- Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT - Sascha, 07.05.2003, 21:30
- Danke und bravo Sascha, Drucker rotiert... (owT) - Frank, 07.05.2003, 21:46
- Danke mkT - Sascha, 07.05.2003, 21:49
- Danke Sascha! Die Stärke des Artikels liegt in"einfach so geschrieben.." (owt) (owT) - nEUROtiker, 07.05.2003, 22:10
- Re: Danke Sascha, super geschrieben:-) Danke! (owT) - steve, 07.05.2003, 22:21
- Re: Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT - Speku, 07.05.2003, 22:11
- Re: Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT / Klasse, Sascha... - - Elli -, 07.05.2003, 22:13
- Re: Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT - AndreasK, 07.05.2003, 22:15
- Re: Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT - @AndreasK - Elli -, 07.05.2003, 22:24
- Der Kern der Sache - Miesespeter, 07.05.2003, 22:23
- Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - Sascha, 07.05.2003, 22:43
- Re: Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - Miesespeter, 07.05.2003, 23:19
- Re: Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - t-bull, 08.05.2003, 16:12
- Re: Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - Ecki1, 07.05.2003, 23:23
- Re: Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - Miesespeter, 07.05.2003, 23:19
- Der Kern der Sache / Das sehe ich genauso! - Sascha, 07.05.2003, 22:43
- Das muesste ich auf meine Website bringen, das war prima. (owT) - SchlauFuchs, 08.05.2003, 11:35
- ganz schlimm wird es nicht:-) - LenzHannover, 08.05.2003, 22:02
- Danke und bravo Sascha, Drucker rotiert... (owT) - Frank, 07.05.2003, 21:46
Zehn Gründe und/oder Indizien warum es bergab geht mvT
--> Hallo Baldur!
> Ob 2004 etwas bringt, hängt davon ab, in wie weit man sich selber anders
> positionieren konnte, und das heißt konkret, in einem anderen Wirtschaftsraum
> als Absurdistan. Das hat fertig, auf Jahre hinaus. Davon kann man nicht mehr
> auskommen.
Ich sehe es genauso. Ich denke wir sind an einem Punkt angekommen ab dem es nun für ziemlich breite Beverölkerungsschichten spürbar bergab geht. Was vorher noch unter den Tisch gekehrt wurde ist nicht mehr lange zu vertuschen.
Die Leute haben seit etwa 1995 (so mein persönlicher Eindruck aber auch das Ergebnis aus meiner eigenen Interpretation von Zahlen aus Konsum- und Freizeitstudien, z.B. BAT Freizeit-Monitor) begonnen auf einzelne Dinge zu verzichten. Je nachdem was für die Leute wichtiger war hat der ein oder andere beim Urlaub gespart, der nächste bei Dauerkarten fürs Fußballspiel, der andere beim Restaurantbesuch oder beim Wochenendtrip, Eisessen oder auch shoppen sowie Disco- und Kinobesuche usw.
Ich denke, daß in den letzten Jahren viele Menschen versucht haben noch zu halten was eigentlich nicht mehr zu halten war. Es klingt tragisch waren doch vor allem darunter Menschen die mit Mehrarbeit, mehr Engagement, durch Weiterbildung und allerlei Maßnahmen sich bemüht haben und dennoch vor Scherbenhaufen stehen. Viele haben schwarz gearbeitet, viele Nebenjobs gemacht, manche Überstunden, manche haben sogar Verwandte gefragt und kurzfristige Kredite aufgenommen. Nunmehr sind wir an einem Punkt wo alle diese Mittel bei vielen dennoch nicht mehr ausreichen den eigenen Lebensstandard, Konsum oder gar das Vermögen zu halten. Die Restaurantbesuche bis hin zu den Kinobesuchen und Urlauben sind drastisch eingebrochen. Und es liegt bei langem nicht nur am 11. September. Ich stimme zu wenn dies den Abwärtstrend, z.B. in der Reisebranche teilweise kräftig nach unten verstärkt hat aber der Trend und das Abkippen nach unten waren auch schon vorher mit dem Crash an den Börsen zu sehen. Der Crash an den Börsen, die wirtschaftlichen Probleme und die Überschuldungsproblematik oder auch demographische Probleme, strukturelle Probleme, Probleme der Globalisierung usw. die dieses Forum bereits vor dem Crash an den Börsen sah beginnen nun immer stärker anhand der Folgen und Konsequenzen für uns sichtbar zu werden.
Ich werde demnächst hier einige Grafiken einstellen die das bereits begonnene Sinken des Lebensstandards auf breiter Ebene für große Bevölkerungsschichten darstellen.
Es gibt mehrere Indizien auf die ich meine eigenen Prognose eines sinkenden Lebensstandards in Deutschland (aber nicht nur dort) für breite Bevölkerungsschichten sehe. Ich möchte einige kurz aufzählen
1. Arbeitslosigkeit
Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland so muß man feststellen, daß diese seit Jahrzehnten nur einen Trend kennt. Sie steigt. Es gibt zwar mal Schwankungen nach unten und auch mal nach oben aber langfristig steigt sie. Mittlerweile sind wir bei fast 5 Millionen angekommen. Früher hatten wir mal fast Vollbeschäftigung, dann eine Million Arbeitslose, dann zwei Millionen, drei...
2. Die Steuern und die Umverteilung steigen, Staatsverschuldung steigt
Auch die Staatsverschuldung steigt seit Jahrzehnten immer weiter. Nicht nur in Deutschland sondern generell in allen westlichen Industriestaaten. Die Wiedevereinigung hat sicherlich sehr viel gekostet und es werden durchaus dumme Investitionen von Staatsseite her getätigt die nicht nötig wären (Stichwort: Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler). Dennoch - auch wenn die Wiedervereinigung nicht gekommen wäre, auch wenn Deutschland keine Schuldenerlasse gemacht hätte wäre es m.E. so gekommen. Allenfalls wäre es etwas langsamer gegangen. Vielleicht hätte sich alles um fünf oder zehn Jahre verschoben. Ich vermag dies nicht zu beurteilen. Aber auch dies nur"vielleicht".
Die Staatsverschuldung als Indikator hat ein ziemlich hohes Niveau erreicht. Wir verleben immer mehr die Einnahmen die wir erst in der Zukunft erwirtschaften. Mittlerweile wird es ja schon als Erfolg gesehen wenn die Verschuldung mal nicht steigt. Aber selbst das ist kaum mehr möglich. Erfolg ist schon wenn die Steigerungsrate der Verschuldung sich verringert. Dieser Tatbestand ist eigentlich beängstigend.
Da immer mehr Menschen notleidend werden (sieht man an den Privatinsolvenzen, an den Zahlen zu den Offenbarungseiden von Privatpersonen und vielen anderen Indikatoren) wurde auch die Umverteilung immer größer. Mittlerweile empfangen fast 5 Millionen Arbeitslose Staatsgelder und in Wirklichkeit dürften es wohl eher sogar noch mehr als weniger sein.
Die Steuern steigen immer weiter. Der Staat zeigt dadurch, daß er eigentlich schon insolvent ist. Er lebt von der Hand in den Mund. Kürzlich wurde hier in Neulußheim mal eben die Grundsteuer erhöht (bzw. der Hebesatz, denn davon hängt diese Steuer meines Wissens ab). Vermutlich war die Gemeindekasse mal wieder leer. Also wurde ein neuer Steuerbescheid fällig und man hat so die kurzfristigen Probleme gekittet.
Steigende Staatsverschuldung, steigende Arbeitslosigkeit, steigende Steuern und Abgaben die bis an die Schmerzensgrenze gehen führten nebenbei auch dazu, daß es viele Menschen gibt die keinen Grund mehr sehen in diesem Land hart zu arbeiten oder sich weiterzubilden. Dies ist verständlich. Auch braucht sich niemand zu wundern wenn keiner mehr arbeiten geht oder ausschläft wenn er - wenn er acht Stunden am Tag mauert - gerade mal 50 Euro mehr im Monat bekommt als jemand der Sozialhilfe bezieht.
Die Maßnahme die Abhilfe schafft wäre die Sozialhilfe nun auch zu kürzen. Sagen wir um 10% Damit wäre zumindest für diejenigen die Arbeit haben wieder ein größerer Anreiz geschaffen sich weiterzubilden und sich damit dem Arbeitsmarkt anzupassen in welchem die Anforderungen an den arbeitenden Menschen ebenfalls seit Jahren im Steigen sind. Außerdem wüde die Auwanderung der hochqualifizierten Menschen weniger stark ausfallen.
Es darf nicht sein, daß wir diejenigen auswandern lassen die eigentlich noch gebraucht werden und diejenigen von irgendwoher reinholen die bei uns sowieso zu 90% in der Arbeitslosigkeit landen. Ich bin - um mal kurz vom Thema abzuweichen - nicht generell gegen eine Einwanderung zur Eindämmung des demographischen Problems (Rentenversicherungsproblem). Nur wird das Problem nicht behoben wenn mal Leute importiert die hier zum größten Teil arbeitslos werden. Ganz im Gegenteil. Diese Menschen benötigen alle Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe/-geld und müssen dann auch im Alter versorgt werden, zahlen aber kaum etwas in die Sicherungssysteme ein.
Zurück zu Punkt 2 und zum Fazit: Die steigende Staatsverschuldung wird uns über kurz oder lang das Genick brechen
Weiterhin glaube ich nicht, daß eine Hyperinflation oder ähnliche Tricks zur heilen Welt zurückführen werden. Eine solche Maßnahme untergräbt massiv das Vertrauen und verringert nebenbei die Kaufkraft derer die v.a. mittels festverzinslicher Anleihen und Bundesschatzbriefen und dem ganzen Zeug ihre Alterversicherung aufgebaut haben. Es würde also letztendlich wieder den Normalbürger treffen und das es denen besser geht will man ja erreichen bzw. das das Land überhaupt mal wieder in Schwung kommt.
3. Technischer Fortschritt
Ich habe mal gelesen, daß bei gleichbleibendem Lebensstandard und anhaltendem technischen Fortschritt in etwa 40 bis 50 Jahren etwa 80% der Menschen arbeitslos sein könnten da diese einfach nicht mehr qualifiziert genug wären. Sie besitzen schlicht und einfach - und so grausam es klingt - einfach nicht mehr die Fähigkeiten welche die"neuen Berufe" mit sich bringen.
Ich verwende für die Begründung der These immer ein Beispiel: Früher arbeiteten in Autokonzernen Schweißer. Diese waren ausgebildet im Schweißerberuf und schweißten die Karossen. Heute gibt es diese - sagen wir - 200 Arbeitsplätze nicht mehr. Sie wurden wegrationalisiert.
Dafür gibt es die Fertigungsstraße. 10 neue Überwachungsjobs (Leute die den Fertigungsprozeß nur noch im großen und ganzen überwachen und kontrollieren) und 20 neue Jobs in der Maschinenindustrie. Das sind diejenigen die die Maschinen warten oder sie gar konstruieren. Diese Jobs sind von ihren Anforderungen her wesentlich höher.
So schön all diese Technik ist die uns täglich das Leben einfacher macht so schädlich ist sie auch für unsere Arbeitswelt. Es wird immer mehr gefordert und verlangt, der Produktivitätssteigerungszwang wird immer größer, die Arbeitswelt auch hektischer und stressiger, schnell-lebiger. Die Anforderungen immer höher.
Selbst wenn ich unterstelle, daß neue Technik genausoviel Arbeitsplätze (oder gar noch mehr) schafft als sie vernichtet ist sie in meiner abschließenden Betrachtung für den Arbeitsmarkt schädlich. Die Nachteile überwiegen m.E.
Denn gehe ich mal von der Biologie aus und der Evolution so habe ich gelernt, daß sich Lebewesen ihren Umweltbedingungen durchaus anpassen können. Soweit so gut. Betrachtet man die menschlichen Fähigkeiten hinsichtlich Kreativität, analytischem Denken, Gedächtnis, körperliche Fähigkeiten so sind alle Menschen ja verschieden. Die einen sind nicht gut im analytischen Denken haben dafür aber Kraft und keine"zwei linken Hände" und sind handwerklich begabt.
Tendenziell führt technischer Fortschritt aber zu massiven Arbeitsplatzverlusten gerade bei manuellen bzw. körperlicher Arbeit. Hingegen führt sie eher zu neuen Berufen die aber oft komplexes analytisches Denkvermögen oder Fähigkeiten erfordern die mehr im Büroalltag gefordert sind (Verhandlungsgeschick, Fähigkeiten die benötigt werden um ein guter Berater zu sein, usw.)
Ohne die Sache zu weit und zu detailliert beschreiben zu wollen führt technischer Fortschritt m.E. im Endeffekt dazu, daß wir irgendwann einen Arbeitslosigkeitssockel haben werden. Das sind Menschen die arbeitswillig sein werden, engagiert sind aber deren Fähigkeiten einfach nicht mehr ausreichen um der Arbeitswelt gerecht zu werden. Das ist die Katastrophe die ich kommen sehe.
Denn betrachtet man als eine von vielen Fähigkeiten mal die Intelligenz des Menschen so ist diese wohl ähnlich der Gaußschen Glockenkurve verteilt. Auch wenn sie es nicht sein sollte so dürfte klar sein, daß es hinsichtlich dieses Punktes sowohl Menschen gibt die rechts vom Durchschnitt liegen als auch Menschen die links vom Durchschnitt liegen.
Was aber nun wenn die Eintrittsbarieren für die Arbeitswelt bzw. die Grundvoraussetzungen für normale Berufe sich immer weiter nach rechts auf dieser Kurve verschieben. Die Intelligenz der Menschen in Form der Glockenkurve wird sich sicher nicht im gleichen Tempo mit nach rechts verschieben. Evolutionsprozesse sind Prozesse die nicht in 10, 100, 200 oder 400 Jahren ablaufen sondern deren Ergebnisse häufig nur in Jahrtausenden und Jahrmillionen sichtbar werden.
Jeder Mensch hat ein gewisses Potential an analytischer Denkfähigkeit oder auch anderen Fähigkeiten. Jeder Mensch kann etwas mehr aus sich machen und etwas weniger. Soll heißen: Durchaus kann man - wenn man sich mehr anstrengt als vielleicht ein anderer der ähnliche Fähigkeiten hat - mehr daraus machen.
Aber dennoch: Irgendwo hat jeder Mensch seine individuelle Leistungsgrenze erreicht. Was für ein Superhirn das mit 12 sein Biologiestudium abschließt (kürzlich stand es im Videotext) ein einfaches mathematisches Integral sein kann ist für den anderen fast unbegreiflich schwer zu erlernen oder zu verstehen. Einige verstehen es auch nie haben dafür aber andere Fähigkeiten.
Die Folge die sich hieraus ergeben kann und wird ist, daß viele Menschen irgendwann nicht mehr beschäftigbar sind. Die optimistische Annahme, daß der Arbeitsmarkt in zehn Jahren von Arbeitslosigkeit befreit sein wird weil viel mehr Menschen durch die Demographie bedingt aus dem Arbeitsleben ausscheiden und in Rente gehen als das junge Menschen in den Arbeitsmarkt strömen halte ich für eine Utopie.
Es wird durchaus viele Arbeitsplätze geben. Aber das diese dann alle gerade mit denjenigen belegt werden können die arbeitslos sind halte ich für ein Gerücht.
Außerdem muß man eines bedenken: Je positiver es für den Arbeitsmarkt ist, daß Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden desto negativer ist es für das Rentensystem. Jeder einzelne Angestellte der in Rente oder Ruhestand geht muß versorgt werden. Dafür haben wir dann jeweils einen einzelnen Arbeitsplatz. Meiner Meinung nach ist durch diese SO gewonnen Arbeitsplätze im Gesamten nicht viel gewonnen.
Im günstigen Fall wird durch einen Arbeitsplatz der so entsteht der Staat einerseits belastet als auch entlastet. Entlastet da er (im günstigen Fall) keine Arbeitslosenversicherung usw. für einen Arbeitslosen (der dann Angestellter o.ä. ist) zahlen muß aber belastet da es einen Rentner mehr zu versorgen gibt.
Im ungünstigen Fall kann es sogar passieren, daß Arbeitsplätze nicht wieder neu besetzt werden. D.h. es wird niemand neues eingestellt sondern es"entsteht" nur ein neuer Renter. Keine Einnahmen seitens des Staates, aber entstandene Ausgaben!
Auch kann es sein, daß der Arbeitsplatz zwar wieder besetzt werden soll aber hierfür nicht die entsprechend qualifizierten Menschen vorhanden sind. Unter anderem vielleicht auch wegen dem oben erwähnten Problem der immer stärker steigenden Gesamtanforderungen an die Qualifikationen die in der Arbeitswelt verlangt werden.
Auch hier muß ich die Technik nochmals verurteilen. So schön die Handys sind so Recht haben diejenigen die sie auch durchaus verdammen. Früher hatte niemand ein Handy. Es gab sie schlicht und einfach nicht. Früher hatte niemand eMail, Fax und ähnliches. Die Vorgänge liefen langsamer ab, man mußte gar nicht wissen wie eMail funktioniert. Heute kann man sich ja kaum dem Wahn noch entziehen. Wer versucht sich dagegen anzulehnen und sich kein Handy zulegt der gilt als"lahm","nie erreichbar" u.ä. Häufig kann man sich dem ganzen also gar nicht oder nur sehr sehr schwer entziehen.
Auch bringt der technische Fortschritt ein weiteres Problem mit sich. Es gibt Ansätze wie man die entstehende Arbeitslosigkeit durch technischen Fortschritt verringern oder vermeiden kann denn auf Dauer wird es ja wohl so kommen. Eine Strafsteuer für den Einsatz von Maschinen und alle diese Dinge habe ich schon gehört. Letztendlich werden diese Modelle und Ansätze jedoch durch die globalisierte Welt scheitern. Es gibt weit über 100 Staaten auf dieser Erde und auch für Maschineneinsatzstrafsteuern würden sich Oasen bilden genau nach dem gleichen Modell wie es sie für Steuerflüchtlinge gibt.
Das Modell ist immer das Gleiche. Man schottet sich (wie im Beispiel Monaco) gegen Niedrigverdiener ab und läßt nur diejenigen rein die ordentlich Pulver haben und dadurch kann man den Steursatz auf erträgliche Billigniveaus senken. Getreu nach dem Motto: 5% von 50.000.000 Euro Jahresgewinn eines Michael Schumachers (mittlerweile wohnt er aber glaube ich woanders) sind halt doch noch mehr wie 53% eines Architekten der in Deutschland seine 60.000 Euro Gewinn macht (und dann gehts ihm angesicht der derzeitigen Konjunkturlage noch gut!)
Die möglichen Lösungen würden daher an der Globalisierung scheitern. Auch diese ist stark durch den technischen Fortschritt bedingt. Die erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten die es alle früher nicht gab (Fax, eMail, Handy, Telefonnetze um die ganze Welt, Datenaustausch) und auch die technischen Verkehrsmittel und die Infrastruktur (Autobahnen, Schienennetze, Flughäfen, Transportschiffe) ermöglichen es nahezu in jedem Land der Welt zu produzieren. Nicht zuletzt durch diesen technischen Fortschritt sind die Unternehmen auch in eine stärkere Position gekommen als es jemals der Fall war. Dies ist der vierte Punkt.
4. Die stärkere Position der Unternehmen
Früher gab es Tante Emma Läden, die Kohleindustrie siedelte dort wo die Kohle war (Stichwort: Ruhrgebiet) weil die Infrastruktur und Eisenbahnen usw. nocht nicht so verbreitet war. Stahlwerke siedelten in der Nähe der Kohleindustrie da diese die Energie brauchten.
Ganz grob gesagt könnte man sagen, daß die Industrie und Unternehmen früher - und so lange ist es noch nicht her, es war zu Beginn der Industrialisierung - tendenziell näher dort siedelten wo sie die benötigten Materialen herbekamen (Beschaffungsaspekt) und tendenziell auch dort siedelten wo sie das Zeug absetzen konnten (Tante Emma läßt, um nur ein einziges der vielen Beispiele zu nennen, grüßen).
Heute spielen diese Faktoren zwar noch eine Rolle aber oft nur noch eine wesentlich geringere, in vielen Branchen sogar eine fast bedeutungslose. Beschaffung und Absatz finden heute immer mehr weltweit statt. Unternehmen werden immer größer. Kleinere Unternehmen können durch technischen Fortschritt immer weniger mithalten. Denn auch dies ist ein Problem der Technik.
Genau wie es im Kleinen mit den Kopiergeräten und Druckern abläuft ist es auch in der Industrie. Je teurer der Kopierer, desto billiger der"Stückpreis", die Einzelkopie was Tonerverbrauch u.ä. angeht.
Je besser die Maschinen, je schneller die Maschinen, je kostengünstiger die Maschinen desto mehr Arbeitsplätze gehen verloren, desto billiger kann produziert werden. Wer mehr produziert kann tendenziell billiger produzieren. Alleine dadurch sind andere Konkurrenten gezwungen in Nischenmärkte (Abhebung durch besondere Qualität, Spezialprodukte, usw.) zu gehen oder ebenso billig zu produzieren (Rationalisierungsdruck!) oder gar aus dem Markt auszuscheiden.
Zusammengefasst hat all dies fatale Folgen. Nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte industrialisierte Welt. Denn die Unternehmen bekommen eine immer stärker werdende Position.
a) Durch technnische Kommunikationsmittel und Infrastruktur ist es einfacher geworden den Produktionsstandort zu wechseln. Man kann viel besser Druck auf die Arbeitnehmer oder den Staat ausüben. Ich will nicht sagen, daß jedes Unternehmen einfach auswandern kann denn oftmals scheitert die Auswanderung glücklicherweise noch daran, daß im gewünschten Billigsteuerland die Ausbildung der Arbeitskräfte nicht ausreicht. Es sind nicht genügend Leute da die die Fähigkeiten haben die Jobs zu übernehmen. Aber dennoch: Im Trend betrachtet wird es EINFACHER den Standort zu verlagern. Wesentlich einfacher als noch vor 20 oder 30 Jahren. Wenn ein Großkonzern seine Buchhaltung nach Portugal auslagert so wäre dies vor 50 Jahren kaum möglich gewesen. Dort gab es damals kaum Telefone und Internet und elektronischen Datenverkehr schon gar nicht. Es wäre gar nicht möglich gewesen um auch hier ein einfaches Beispiel zu geben.
b) Der Trend hin zu immer größer werdenden wenigen Weltkonzernen macht deren Position auch immer stärker. Es steht immer mehr Vermögen und Einfluß dahinter.
c) Die Infrastruktur die weltweit gewachsen ist ist ebenfalls ein Punkt der es erst ermöglichte überhaupt so billig in alle Welt liefern zu können. Dies kann man selbst bei uns in der Ortschaft daran sehen, daß die kleineren Läden ausgestorben sind und es dafür größere aber weniger Supermärkte auf der"grünen Wiese" gibt wie es oft so schön heißt. Deren Angebot ist größer, die Tante-Emma-Läden konnten gar nicht wirklich konkurrieren. Wie auch, wenn im Supermarkt die Auswahl viermal so groß ist und die Preise auch noch billiger...??
Aber auch auf anderer Ebene kann man es sehen. Autokonzerne wie Volkswagen produzierten erst für einen Markt wie Deutschland und heute hat der Konzern Standorte in der ganzen Welt. Selbst in Brasilien und sonstwo.
--> Die Unternehmen sind weniger von Ihrem Absatzmarkt abhängig und durch viele Standorte auch flexibler
--> Ihre Verhandlungsposition wird noch stärker
Alle diese Tatsachen haben dazu geführt, daß vor allem der Staat in einer immer schlechter werdende Position gegenüber den Unternehmen rückt. Heute können Großunternehmen die Politik regelrecht"erpressen". Denn sie können wesentlich leichter damit drohen ins Ausland abzuwandern. Und dann hätte unser Staat ja gar nichts mehr von diesem Unternehmen. Weder den Imageeffekt für Fortschritt, noch die Arbeitsplätze. Also versucht der Staat nur das zu machen was man in einer schlechten Position macht: Das maximale noch rauszuholen. Lieber wenig Steuern und die Arbeitsplätze als gar nichts mehr. So könnte man die Handlungsweise charakterisieren.
Auch hier scheitert die Eindämmung der immer stäker werdende Position sog. Weltkonzerne daran, daß die Staaten sich nie alle einig sein werden, jeder andere Steuersätze hat, jede andere Bedingungen bietet und viele Bedingungen gar nicht vom Staat direkt bestimmt werden können wie z.B. geografische, klimatische, kulturelle Bedingungen u.ä.
Letztendlich führt dies dazu, daß die Staaten weniger von den Unternehmen an Steuern einnehmen und in eine Abhängigkeit geraten. Die Steuerlast trägt mehr und mehr der Normalbürger
5. Die Ausbildungsmisere
PISA und TIMS sind nicht neu. Die Ausbildung und der Wissenstand junger Menschen hierzulande ist im Sinkflug. Auch wenn dies mehr oder minder im Gegensatz zu Punkt 3 und Punkt 4 ein"deutsches Problem" ist so ist es für unser Land eine Katastrophe.
Einerseits steigen die Anforderungen in der Arbeitswelt und auf der anderen Seite sinkt gleichzeitig auch noch das was die jungen Leute zu bieten haben. Das Problem hat mit Sicherheit vielerlei Ursachen. Nicht unterschätzen würde ich hierbei aber die Spaßgesellaschaft denen Opaschowksi das Ende prophezeit und dessen Meinung ich für durchaus interessant halte. Man kann fast davon sprechen, daß sich diese Spaßgesellschaft, Actiongesellschaft, Eventgesellschaft, Konsumgesellschaft oder wie auch immer man es nennen will ihr eigenes Grab schaufeln wird. Die Menschen sehen viel zu viele Dinge als selbstverständlich an und merken dabei nicht, daß eigentlich großflächig nur noch nach verzehrt wird was andere Generationen vor uns erwirtschaftet haben. Leistung wird in deutschen Schulen oft als Strebertum abgetan, die Musik-Charts werden teilweise von einigen jungen Menschen jede Woche auswendig aus dem Eff-Eff beherrscht, 91% der Kids bestimmen selbst was sie für Turnschuhe kaufen (weiß leider die Quelle nicht mehr aber habe es vor etwa sechs Monaten mal gelesen). Auch wenn ich hier etwas pauschalisierend schreibe möchte ich natürlich anmerken, daß es nicht so gemeint ist. Ich will nur einen Trend bzw. die Tendenz etwas überspitzt darstellen. Die jungen Menschen wollen teilweise immer mehr haben, das Anspruchsdenken ist groß wie nie, nie hatten junge Menschen soviel Taschengeld, nie wurde von jungen Menschen so dermaßen viel Alkohol getrunken wie heute und soviele Zigaretten konsumiert, nie hatten soviele jungen Menschen wie heute bereits mit 18 den Führerschein sponsored by Daddy und Mami und noch nie gab es soviele Jugendliche die es als"normal" empfinden wenn sie für ihr Abi oder einfach so von Daddy bis zum 20. Geburtstag ein Auto hingestellt bekommen. Schließlich haben's die Freunde ja auch bekommen.
Ohne weiter ausschweifen zu wollen: Das Anspruchdenken ist groß wie nie, die Leistung nicht eingebrochen aber schwächer geworden. Oftmals - so mein Onkel - sind aber auch die Eltern selbst schuld. Was früher normal war, daß Kinder und Jugendliche etwas im Haushalt mitarbeiteten wird heute fast schon als"Kinderarbeit" bezeichnet. Natürlich darf man Kinder nicht überfordern aber ist es normal wenn Eltern auf ihren eigenen Urlaub verzichten damit der 14-jährige Sohn nach Italien kann oder das die Mutter nebenbei auch noch arbeiten geht nur damit man dem Kid die Nike-Turnschuhe oder andere total überteuerte Marken-Artikel kauft.
Wohl wissentlich ist es schwierig für Eltern hier nicht mitzumachen. Große Teile der Gesellschaft haben diesen Wahn selbst herbeigeführt. Status, Prestige, Individualismus, Selbstverwirklichung, Egoismus, Proleterei, Arroganz sind heute Eigenschaften die - das weiß jeder und ist tausendmal nachgewiesen - extrem krass ihre Ausehnung in vielen Bevölkerungsschichten gefunden haben. Teilweise selbst bei Erwachsenen die sich umoperieren lassen und mit 40 noch denken sie müßten 25 sein.
Auch hier sind die Auswirkungen auf die Gesellschaft viele. Es werden unnötige Anschaffungen gemacht (teure Autos, teure Reisen, Konsumgüter) die eigentlich nicht wirklich nötig sind aber doch irgendwie wieder nötig sind um überhaupt noch am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können."Haste was biste was, haste nix biste nix". Und in der Tat ist es so, daß man sich gegen diesen Trend kaum wirklich selbst verteidigen kann.
Auch das macht die Elternrolle heute sehr schwer. Man hat auf der einen Seite zunehmende Geldsorgen und auf der anderen Seite fragt die Tochter oder der Sohn nach neuer Kleidung. Gibt man das Geld hat man wieder mal die Industrie unterstützt die total überteuerte Ware verkauft nur weil sie gerade eben im Moment"in" ist wie es so schön heißt, macht man es nicht wird das Kind oder der Jugendliche darunter leiden. Schimpfworte wie Aldi-Kind sind auf deutschen Schulhöfen leider normal. Neid, Status zeigen, Geld haben sind Dinge die heute viel zu wichtig geworden sind.
Hier sehe ich - nebenbei erwähnt - die Chancen an einem Verlust des Lebensstandard. Die Menschen finden wieder dahin zurück was wirklich wichtig ist im Leben. Gesundheit, wieder mehr Bedeutung für die eigenen vier Wände, es wird wieder mehr Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen gelegt, die Scheidungsraten könnten zurückgehen, das Prestige- und Statusdenken könnte aufhören und die Menschen könnten dadurch einem Gesellschaftsdruck entfliehen den sie vorher selbst erzeugt haben.
Denn für viele Menschen wird es einfacher werden den Verfall des Lebensstandards oder Wohlstands zu verkraften wenn sie sehen das viele andere mit betroffen sind. Schließlich ist man nicht der einzige der sagen muß"ich bin arbeitslos","ich habe nur noch ein Auto" oder"ich wohne in einer kleineren wohnung" oder ganz einfach"das kann ich mir nicht mehr leisten".
Ein Umdenken findet derzeit statt hier in Deutschland. Ich sehe es bei vielen.
Um zurückzukommen auf das Kernproblem in Punkt 5"Die Ausbildungsmisere".
Ich sehe ein gewaltiges Problem auf uns zukommen wenn viele Jugendlichen nicht beschäftigbar sind. Einzelne Handelskammern sprechen von rund 15% der Jugendlichen. Und sind wir ehrlich. Bekam man früher mit nem Hauptschulabschluß noch einen ordentlichen Ausbildungsplatz unter ordentlichen Arbeitsbedingungen muß man doch heute schon viel Glück haben um mit einem Hauptschulabschluß eine Ausbildungsstelle zu finden. Weitere Probleme sind
a) Die Schere zwischen Realität und"heiler Welt": Eltern vermitteln ihren Kindern heute oft (so schön es von ihnen auch gemeint ist) eine heile Welt die seit mindestens einigen Jahren einfach nicht mehr so existiert. Sicher wird nicht jeder Jugendliche gleich arbeitslos aber es werden immer mehr. Die Eltern ließen Jugendlichen in den letzten Jahren und teilweise gar Jahrzehnten immer mehr Freiheiten, gaben ihnen immer mehr finanzielle Möglichkeiten, forderten nicht mal mehr eine Agaben für das Wohnen zuhause wenn die Kids in Ausbildung waren um nur wenige Beispiele aufzuzählen. Dadurch erscheint doch den jungen Menschen - die den Durchblick gar nicht haben können da sie sich kaum noch mit Politik, Ehrenämtern, Zeitung lesen u.ä. beschäftigen - die Welt oft heiler als sie noch ist. Manche erkennen die Misere oft erst in der Ausbildung und manche erst wenn sie von zuhause ausgezogen sind. Das Problem ist, daß durch das Vormachen einer falschen Welt der Fall - der häufig nach Auszug von zuhause
kommt - viel schwieriger wird. Viele verkraften das nicht.
Folgen: Drogenmißbrauch, Alkoholmißbrauch, seelisch-psychologische Probleme,...
--> Unglück, Depression, Aufgabe ("alles ist mir jetzt scheiß egal-Haltung")
b) falsche Einstellung. Jugendliche haben die sich durchsetzende und immer weiter verbreitete Einstellung von Pflicht- und Disziplinwerten hin zu Individualismus-Werten (um den groben Trend zu benennen) mtigemacht solange die Eltern die finanzielle Basis bildeten. Eine Umstellung fällt vielen schwer. Viele denken heute beispielsweise aus Angst"irendwas zu verpassen" gar nicht mehr an Familie. Man könnte ja weniger in Urlaub gehen, könnte sich nicht den 3er BMW leisten und nicht der"Star" sein.
Festhalten möchte ich, daß natürlich(!!!) nicht alles auf jeden einzelen SO zutrifft. Ich will nur die Tendezen und Trends zeigen die stattfinden und das immer häufiger so gedacht wird oder vielleicht können wir bald schon sagen: so gedacht WURDE.
6. Demographisches Problem und Überalterung
Da ich es weiter oben bereits erwähnt hatte nur noch kurz. Wenn nichts drastisches geschieht wird auch dieses Problem zu einem Desaster führen. Bereits heute wird an vielen Dingen ersichtlich das das Rentensystem mehr als nur krank sondern eigentlich bankrott ist. Man sieht es z.B. an Maßnahmen wie
a) Erhöhung des Renteneintrittsalters
b) Senkung der Schwankungsreserven in der Rentenversicherung
c) Mögliche Streichung der Rentenerhöhung im nächsten Jahr
d) Erhöhung der Rentenbeiträge
e) Einbau eines"demograpischen Faktors" in die Rentenformel
f) Senkung des Rentenniveaus
g)...
Es klingt vielleicht etwas böse aber es ist nicht so gemeint. Die Leute werden immer älter, auch medizinischer Fortschritt und medizinische Spezialgeräte und Präparate kosten viel Geld, auch Versorgung alter Menschen und Pflege ist sehr teuer. Die Menschen leben immer länger. Ich bin jedoch dafür, daß hier zuletzt - erst wenn alle Stricke reißen - gespart wird denn normalerweise werden wir alle einmal alt und meist sind DIE älteren Menschen gar unsere Eltern oder Großeltern.
7. Andere Indikatoren
Ich könnte noch eine Reihe weiterer Indikatoren nennen die ein Absinken des Lebensstandards und eine Zunahme von sozialem Elend und schlimmen Einzelschicksalen in Deutschland zeigen. Beispielsweise die Zahl der Offenbarungseide steigt drastisch, die Zahl der Insolvenzen bei kleinen Gewerbebetrieben, die Zahl von Privatinsolvenzen. Auch die Zahl derer die Alkoholabhängig sind steigt, wie auch die Zahl derer die zur Schuldnerberatung gehen. Auch die Interpretation dottore's ist natürlich richtig wenn er sagt, daß der Anstieg kurzfristiger Kredite ein Krisenindikator ist. Die Menschen ziehen ihre Bausparverträge, nehmen kurzfristige Kredite auf, Verschieben größere Anschaffungen, Autos werden länger gefahren und die Inspektionshäufigkeit nimmt ab (alles in Zahlen belegbar).
Oder auch das durchschnittliche Alter des Auszuges von Jugendlichen aus dem Elternhaus steigt. Nicht jedoch deswegen weil es mehr einkommensschwache Studenten gibt oder aus solchen Gründen sondern vor allem durch finanzielle Probleme oder weil man keine Arbeit findet. Angesichts von 140.000 fehldenden Lehrstellen ist die Entwicklung dieses Indikators nicht erstaunlich.
Auch andere Indikatoren weisen auf sich zuspitzende Probleme hin. So stieg die Zahl privater Ausleihungen unter den Menschen laut Umfragen stark an. Der Sohn greift dem Vater unter die Arme oder eher - was wohl häufiger vorkommt - der Vater oder die Mutter dem Sohn oder der Tochter. Viele Eltern versuchen ihren Kindern nach dem Auszug mit Zuschüssen von 100 bis 200 Euro unter die Arme zu greifen damit diese überhaupt noch leben können wenn sie eine junge Familie sind. Brüder verleihen sich mehr Geld untereinander und Freunde. Alles Zeichen, daß es bergab geht. Kinos, Restaurants und Cafés haben weniger Besucher. Der Tourismus bricht ein. [Und brach auch schon ein vor dem 11. September, by the way: Das immer der 11. September für alle Probleme herhalten muß ist schon fast lächerlich].
8. Es gibt keine Wachstumslokomotive mehr
Erst Japan, jetzt die USA und Europa. Japan liegt nach dem Platzen der Spekulationsblase seit nunmehr rund 13 Jahren am Boden und hatte schon vier oder fünf Rezessionen. Das Land kommt nicht mehr auf die Beine. Auch hier gibt es eine schlechte demographische Lage. Auch hier gibt es Arbeitslosigkeit. Auch die USA ist nun nach dem Crash an den Börsen dran. Auch hier läuft es nicht mehr so rund mit"ewigem Wachstum" und Boom ohne Ende. Auch hier wird man irgendwann die Abrechnung präsentiert bekommen und je später es ist (d.h. je länger man das ganze Fiasko noch künstlich hinauszögert) desto stärker und vernichtender wird sie ausfallen. Handelsbilanzdefizit, importierte Akademiker die durchaus auch wieder weggehen können, soziale Spannungen, Verwicklung in Kriege, hohe Militärausgaben, ebenfalls hohe Staatsverschuldung, steigende Arbeitslosigkeit. Aus aucgh der Traum von einer New Economy seit 2000.
In Deutschland und den USA könnte es wie in Japan kommen. Zumindest gibt es einige Ähnlichkeiten. Es gibt auch Unterschiede aber nicht nur positiv erscheinende wie u.a. der bei weitem nicht so starke Immobilienboom wie in Japan aber auch negativ erscheinende. Denn während zehn von dreizehn Abwärtsjahren in Japan war die weltwirtschaftliche Entwicklung die meiste Zeit gesehen (mal abgesehen von 1990-92) noch stark. Die USA und Europa waren die meiste Zeit noch starke Wachstumsmotoren. Für uns gibt es nun kein"USA & Europa" das unseren Abwärtstrend verlangsamen könnte.
9. Zyklen...
Es kann nicht immer nur in eine Richtung geben. Alleine aus dieser Überlegung heraus kann ich mir generell vorstellen, daß es - nachdem es lange nach oben ging (vieles von dem was wir haben, haben wir nämlich verselbständigt und sehen wir schon gar nicht mehr oder nehmen es gar nicht mehr wahr) auch mal jahrelang bergab gehen kann.
10. Der Beschleunigungsfaktor
Heute gibt es viele - so könnte man es nennen - Wohlstandsjobs. vor allem in der Dienstleistung. In der Tourismusbranche sind direkt und indirekt 2,8 Millionen Menschen beschäftigt. Tourismus ist ein Geschäft, daß schnell brutal zusammenbrechen kann wie wir aktuell sehen. Ein Verlust des Lebensstandards, der realen Kaufkraft und des Wohlstands in breiten Bevölkerungsschichten könnte in diesen Berufen viele Insolvenzen und weitere Arbeitslose Menschen fordern. dies könnte ziemlich schnell gehen und kann das Abwärtstempo meiner Meinung nach doch durchaus stark beschleunigen. Auch viele andere Jobs in der Gastronomie, im Freizeitsektor (Disco, Kino,...) könnte es erwischen.
GESAMTFAZIT: Betrachte ich alle diese jenen Dinge so bleibt mir nur die Prognose, daß es hierzulande, wie Baldur schon sagte, bergab gehen wird. Wir werden einen Verlust an Lebensstandard hinnehmen müssen. Und zwar in breiten Bevölkerungsschichten. Der Staat wird versuchen an die Vererbungsvermögen, v.a. der Mittelschicht, heranzukommen. Denn nur da ist überhaupt noch groß was zu holen. Von denen die schon keine Arbeit mehr finden und von denen die Auswandern weil sie leistungsungerecht bezahlt werden wird man nichts mehr holen. Viel aufschulden geht auch nicht auf Dauer. Über kurz oder lang werden die, die noch etwas mehr haben an Einkommen als auch Vermögen also weiter bis auf's letzte Hemd ausgezogen.
Nebenbei etwas zur Leistungsgerechtigkeit in Deutschland. Die ist nämlich auch nicht mehr gegeben. Folgendes schrieb ich vor kurzem in einem Posting: [/b][/b]
In vielen Akademikerberufen (als Angestellter) wird nur noch auf dem Papier mehr verdient. Rechnet man genauer so fällt auf, daß dies häufig in Wirklichkeit nicht so ist.
a) Man muß immer sehen wie viel länger die Ausbildung eines Akademikers gegenüber gewöhnlichen Ausbildungsberufen dauert. Man steigt erst später ins Berufsleben ein. Andere sind schon weiter. Man muß die Opportunitätskosten sehen die einem enstehen durch jahrelangen Ausfall an Ausbildungsgehalt/Lohn oder - nach der Ausbildung - normalem Gehalt und Lohn.
b) Man muß die Studienkosten sehen (Kopien, Fahrtkosten, Bücher,...)
c) Man muß das Risiko sehen das man eingeht. Wer sagt denn, daß man später überhaupt mehr verdient oder die Karriere macht die man sich erwünscht. Zu welchem Preis?
d) Man muß Progression bei der Steuer beachten da man ja tendenziell doch mehr verdient später (aber auch mehr dafür getan hat und tut)
e) Man muß beachten, daß häufig (wenn auch nicht immer aber relativ oft) klassische Akademiker-Berufe (Ingenieure, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Architekten,...) längere Arbeitszeiten mit sich bringen. Bei vielen normale Ausbildungsberufen herrscht beispielsweise eine 35-Stunden-Woche. In Großbetrieben gibt es Schichtwechsel oder Zeitlohn. D.h. es wird oft das abgerechnet was auch wirklich (im Zeiteinsatz gesehen) geleistet wird. Ich kenne leider viele Akademiker die in Unternehmen arbeiten und ein Pauschalgehalt erhalten. Im Arbeitvertrag steht zwar was von einem offiziellen Feierabend von 16 Uhr aber vor halb sechs, sechs sind viele dieser Leute gar nicht zuhause. Das wird auch oft vergessen. Im Arbeitsrecht gibt es keine gesetzlichen Vorschriften für die Entlohnung der Mehrarbeit, sprich: Überstunden.
f) Man erhält durch sein"hohes" Einkommen viele staatlichen Leistungen nicht (Wohngeld, Bafög wenn es Kinder gibt die studieren, usw.). Auch das muß man beachten und auch dies wird häufig jedoch nicht(!) beachtet in diesen Rechnungen.
g) Man muß flexibler sein und muß sich tendenziell in diesen Berufen auch in seiner privaten Zeit (Freizeit) stärker weiterbilden. Es wird einfach von einem"heimlich" verlangt.
h) Häufig legen sich Akademiker Eigentum in Form von Immobilien o.ä. zu. Im Gegensatz zu denen die von der"Hand in den Mund" leben müssen sie bei Zahnersatz oder was weiß ich allem immer an ihr Gespartes gehen. Einmal ist es der Ausflug der Kinder von der Schule, dann eine teure Zahnbehandlung die nicht von der Kasse übernommen wird und sonst alles mögliche. Wenn man nix hat muß häufig der Staat einspringen.
i) Der Streßfaktor bei Akademikern ist oft höher. Da sich diese Personengruppe häufig Vermögen anspart und dafür auf Urlaub und anderweitigen Konsum ähnlicher Art sogar teilweise verzichtet muß immer das Vermögen"verteidigt" werden. Jemand der mal locker und lässig arbeitet und schön sein Geld verlebt und in Urlaub fliegt und dann mal arbeitslos wird kann sich i.d.R. wesentlich gemütlicher einen Job suchen wenn er keine Hypotheken zu zahlen hat und auch stärkere staatliche Förderung bekommt (weil er ja nix hat an Vermögen). Jemand der Vermögen hat bekommt weniger staatliche Förderung. Das Vermögen wird überall angerechnet. Selbst wenn der Sohn von Sozialhilfe lebt wird man als Eltern angeschrieben Angaben zum Vermögen zu machen. Hat man nix kann man nix geben. Dann zahlt die Gemeinschaft. Hat man was wird man auch hier mal wieder (wie immer) zur Kasse gebeten.
Festhalten kann man, daß Leistung in Deutschland häufig kaum noch belohnt wird. In einigen Fällen - die ich kenne - muß ich sogar davon ausgehen, daß man teilweise gar bestraft wird. Denn wenn man angesichts aller erwähnten Punkte auf dem Papier noch 350 Euro brutto mehr hat merkt man eigentlich, daß man in Wirklichkeit nur dann noch mehr hat wenn man eine wirklich sehr hohe Position hat. Und die erreicht man häufig nur noch wenn man gar nicht mehr aufhört 50 bis 60 Stunden pro Woche zu rudern bis man 50 ist.
Nun zum Abschluß noch eine kleine eMail die ich an die Wirtschaftsinformationsgruppe (privater Informationsausschuß) zum Jahresanfang gesendet habe und worin ich Bezug zu einer älteren eMail von damals (27.08.02) genommen habe. Betreff der eMail war"Remember..."
Aus der damaligen Mail an die Wirtschaftsinfogruppe vom 27.08.2000
> Also schlechte Karten für die Nasdaq, den sich Marc Faber bei unter 1.500
> Punkten (Dies ist (leider) kein Witz) vorstellen kann.
Das sagte damals Marc Faber. 1500 Punkte in der Nasdaq! Ich weiß noch, daß mich 50% für verrückt erklärten und gut ein Viertel sogar für übergeschnappt und reif für die Klapse als ich damals die gleiche Meinung hatte mit DAX, neuem Markt & Co. Und ich habe damals oft nur geglaubt der Neue Markt fällt von seinen 9500 vielleicht auf 1000. Jetzt ist er bei noch rund 350 Punkten (der Index). Naja die Gier damals war bei vielen Groß. Ich habe glücklicherweise fast alle meine Aktien im Januar 2000 verkauft. Danach stiegen viele Werte zwar nochmals um 70 bis 130% an und zeitweise habe ich mich sogar geärgert aber im Nachhinein bin ich sehr froh es getan zu haben.
Nebenbei möchte ich - auch wenn ich die Wirtschaftsinformationsgruppe aufgelöst habe und sich die meisten - wenn auch nicht alle - meine Vorhersagen mehr oder weniger nun nach zwei bis drei Jahren bestätigt habe mal eine neue aufstellen.
Und die lautet: Es kommt noch mehr! Die Aktien haben den größten Teil ihrer Talfahrt nun definitiv hinter sich. Solche Hypes wie 2000 wird es aber auf lange Zeit (10 Jahre und eher noch viel länger) nicht mehr auf so breiter Front geben.
Weitere Kurzprognosen von mir:
- Die Arbeitslosigkeit die seit Ende des Wirtschaftswunder (und das sind mehrere Jahrzehnte) mit Schwankungen langfristig angestiegen ist wird weiter steigen
- Die Staatsverschuldung wird ebenso weiter steigen
- Wir werden eine erhöhte Rezessionsanfälligkeit in zumindest dem nächsten Jahrzehnt haben
- Die ersten Auswirkungen die durch die Demographie bevorstehen werden erkennbar (Überalterung, Generationsvertrag geht futsch, Erhöhung des Rentenalters, Absenkung des Rentenniveaus)
- Es wird sich mehr und mehr herausstellen, daß große Teile unseres Wohlstands auf Schuldenbergern resultieren. Deutschland hat im Gegensatz zu Ländern wie der USA und Japan noch eine teilweise"geringe" (so komisch es klingt) BIP-Verschuldung und"nur" rund 30 bis 40% Auslandsverschuldung.
- Der Tag rückt näher an dem wir erkennen, daß unser kapitalistisches System genauso sein"Ende" findet wie der Kommunsimus. Nur später! Es leuchtet ein, daß es nicht Jahr für Jahr immer so weitergehen kann das man noch mehr Schulden macht um alte Schulden plus deren Zinsen abzuzahlen. Man braucht sich nichts vormachen. Vieles wird gerade von der Politik ja noch schöngeredet. Es müßte endlich mal jemand die Wahrheit sagen aber die Wahrheit ist bitter und jeder will ja auch wiedergewählt werden.
- Auch der technische Fortschritt wird zu Problemen führen. Seit Jahrzehnten fallen mehr und mehr Jobs des sekundären und - sofern man davon überhaupt noch sprechen kann - primären Bereichs v.a. durch technische Fortschritte weg. Manuelle Arbeiten werden und wurden mehr und mehr durch Maschinen und Industrieroboter ersetzt. Die Jobs die dafür entstanden sind sind zum einen Dienstleistungsjobs (viele davon sog."Wohlstandsjobs") als auch Jobs mit höheren Anforderungen an die Menschen. Es dürfte jedem klar sein, daß die Evolution nur langsam im Verlaufe von Millionen Jahren wirklich merklich voranschreitet. Die Menschen sind also in den letzten 50 Jahren nicht viel intelligenter geworden wenn man sie in ihrer Gesamtheit betrachtet. Die Intelligenz ist nach der gaußschen Normalverteilung verteilt. Diejenigen die auf der"linken Seite" der Kurve anzusiedeln sind werden immer stärker durch den"Sieb fallen" und werden ob wir wollen oder nicht kaum noch Chancen in der Gesellschaft haben obwohl sie praktisch nichts dafür können wenn sie nicht soviele geistige Fähigkeiten haben wie vielleicht andere.
- Der Werteverfall und die Verschiebung der Werteprioritäten den wir seit ca. Ende der 60er Jahre erleben wird sich umkehren Pflicht- und Akzeptanzwerte (z.B. Disziplin, Gehorsam, Pflichterfüllung, Treue, Unterordnung) werden wieder die sog. Selbstentfaltungswerte (z.B. Emanzipation, Partizipation, Individualismus, Autonomie) zurückdrängen. Alleine schon deshalb weil ich damit rechne, daß wir von unserem persönlichen Wohlstand verlieren. Damit wäre ich beim nächsten Punkt der Prognose.
- Ich gehe davon aus, daß der private durschnittliche Wohlstand deutlich zurückgehen wird. Darunter fällt unter anderem der durchschnittliche Wohnraumbedarf oder das was wir uns leisten können in der Freizeit, der Urlaub, die Größe des Autos und auch viele andere Kleinigkeiten. Auch dies sehe ich ganz und gar nicht als Utopie obwohl mir das oft vorgeworfen wird. Ich würde es eher als bittere Realität bezeichnen die keiner sehen will oder viele verdrängen. Das ist eine zu typische menschliche Reaktion das bittere Wahrheiten verdrängt werden oder man sie nicht sehen will wenn sie einen selbst betreffen. Doch man braucht sich nichts vormachen. Der Wohlstand in Deutschland ist - auch wenn wir oft jammern - jahrzehntelang nur gestiegen. Bis heute ist z.B. der persönliche Wohnraumbedarf in Quadratmetern - um nur eine Größe zu nennen - angestiegen. Es wäre nur zu naiv anzunehmen nur weil es immer nach oben ging werde es auch so bleiben. Es gibt keinen totalen Wohlstand für alle. Ich glaube nicht daran. So schön wie es auch wäre. Auch PISA ist ein Grund der zumindest für Deutschland nebenbei noch zusätzlich für diese Prognose spricht. Wenn wir nur noch auf Platz 20 sind werden wir auch im Wohlstand noch von Platz 8 nach unten müssen. Wer in der Leistungsfähigkeit"nur" auf Platz 20 ist wird auch im Wohlstand über kurz oder lang nach unten gereicht. Das dauert schon ein wenig. Es ist ein Prozess der sich langsam aber kontinuierlich vollzieht und auch teilweise auf die Globalisierung zurückzuführen ist. Wenn andere länger arbeiten als wir und andere mehr leisten und wissen als wir werden auch wir im Freizeit zu Arbeit-Verhältnis nachlegen müssen. Aber auch ohne PISA wäre dies meine Prognose was den Wohlstand angeht.
Mit diesen ganzen Trends meine ich die großen übergeordneten Trends. Die langfristigen Trends sozusagen. Ich schließe ja nicht aus, daß es mal wieder ein Wachstum zwischenzeitlich von 3% geben wird durch neue Schulden oder das z.B. durch Konjunkturprogramme auf Pump mal wieder ein paar Arbeitslose abgebaut werden. Aber langfristig werden sich zumindest nach meiner Ansicht die o.g. Trends fortsetzen oder umkehren wie bei den gesellschaftlichen Werten u.a. Ich denke wir befinden uns in wirtschaftlicher Hinsicht im Moment an einem Wendepunkt. Das gilt nicht nur für Deutschland sondern für die Industriestaaten und das gesamte kapitalistische System. Es wird einen Zusammenbruch des Systems geben aber ich will damit nicht sagen, daß das System generell schlecht ist. Ich denke so und so, daß man erst die Frage diskutieren muß ob es überhaupt ein auf wirkliche Dauer beständiges System geben kann? Ein System das den Wohlstand einer Volkswirtschaft auf Jahrhunderte oder gar Jahrtausende und auf Dauer halten kann. Ich bin nach meinem womentanen Wissenstand eher der Meinung, daß Korruption und Einzelinteressen einzelner Menschen dem immer gegenüber stehen und es somit kein"Wohlstandssystem" mit fortwährendem Wohlstand für alle geben kann.
Wie lange"der Laden" noch hält weiß ich nicht und wie lange sich die ganzen Trends oder Prognosen fortsetzen könnten. Das alles könnte durch neue Schulden durchaus noch eine Weile gehen. In Japan ist die Verschuldung gemessen in Prozent am BIP noch wesentlich höher als hier. Allerdings ist Japan seit 1990 kaum noch aus den Rezessionen (vier an der Zahl in nur 13 Jahren) herausgekommen und dort läuft schon seit dieser Zeit nichts mehr. Nebenbei muß man noch anmerken, daß hier jedoch noch die Wachstumslokomotiven USA und Europa auch positiv auf Japan über die Globalisierung wirkten. Dies ist jetzt - wenn wir das gleiche Schicksal wie Japan erleiden - nicht ganz zu vergleichen. Es gibt keine Wachstumslokomotive mehr.
Naja ich will keine Schwarzmalerei betreiben aber wir sollten unsere Zeit zumindest noch ein wenig genießen so lange es noch geht.
Nebenbei möchte ich eine letzte Prognose aufstellen. Nicht direkt eine Prognose in Bezug auf die Wirtschaft, sondern mehr auf die politischen Entwicklungen weltweit.
- Die USA werden teilweise ihre Vormachtstellung verlieren. Sowohl die wirtschaftliche Übermacht wird geringer oder ganz verschwinden als auch die politische ("Weltpolizei"). Dies ist jetzt schon erkennbar.
--> Der Dollar könnte dadurch seine Vormachtstellung verlieren, die USA ganz zusammenbrechen in wirtschaftlicher aber teilweise auch sozialer Hinsicht
--> Die Folgen dieses Imageverlustes treten nicht sofort ein aber sind sehr stark und kommen mit zeitlicher Verzögerung. Es wird weniger Geld angelegt, gar Gelder abgezogen was verheerende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und auch die dortige Gesellschaft haben wird.
Soweit so gut. Jetzt habe ich endlich mal wieder was geschrieben.
Sascha
Verweisen möchte ich ganz am Schluß noch auf einen der ersten längeren Artikel zur Börsenentwicklung den ich damals hier in diesem Forum auch gepostet hatte.
<ul type=disc>
~ "Die Schuldenfalle" - Die Zeit läuft (vom 20.05.2001)
~ "Das Ende des Haussemarktes - Das Spiel ist zuende" (vom 19.04.2000)
</ul>
[b] Nach all diesem Pessimismus darf das Wichtigste nicht unerwähnt bleiben. Man sollte alle diese Möglichkeiten zwar einbeziehen und überdenken und auf gar keinen Fall verdrängen. Aber man darf auch nicht in totale Depression verfallen und muß alle Hiobsbotschaften aus Politik und Wirtschaft auch mal Hiobsbotschaften sein lassen. Denn wenn man sich das jeden Tag anhören muß mit 140.000 fehlenden Ausbildungsplätzen & Co. macht man sich selbst nur verrückt.

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