozent auf den ersten Blick ausgesprochen günstig aus. Mit einem höheren Satz - womöglich noch kombiniert mit Sondertilgungschancen - fährt man jedoch langfristig viel besser.
Der Grund: Wer eine höhere Tilgung vereinbart, ist viel schneller schuldenfrei. Auch wenn die monatliche Belastung zunächst größer ausfällt und stärker auf die Haushaltskasse drückt, spart die höhere Tilgungsrate auf längere Sicht bares Geld, wie Sahr erklärt. Das Baudarlehen kann wesentlich schneller abbezahlt werden.
"Ein Prozent allein reicht im Zinstief nicht aus", betont der Berliner Fachmann. Mindestens 1,5 Prozent oder eine Verdoppelung auf zwei Prozent Tilgung seien ratsam."Sonst haben die Leute einen unnötig langen Finanzierungszeitraum vor sich - ein kostspieliger Fehler", gibt Sahr zu bedenken."Und dann sind da die Risiken eines viel höheren Anschlusskredits nach zehn Jahren Laufzeit noch gar nicht kalkuliert", meint der Finanzfachmann.
Ein Rechenbeispiel der Allgemeinen Deutschen Direktbank (DiBa): Wer einen 150.000-Euro-Kredit zu fünf Prozent Nominalzins im Jahr mit zwei anstatt anfänglich einem Prozent tilgt, muss eine monatliche Mehrbelastung von 125 Euro aufbringen. Die Rate steigt von 750 auf 875 Euro. Binnen zehn Jahren zahlt der Häuslebauer damit insgesamt 15.000 Euro mehr an die Bank zurück. Sein Vorteil: Um gute 19.400 Euro fällt sein Schuldenstand nach zehn Jahren niedriger aus.
Bleiben die Anfangskonditionen bis zum Schluss konstant, spart die monatliche Mehrleistung von 125 Euro stolze 59.560 Euro an Zinskosten. Haus oder Wohnung sind außerdem zehn Jahre und neun Monate früher schuldenfrei - also schon nach 25 Jahren und zwei Monaten, wie die Bank vorrechnet.
Zwtl: Wer nicht fragt, kriegt nur Standard
Die momentan billigen Zinskonditionen könnten vielen Bauherrn genug Luft und finanziellen Spielraum verschaffen, um die Tilgung relativ problemlos"aufzurüsten", sind Verbraucherschützer überzeugt. Beim DiBa-Beispiel muss man derzeit 375 Euro weniger an Zinsbelastung im Monat verkraften als in Hochzinsphasen mit acht Prozent. Nur: Wer bei der Bank nicht von sich aus nachfragt, wird in der Regel nur Standardverträge bekommen.
"Mit Ein-Prozent-Angeboten lässt sich die Monatsrate so schön billig rechnen", meint Sahr. Damit werde"Konkurrenz gemacht". Außerdem würden die Zinseinnahmen vom Kunden für längere Zeit abgesichert. Wichtig zu wissen: Rückwirkend können Tilgungssätze nicht mehr verändert werden.
Wer sich eine höhere Monatsrate nicht leisten kann, der sollte versuchen, bei Vertragsabschluss mit seiner Bank Sondertilgungen zu vereinbaren. Angesparte Eigenheimzulagen oder andere Gelder könnten dann jedes Jahr zu bestimmten Terminen zur schnelleren Kreditrückzahlung genutzt werden. Sondertilgungen wirken sich auch als Entschuldungsturbo aus. Wer höhere Tilgungsraten mit Sondertilgungen kombinieren kann, fährt am besten.
Ende
AP/bj/mi
040800 mai 03

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