- Heute: Ã-sterreich Special Vol. 1:"Alle Räder stehen still, wenn... - Bankrunner, 05.05.2003, 08:43
- Re: Heute: Ã-sterreich Special Vol. 1:"Alle Räder stehen still, wenn... - Diogenes, 05.05.2003, 11:34
- "Alle Räder stehen stille, denn für Schwachsinn gibt es keine Pille* - Baldur der Ketzer, 05.05.2003, 11:53
Heute: Ã-sterreich Special Vol. 1:"Alle Räder stehen still, wenn...
-->dein starker Arm es will!!
Diesen Spruch der Arbeiterbewegung kennen sicher viele hier im Forum.
Das morgen in Ã-sterreich von der Gewerkschaft"Abwehrstreiks" angekündigt worden sind um gegen die kommenden Pensionsreform mit ihren harten Einsparungen & Kürzungen zu demonstrieren zu dürften vielleicht hier nur wenige wissen.
6. Mai: Wiener Ã-ffis bleiben bis 10 Uhr in den Remisen
Wien/Salzburg/Linz/Innsbruck/Bregenz - Wer am kommenden Dienstag in Wien pünktlich zur Arbeit kommen will, wird sich rechtzeitig um eine Alternative zum öffentlichen Verkehr umschauen müssen: Wegen des Streiks der Wiener Linien werden Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen bis 10.00 Uhr in den Remisen bleiben, sagte Karl Kaiser, Vorsitzender der Wiener Hauptgruppe IV (Wiener Linien) in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG) am Freitag. Die Taxizentralen wollen als Ersatz"alles mobilisieren, was Radeln hat". Die Autofahrerclubs raten zur Bildung von Fahrgemeinschaften.
Bis zu 700.000 Fahrten fallen aus
Bis der öffentliche Verkehr wieder normal funktionieren wird, dürfte es bis in die frühen Mittagsstunden dauern, vermutete der Gewerkschafter. In der Frühspitze sind in Wien normalerweise rund 300.000 Fahrgäste unterwegs. Durch den Streik werden daher - inklusive Umsteigen - bis zu 700.000 Fahrten ausfallen.
Einen Ersatz dafür zu organisieren, dürfte nicht wirklich möglich sein, hieß es dazu bei den Wiener Linien."In einen U-Bahn-Zug passen rund 900 Fahrgäste, man kann sich ausrechnen, wie viele Busse man da bräuchte", so Wiener Linien-Sprecher Johann Ehrengruber.
Ersatzbusse fraglich
Außerdem handle es sich um eine österreichweite Aktion. Es sei daher fraglich, ob sich überhaupt Ersatzbusse auftreiben ließen. Ob man sich zumindest für einige Linien darum bemühen werde, ließ der Wiener Linien-Sprecher offen. Auch Schnellbahnen werden laut Ã-BB nicht mehr als sonst verkehren.
Ã-AMTC und ARBÃ- rieten, möglichst nach Mitfahrgelegenheiten zu suchen und Fahrgemeinschaften zu bilden."Für manche ist ein Umstieg aufs Rad oder ein längerer Fußmarsch in die Arbeit eine Alternative", hieß es in einer ARBÃ--Aussendung.
Fahrten ins Spital, zum Flughafen oder zur Bahn haben Priorität
Im Großeinsatz werden die Wiener Taxifahrer sein. Rund zwei Drittel der 3.950 Fahrzeuge werden ausfahren, vermutet Andreas Curda, Geschäftsführer der Fachgruppe Wien des Taxigewerbes. Leopold Müllner, Chef der Taxizentrale 40100, hofft sogar auf 85 Prozent - die dann aber wohl auch im Stau stecken bleiben dürften."Wir tun, was wir können", so Müllner. Die Belegschaft in der Zentrale werde verdoppelt, trotzdem sei nicht auszuschließen, dass Kunden am Dienstag mit ihren Anrufen nicht gleich durchkommen könnten."Wenn alles zusammenbricht, haben Leute Priorität, die ins Spital, zum Flughafen oder zur Bahn wollen", betonte er.
In Salzburg Sternmarsch zur Staatsbrücke als Schwerpunkt
Kernpunkt der Protestaktionen in Salzburg ist ein Sternmarsch am 6. Mai in der Mozartstadt zur Staatsbrücke. Ab 7.00 Uhr werden sich Vertreter des Ã-GB, der Arbeiterkammer, BAWAG, BFI, Wiener Städtische, der Bank Austria und Gemeindebedienstete von verschiedenen öffentlichen Plätzen aus auf den zur Weg zur Staatsbrücke begeben. Mit erheblichen Verkehrsbehinderungen ist in der Stadt zu rechnen und wie AK-Vize Siegfried Pichler bereits am Mittwoch angekündigt hatte, sollte man am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein.
Die Verkehrsbetriebe werden die Staatsbrücke in der Früh mit Bussen blockieren und dort Betriebsversammlungen abhalten. Aber auch außerhalb der Stadt Salzburg sind größere Protestveranstaltungen geplant - nähere Details werden aber nicht vor Montag bekannt gegeben.
In Oberösterreich zahlreiche Protestaktionen zu erwarten
In Oberösterreich war am Freitag absehbar, dass es am kommenden Dienstag zahlreiche Protestaktionen gegen die von der Regierung geplanten Pensionsreform geben werde. Es war auch die Rede davon, dass Straßen nach Linz blockiert werden sollen. Über das genaue Ausmaß der Aktionen und die konkret betroffenen Betriebe hielt sich der Ã-GB jedoch bedeckt. Er verwies auf eine für Montag angekündigte Pressekonferenz, in der zu dem Thema informiert werden solle.
Proteste in Tiroler Betrieben vorerst bis 13.Mai geplant
In Tiroler Betrieben werden Protestaktionen gegen die Pensionsreform vorerst bis zu den Großkundgebungen am 13. Mai in Wien stattfinden, kündigte der Ã-GB-Landesvorsitzende Franz Reiter am Freitag an."Einzelaktionen" soll es am 6. Mai geben.
In Vorarlberg Blockade der Dornbirner Westeinfahrt
Zum Teil massivem Druck der Unternehmensleitungen sehen sich die Gewerkschafter in Vorarlberg bei den Vorbereitungen für den Aktionstag am 6. Mai ausgesetzt. Vor allem im öffentlichen Nahverkehr gebe es konkrete Drohungen"Sollten die Postbus-Lenker streiken, würden die Aufträge gekündigt", berichtete Ã-GB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer. Als größte Kundgebung ist eine Demonstration auf der Westeinfahrt von Dornbirn geplant.
Fix ist laut Auer eine Großdemonstration am Dienstag Nachmittag auf der so genannten Messekreuzung in Dornbirn. Zwischen 14 und 16 Uhr wäre damit die Westeinfahrt der größten Stadt Vorarlbergs lahmgelegt. Die Kreuzung befindet sich unmittelbar nach der Autobahn-Ausfahrt Dornbirn-Süd. Über die Bewilligung der Veranstaltung wird die zuständige Bezirkshauptmannschaft Dornbirn im Laufe des Freitags entscheiden. Die ursprünglich ins Auge gefasste Demonstration in Feldkirch wurde fallen gelassen, weil dadurch auch die Erreichbarkeit des Landesunfallkrankenhauses behindert gewesen wäre.
Ist das der Auftakt zu einer Verschärfung der sozialpartnerschaftlichen Verhälntisse und Diskussionskultur und ein Vorgeschmack was noch weiter folgen kann, besonders vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden weltwirtschaftlichen Lage?
Wie seht ihr die Situation? Bringen Streiks etwas, oder nicht?
Mfg
Der Bankrunner

gesamter Thread: