- Pleiten-Prognose: Inkasso-Unternehmen schlagen Alarm - Yak, 07.05.2003, 13:44
Pleiten-Prognose: Inkasso-Unternehmen schlagen Alarm
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650.000 Arbeitsplätze bedroht
Die Inkasso-Unternehmen schlagen Alarm. Deutschland droht in diesem Jahr der vierte Pleiterekord in Folge - mit fatalen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
2003 müssten erstmals deutlich über 40.000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten, heißt es in einer aktuellen Prognose des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU). 2002 waren es noch 37.579 - auch das eine bisher unübertroffene Zahl. Der pessimistische Ausblick für dieses Jahr basiert auf dramatischen Daten. Schon im Januar sind die Insolvenz-Meldungen nochmals in die Höhe geschnellt. Bundesweit mussten 3245 Unternehmen zum Konkursrichter, das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 19,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Gesamtzahl der Insolvenzen - Privatleute eingeschlossen - stieg im ersten Monat des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 8158.
Von den Unternehmenszusammenbrüchen sind laut Verband 650.000 Jobs bedroht. Der Gesamtschaden für die Volkswirtschaft wird nach BDIU-Rechnung rund 50 Milliarden Euro betragen. Gleichzeitig erwartet der Verband, dass in diesem Jahr 58.000 Privatleute Insolvenz anmelden müssen.
"Die Zahlungsmoral hat sich in ganz Deutschland verschlechtert", sagte Verbandschef Dieter Plambeck. In einer BDIU-Umfrage erklärten fast zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen, dass private und gewerbliche Schuldner heute schlechter zahlen als vor sechs Monaten. Dies treibt laut Plambeck vor allem kleinere Handwerks- und Baubetriebe in den Ruin. In der Insolvenzstatistik sei der Bau"einsame Spitze". Jeder vierte Pleitier kommt laut BDIU-Zahlen aus dieser Branche, die als wichtiger Indikator für einen konjunkturellen Auf- oder Abschwung gilt.
Vor allem ostdeutsche Unternehmen seien von der Pleitewelle bedroht. So haben etwa Firmen in Sachsen-Anhalt den Angaben zufolge ein dreifach höheres Insolvenzrisiko als in Hessen, Bayern oder Baden-Württemberg.
Grund für die schlechtere Zahlungsmoral der Verbraucher ist laut BDIU eine teils drastische Überschuldung. Mehr als zweieinhalb Millionen Haushalte können ihren Zahlungspflichen nicht mehr nachkommen - viele davon mit Kindern. Bei den Jugendlichen gilt bereits etwa eine Viertelmillion als überschuldet."Kleidung und Handy sind für die Jugendlichen die größte Schuldenfalle", sagte Plambeck.
<ul> ~ Quelle: spiegel-online</ul>

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