- Plant Warren Buffet seinen Abgang? - monopoly, 07.05.2003, 15:54
Plant Warren Buffet seinen Abgang?
-->07.05.2003
W A R R E N B U F F E T T
Ein Pappkamerad als Nachfolger
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Von Matthias Kaufmann
Berkshire Hathaway frönt nicht gerade dem Jugendwahn: CEO Warren Buffett ist der Methusalem der Investmentbranche. Der wimmelt zwar Spekulationen über seine Nachfolge ab, doch hinter den Kulissen plant die Legende ihren Abgang.
Omaha -"Für die meisten unserer Geschäfte würde es reichen, eine Pappfigur von mir aufzustellen - und alles würde laufen wie bisher." Warren Buffett ist eine Investorenlegende, und wer einmal von ihm aufgekauft wurde, wird sich an ihn nicht als einen Pappkameraden erinnern.
Der Mann ist offensichtlich bemüht, die Nachfolgefrage in seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway herunterzuspielen. Er fürchtet wohl, eine zu breite Nachfolgediskussion würde den Kurs schwächen. Andererseits kann er dem Thema nicht ganz ausweichen. Buffett ist 72 Jahre alt, da lassen sich andere von seinem Kaliber längst von einer Privatschwester umsorgen.
So stand seine Nachfolge auf dem Aufsichtsratstreffen am Dienstag wieder einmal auf der Tagesordnung, obwohl Buffett keinen Zweifel daran ließ, dass er im Traum nicht an den Ruhestand denkt. Mit seiner Familie sei vereinbart, dass er zurücktrete, sollte ihn sein Gesundheitszustand dazu zwingen. Glaubt man amerikanischen Medien, gab es dafür auf der vergangenen Jahreshauptversammlung nicht den leisesten Hinweis: Sechs Stunden lang stellte er sich den Fragen der Aktionäre, signierte Bücher, spielte Bridge und gab eine dreistündige Pressekonferenz.
Buffett wäre aber nicht Buffett, träfe er keine Vorbereitungen für die Zeit nach seiner Regentschaft. Beobachter vermuten, dass seine Position in zwei Bereiche aufgeteilt werden soll, um einen fließenden Übergang zu ermöglichen: einerseits ein Executive Officer, der die Investmententscheidungen trifft, andererseits ein Chief Executive Officer.
Er selbst spricht von vier Personen im Unternehmen, die seinen Posten dereinst übernehmen könnten. Deren Namen nennt er zwar nicht, doch gibt es nahe liegende Kandidaten: Darunter ist Louis A. Simpson, der hervorragend beleumundete Investmentchef der Berkshire-Tochter Geico, der frühere Goldman-Sachs-Banker Richard T. Santulli sowie Geico-CEO Olza M. Nicely, der ein 16-prozentiges Wachstum in der Autoversicherungssparte im ersten Quartal dieses Jahres als eigenen Erfolg verbuchen kann.
Bei allen Spekulationen ist eins klar: Einen pensionsreifen CEO wird es bei Berkshire so schnell nicht wieder geben. Originalton Buffett:"Ich will keinen Nachfolger, der 60 oder älter ist."
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,247637,00.html

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