- Macht oder Markt? - R.Deutsch, 03.05.2003, 09:11
- Es ist noch ein langer Weg - Bankrunner, 03.05.2003, 09:22
- Ich werde wohl damit leben mĂĽssen.... - R.Deutsch, 03.05.2003, 09:34
- Re: Es ist noch ein langer Weg - Popeye, 03.05.2003, 10:01
- Zustimmung - silvereagle, 03.05.2003, 11:37
- Re: Macht oder Markt? Sehr gut Reinhard D.!! - CRASH_GURU, 03.05.2003, 10:16
- Oh - danke (owT) - R.Deutsch, 03.05.2003, 10:18
- Re: Macht oder Markt? - Burning_Heart, 03.05.2003, 16:12
- Es wurde nicht der Goldstandard aufgehoben..... - R.Deutsch, 03.05.2003, 16:52
- Re: Es wurde nicht der Goldstandard aufgehoben..... - Burning_Heart, 03.05.2003, 17:03
- Es wurde nicht der Goldstandard aufgehoben..... - R.Deutsch, 03.05.2003, 16:52
- Re: Macht oder Markt? - Frank, 04.05.2003, 02:24
- Re: Macht oder Markt? - dottore, 04.05.2003, 15:10
- Macht oder Markt - R.Deutsch, 04.05.2003, 18:11
- Es ist noch ein langer Weg - Bankrunner, 03.05.2003, 09:22
Re: Macht oder Markt?
-->>Hi,
>Geld ist das Machtinstrument schlechthin. Wer Geld erzeugt, kann damit Macht erzeugen.
Damit wäre die Privatgeld-These erledigt? Oder gibt es"nicht erzeugtes" Privatgeld?
>Der Staat, oder die „Macht“, wird also immer ein Geld als Abgabeninstrument bevorzugen, das neben den normalen Abgaben (Steuern) zusätzlich noch eine „heimtückische Enteignung“ ermöglicht, dadurch dass der Staat selbst Geld erzeugt.
Es gibt zwei Enteignungen:
1. Die durch die Abgabe im Abgabengut (= Geld) selbst (unfreiwillig).
2. Die durch die Wiederausgabe der Abgabe (Geldverschlechterung).
1. und 2. immer nur durch Macht möglich - ergo Macht vor Geld.
>Früher, als Gold und Silber noch Geld waren, gab es nur sehr begrenzte Möglichkeiten zusätzlicher Gelderzeugung für die Macht.
Doch, siehe Bergbauregal. Wem gehörten denn wohl schließlich die Bergwerke? Wo Bergbau bei Gold und Silber komplett privat ist, muss sich die Macht dem anpassen (viel Bergbau = viel Gold und Silber, wobei die Parität über die Produktionskosten entscheidet, also darüber ob produziert wird oder nicht).
Deshalb ist und war der GS nicht ein"Geldsystem", sondern ein Machtbeschränkungssystem. Deshalb musste er auch in die Grube, als die Macht - siehe 1914 - mal wieder Oberwasser kriegen wollte.
>Man konnte nur bei Legierung und Gewicht ein wenig schummeln.
Beim auszugebenden Geld. Bei der Abgabe kann nicht geschummelt werden - außer die Abgabe wird erhöht. Wird 990/1000 Gold fein als Abgabe erhoben, könnte der Staat nur auf 1000/1000 gehen. Und Ende. Will er mehr, muss er die Steuern (Abgabe von Gold) erhöhen. Also statt 10 mal 1 Gramm 1000/1000 Gold fein dann eben 20 Gramm.
>Die Alchimisten arbeiteten zwar mit Hochdruck an der Gelderzeugung aus dem Nichts, fanden aber keine Lösung. Der Macht blieb also nichts anderes übrig, als das Geld zum allgemeinen Abgabeninstrument (Steuermittel) zu erklären, welches ohnehin im Markt schon als Zahlungsmittel benutzt wurde - eben Gold und Silber.
Wenn es"ohnhin" schon da war, war die Macht ebenfalls"ohnehin" schon da, siehe oben: "Geld ist das Machtinstrument schlechthin." (R.Deutsch)
>Die Durchsetzung eines anderen Abgabemittels (welches die Macht ebenfalls nicht aus dem Nichts erzeugen konnte) hätte ja keinerlei Vorteile gebracht.
Wer hatte also die"Vorteile" vor der Macht? Und worin bestand der Vorteil - auĂźer darin, ein"Machtinstrument" zu haben?
>Das änderte sich erst, als John Law das Papiergeld erfunden hatte. Damit war das Alchimistengeld gefunden und jetzt hatte die Macht ein Interesse, einem speziellen Geld den Vorzug zu geben, also möglichst ungedecktes Papiergeld zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen, statt Gold und Silber.
Auf diese"Erfindung" hat die Macht 5000 Jahre lang warten mĂĽssen? Womit hatte sie sich wohl vor Law an der Macht gehalten?
>Die philosophische Debatte, ob die Sanktionen des Staates dem Geld Wert verleihen, oder ob das Gold dem Geld Wert verleiht, geht am Problem vorbei. Ich denke, das ist eine der vielen Nebeldebatten, die Geld als Machtinstrument eher verschleiern, als erklären.
Ach ja. Ist nun Gold ein Machtinstrument oder nicht? Ist es kein Machtinstrument (siehe oben) - wie kann es dann Geld sein? Dessen"Erzeugung" (siehe oben) Macht erzeugt?
>Entscheidend ist allein, zu verhindern, dass irgendeine Stelle beliebig Geld (und somit Macht) erzeugen kann.
Demnach konnte jeder, der Gold und Silber fand, Macht erzeugen?
>Dies lässt sich nicht mit Vorschriften erreichen (Zentralbanken, IWF, Geldmengensteuerung etc.) sondern nur dadurch, dass die Gelderzeugung an etwas gebunden wird, dass seinerseits durch Menschen nicht beliebig vermehrbar ist.
Also hat der Macht, der etwas hat, das nicht beliebig vermehrbar ist?
>Kredit (Kreditgeld) ist beliebig vermehrbar. Deshalb darf Geld nicht allein auf Kredit aufgebaut werden (wie heute), sondern es braucht eine reale Basis, die nicht von Menschen vermehrbar ist.
Wie wird / wurde denn Gold vermehrt?"Nicht von Menschen"?
>Einlösepflicht in Gold, mit einem darauf aufgebauten Kreditsystem, hatte das Problem hervorragend gelöst, bis die Amerikaner die Einlösepflicht aufgehoben haben und mit ihrem Betrugsgeld (Dollar) anfingen die Welt zu beherrschen. Chartalismus ist eine Theorie zur Rechtfertigung dieser Herrschaft.
Dieser Herrschaft? Wie wärs mit aller Herrschaft? Chartalismus"rechtfertigt" überhaupt nichts, sondern erklärt nur das, was ist: Was die Macht zur Abgabe erklärt und das per Macht-Carta wird automatisch Geld, sobald die Macht es nicht nur thesauriert, sondern selbst zur von ihr festgesetzten Parität wieder ausgibt.
>Es lebe der Markt
Ja fĂĽr alle, die sich mĂĽhen mĂĽssen, die Abgabe dort zu erwirtschaften.
GruĂź!

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