- cost average nur Wunschdenken? - Aristoteles, 07.05.2003, 17:16
- ich denke, daĂź Problem der meisten Leute ist nicht das Cost-Averagen, - Toby0909, 07.05.2003, 18:07
- Re: cost average nur Wunschdenken? prima - danke /ich habs nicht gefunden - kizkalesi, 08.05.2003, 08:12
cost average nur Wunschdenken?
-->schon erstaunlich, in den Boomzeiten haben Versicherungen,
besonders die MLP-Strategen, cost-averaging als Wunderwaffe
gepriesen, und jetzt?
Da rechnet mal kurz jemand nach und siehe da, es stimmt alles
garnicht. Schon merkwĂĽrdig.
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Es gibt keinen Cost-Average-Effekt
Der Cost-Average-Effekt ist ein Mythos, sagen Dr. Thomas Langer und Professor Dr. Martin Weber von
Der Cost-Average-Effekt ist ein Mythos, sagen Dr. Thomas Langer und Professor Dr. Martin Weber von der Behavioral-Finance-Group der Universität Mannheim. „Dem Cost-Averaging wird in der Anlagepraxis oft eine Wunderwirkung in Bezug auf Rendite und Risiko zugeschrieben, die durch nichts zu rechtfertigen ist“, so die beiden Wissenschaftler.
Dem so genannten Durchschnittskosten-Effekt liegt die Idee zugrunde, dass Anleger von Kursschwankungen profitieren können, wenn sie regelmäßig für einen gleichbleibenden Betrag Fondsanteile kaufen, also beispielsweise einen Sparplan über 50 Euro im Monat abschließen. Der Grund: Bei niedrigen Preisen kaufen sie relativ viele, bei hohen Preisen relativ wenige Anteile. Dadurch liegt der durchschnittliche Kaufpreis unter dem durchschnittlichen Fondspreis, Anleger bekommen im Schnitt also mehr, als sie zahlen. „Diese Strategie ist bei fallenden Preisen nur dann tatsächlich ein Vorteil, wenn der Preis in Folge wieder ansteigt“, so Langer und Weber.
Bei gleichem Portfolio (beispielweise 100 Fondsanteile) am Ende des jeweiligen Zeitraums haben Anleger mit so einem Sparplan mehr Gewinn gemacht, als wenn sie monatlich eine feste Zahl von Anteilen gekauft hätten. Faktisch sei das richtig, in der Praxis habe dies jedoch keine Relevanz, so Langer und Weber. Denn in der Realität hätten beide Anleger am Ende kein gleiches Portfolio. Je nach Kursentwicklung hätte der regelmäßige Anteilssparer nicht nur mehr oder weniger Geld investiert, sondern auch mehr oder weniger Anteile als derjenige, der monatlich den gleichen Betrag investiert. Das Fazit der beiden Wissenschaftler: Die Rendite lässt sich nicht durch eine Cost-Average-Strategie verbessern. Bei beiden Strategien erzielen Anleger am Ende das gleiche Ergebnis.
Auch im Vergleich zu einer Einmalanlage haben Sparpläne laut Weber und Langer angeblich keine Vorteile. Zwar haben regelmäßige Sparer bei einer gleich hohen Investition im Vergleich zu Einmalanlegern am Ende mehr Fondsanteile, wenn die Preise zwischenzeitlich in den Keller gehen. „Die Folgerung, dass eine höhere Volatilität bei Sparplänen zu einer höheren Rendite führt, ist aber ein Trugschluss“, so Langer und Weber. Das hätten ihre statistischen Berechnungen ergeben. Anleger sollten keinesfalls auf die Idee kommen, auf eine breite Streuung ihres Portfolios zu verzichten oder sogar in besonders volatile Fonds zu investieren.
Einziger Vorteil von Sparplänen: „Der Glaube an einen Cost-Average-Effekt hilft dem Anleger sein Wohlbefinden zu steigern, da er sich selbst in Baisse-Phasen damit trösten kann, derzeit eine besonders wichtige und renditesteigernde Phase seiner langfristigen Anlagestrategie zu durchlaufen“, so die Wissenschaftler.
INFO: Die Behavioral Finance Group an der Universität Mannheim ist eine Gruppe von neun Wissenschaftlern, die die Entwicklung der Finanzmärkte und das Verhalten der Anleger mit verhaltenstheoretischen Ansätzen erklären will. Prof. Dr. Martin Weber (51) ist Inhaber des Lehrstuhls für Bankbetriebslehre und Direktor des Institut für Investment Banking an der Universität Mannheim. Dr. Thomas Langer (37) ist dort wissenschaftlicher Assistent. Er studierte bis 1993 Mathematik und Informatik an der Universität Kiel und der University of Kansas und promovierte anschließend in BWL an der Universität Mannheim.
DER FONDS.com 07.05.03 al

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