- Wochenausblick DAX der ''Experten'' - kizkalesi, 05.05.2003, 08:15
Wochenausblick DAX der ''Experten''
-->die allermeisten: wie immer rauf!
Trinkaus & Burkh. bis Jahresende wieder runter!!!
aws.
kiz
<font size="5">Zwiespältige Gefühlslage an den Börsen</font>
Experten erwarten kurzfristig weiter steigende Kurse -
Doch dann sehen die Bären wieder ihre Zeit gekommen
von Holger Zschäpitz
Berlin - Angesichts der rasanten Aktienrallye bekommen selbst hart gesottene Börsenbären langsam kalte Füße. Schließlich hat etwa der Dax im April mit Kursavancen von 21 Prozent den stärksten Monat seiner Geschichte aufs Parkett gelegt; seit den Tiefständen Mitte März ist es sogar ein Plus von über 35 Prozent. Mittlerweile liegt das deutsche Kursbarometer sogar drei Prozent über dem Niveau vom Jahresanfang. Und die jüngste Bilanzsaison hat Hoffnungen aufkeimen lassen, dass die Rallye noch ein Stück weiter gehen könnte. Alles in allem schlechte Zeiten für Börsen-Pessimisten.
"Während wir weiter stark untergewichtet in Aktien sind, wäre es töricht, die positiven Signale zu ignorieren", schreibt Albert Edwards, Sprachrohr der Börsenbären und Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Der Experte, der in den drei Jahren Baissejahren mit seinen treffsicheren negativen Analysen für Furore sorgte, hat sämtliche Börsenindikatoren auf ihre Stichhaltigkeit abgeklopft - darunter die weit über den Prognosen ausgefallene Quartalssaison. Dabei gibt sich Edwards noch nicht geschlagen. So seien etwa die Gewinne nur deshalb so gut ausgefallen, weil im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung die Erwartungen sehr stark nach unten revidiert worden waren. Doch zwischen den Zeilen ist die zunehmende Nervosität zu spüren, einen Aufschwung zu verpassen.
Hoffen und Bangen heißt das Motto aber auch bei den Börsenbullen. Denn eindeutige Hinweise auf eine nachhaltige Konjunkturwende können auch die Optimisten noch nicht erkennen, wie etwa die Strategen der WestLB einräumen müssen. Die notwendigen Bedingungen für eine Konjunkturerholung seien aber mittlerweile gelegt. Bereits im zweiten Halbjahr könnte die Realwirtschaft wieder anspringen.
Kein Wunder bei der zwiespältigen Gefühlslage, dass sich Börsianer von den globalen Notenbankern eine Verortung der Konjunkturlage erhoffen. Diskussionsstoff gibt es genug, schließlich tagen in dieser Woche mit der Europäischen Zentralbank, der US-Fed und der Bank of England gleich die wichtigsten drei Zentralbanken. Zwar rechnet kein Experte mit einem Zinsschritt. Doch insbesondere die EZB steht unter extremen Druck. Denn der Anstieg des Euro hat sich zu einer veritablen Konjunkturbremse in Euroland ausgeweitet. Nach Berechnungen von Morgan Stanley wirkt die Euro-Stärke seit vergangenem Jahr wie eine Zinserhöhung von 180 Basispunkten.
Interessante Einblicke erhoffen sich Börsianer auch vom weiteren Fortgang der Quartalssaison. Von den Dax-Unternehmen legen Altana, Henkel, Bayer, Commerzbank, Deutsche Post, FMC, TUI, Volkswagen, BMW und Deutsche Börse Zahlen für das erste Quartal vor. Mit allzu negativen Überraschungen rechnet kein Marktbeobachter.
Und so erwarten die Händler für diese Handelswoche einen Sieg der Bullen über die Bären."Der Dax könnte nicht nur aus seiner Konsolidierung zwischen 2840 und 3000 Punkten ausbrechen, sondern sogar die wichtige 200-Tage-Linie bei 3050 Punkten nehmen", sagt Joachim Paech, Chefhändler bei Julius Bär. Insbesondere Fondsmanager bekämen von den Privatanlegern wieder frisches Geld, das in den Aktienmarkt fließe. Wichtig sei jedoch, dass der amerikanische Dow-Jones-Index die letzte Woche übersprungene 8500-Punkte-Marke halten könne. Kurzfristig optimistisch zeigen sich selbst die Börsen-Bären von HSBC. Ihrer Ansicht nach kann der Dax noch bis auf 3200 Punkte klettern. Doch spätestens dann werde den Anlegern dämmern, dass die Börse ein zu optimistisches Wirtschaftsszenario vorweggenommen habe. Für das zweite Halbjahr erwarten sie einen kräftigen Einbruch. Ihr Dax-Kursziel für das Jahresende haben sie sogar von 2800 auf 2600 Punkte abgesenkt."Kurzes Aufatmen - mittelfristig wieder Bärenmarkt", schreibt HSBC-Stratege Volker Borghoff. Der Kampf zwischen Bullen und Bären scheint noch lange nicht entscheiden.

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