- SARS: Russland schliesst die Grenze zu China und was tut die EU...? - Tofir, 05.05.2003, 20:32
SARS: Russland schliesst die Grenze zu China und was tut die EU...?
-->...sie kreiert ein neues Amt...:
SPIEGEL ONLINE - 05. Mai 2003, 18:52
URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,247458,00.html
Sars-Seuche
Russland schlieĂźt Grenze zu China
Während in China die Zahl der Sars-Neuerkrankungen weiter steigt, wappnet sich Europa gegen die gefährliche Lungenkrankheit. Ein Länder übergreifendes Amt für Seuchenbekämpfung soll eingerichtet werden. Russland schloss unterdessen die Grenze zu China.
Brüssel - Die EU-Staaten wollen im Kampf gegen die gefährliche Lungenkrankheit Sars ihre Kräfte noch gezielter bündeln. Das verlautete vor einer Sondersitzung der EU-Gesundheitsminister am Dienstag in Brüssel. Unter anderem soll die Diskussion über ein Europäisches Amt für Seuchenbekämpfung und -kontrolle vorangebracht werden. Die neue Behörde sollte in der Lage sein, präventiv Maßnahmen für die ganze EU gegen gefährliche ansteckende Krankheiten zu ergreifen. Bisher bleibt das den nationalen Regierungen überlassen.
Bis Mitte Mai wollen die Minister der Kommission sämtliche nationalen Daten zu Sars zukommen lassen. Die Brüsseler Behörde soll offenbar aus den Erkenntnissen der Sars-Infektionen in Europa Pläne erarbeiten, wie sich die EU besser gegen gefährliche ansteckende Krankheiten schützen kann.
Indes meldeten die Behörden in China am Montag weitere neun Todesfälle und 160 Neuerkrankungen. Damit verzeichnet das Land inzwischen 4280 Sars-Fälle und 206 Tote, in Hongkong sind es 187. Auch Taiwan meldete am Montag zwei weitere Todesfälle - die Zahl der Opfer dort ist damit auf zehn gestiegen. Die Krankenhäuser in Peking leiden zunehmend an Personalnot. Sanitäter, Hilfskräfte und Putzfrauen sind selbst für zehn Mal höhere Löhne nicht mehr bereit, in Krankenhäusern zu arbeiten, die für Sars-Patienten vorgesehen sind. In Singapur scheint die Seuche hingegen eingedämmt: Nach Behördenangaben seien in der vergangenen Woche lediglich vier neue Fälle aufgetreten.
Quarantänestation verwüstet
In der Amur-Region im russischen Fernen Osten haben die Behörden am Montag einen Abschnitt der Grenze zu China gesperrt, nachdem ein Mann in der Region Sars-Symptome zeigte. In der Region herrscht normalerweise reger Grenzverkehr. Der Schritt gilt nach Behördenangaben für unbegrenzte Zeit. Der Leiter der regionalen Gesundheitsbehörde, Wladimir Smirnow, sagte jedoch, die Ärzte hielten es für sehr wahrscheinlich, dass der Mann an einer normalen Lungenentzündung leidet. Laborergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
In der ostchinesischen Ortschaft Xiande verwüsteten mehrere hundert Bewohner ein Verwaltungsgebäude, in dem mindestens sechs Personen unter Quarantäne gestellt worden waren. Seit vergangener Woche haben dort Tausende gegen die Einrichtung der provisorischen Quarantänestation protestiert. Wie eine Augenzeugin berichtet, seien drei Behördenvertreter, die einschreiten wollten, verletzt worden. Die Polizei habe die fünf Randalierer festgenommen. In dem Gebäude sind Personen isoliert worden, die aus Peking kamen.

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