- @Tempranillo, wegen deines Beitrages betreff Empfehlung Polens wo dt.Soldaten.. - Der Husky, 07.05.2003, 20:51
- Re: @ Husky: Besser spät als nie - Tempranillo, 07.05.2003, 21:16
- Re: @ Husky: Besser spät als nie - chiron, 07.05.2003, 23:41
- Re: Warum wir wurden wie wir sind? - Tempranillo, 08.05.2003, 00:13
- Re: Warum wir wurden wie wir sind? - chiron, 08.05.2003, 00:56
- Re: Warum wir wurden wie wir sind? - Tassie Devil, 09.05.2003, 01:52
- Re: Die"Bösen", das sind wir! - Tempranillo, 08.05.2003, 01:01
- Dieser Glaube scheint immer noch da zu sein... - chiron, 08.05.2003, 01:15
- Re: Warum wir wurden wie wir sind? - Tempranillo, 08.05.2003, 00:13
- Re: @ Husky: Besser spät als nie - chiron, 07.05.2003, 23:41
- Re: @ Husky: Besser spät als nie - Tempranillo, 07.05.2003, 21:16
Re: @ Husky: Besser spät als nie
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Das Hinterfragen von historischen"Tatsachen" hat mich auch immer wieder ins Grübeln gebracht. Auf dieser Suche nach Quellen, möchte man irgendwo das Böse identifizieren, um einen Ansatz zu haben, was denn heute anders gemacht werden sollte. Die Suche nach Wahrheiten in der Vergangenheit sind sicher spannend, aber letztlich, was bringts...? Ich schmöckere gerne auch heute noch in den Geschichtsbüchern rum. Dabei sind mir speziell die Parallelen zu den Fugger-Zeiten aufgefallen. Religionskrieg, Pfründenwirtschaft, wenig Super-Reiche bei verarmender Bevölkerung, dramatische Staatsverschuldung der Habsburger durch imperialistisches Gebaren...usw. Nichtsdestotrotz soll es bei dieser Suche nicht um Rechthaberei und um das grosse Spiel"wer ist der Böse" gehen. Das führt ins Nichts. Und die Welt streitet sich noch bis zum Weltuntergang.
Was mir heute auffällt ist die Schizophrenie der Leute. Ich bin gegen Massentierhaltung, möchte aber jeden Tag Fleisch auf dem Teller. Ich bin gegen Kinderarbeit, die Nike-Turnschuhe sind halt einfach modischer. Ich bin für eine soziale Gesellschaft, die Produkte in Taiwan sind halt günstiger. Ich zahle Kirchensteuer, aber mit der Kirche hab ich nichts am Hut. Man sagt das eine und tut das andere. Die Konsequenz das zu machen, was man sagt, bringt praktisch keiner auf. Jeder spart für seine Kinder, die sollens einmal besser haben. Die Staatsverschuldung, nee, die geht mich nichts an und wenn die Renten gekürzt werden, dann wird gestreikt. Oder man läuft an gegen die Managersaläre, die Aktien dieser Unternehmen liegen aber immer noch im Depot. Unser Innenleben (Seele) war vermutlich noch nie soweit von unserem Aussenleben (Geist, Körper) entfernt. Schlechtes Selbst-BEWUSSTSEIN braucht Schönheitsoperationen und Schlankheitskuren.
Ich bin der Ueberzeugung, dass nur das passiert, was passieren muss, damit wir endlich verstehen, was wir mit unserem täglichen Handeln verursacht haben. Die Wende kann man immer schaffen, sogar von heute auf morgen. Die Frage, die sich stellt, ist, bringen wir alles auf einen gemeinsamen Nenner. Ist friedliches Zusammenleben unser Ziel, dann richten wir alles auf dieses Ziel aus. Mit"unser" kann nur die Weltbevölkerung gemeint sein. Dank oder wegen der Globalisierung, können wir uns nicht mehr nur über den Staat definieren. Das Ende des Staates werden wir auch in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren erleben, das steht für mich fest. Jeder kann sich selber darauf einrichten. Die besten Lehrer sind immer die, die mit gutem Beispiel vorangehen ohne dass sie es nötig haben, das mit missionarischem Eifer in die Welt zu posauen. Beobachten und danach leben, statt Missionieren und Urteilen. Das erste dient als Vorbild, das zweite zum Streit oder Krieg. Die grossen Religionen haben nie den Beweis erbracht, dass sie zum friedlichen Zusammenleben beitragen. Trotzdem ist vermutlich fast jeder von uns Geldgeber dieser Gruppierungen. Einmal mehr, wir tun nicht das, was wir Erzielen wollen. Oder um ein Beispiel von Dottore zu nehmen. Haben wir ein Problem mit dem Staat, holen wir die Kohle und füllen damit unsere Matrazen und den Staat gibt es von heute auf morgen nicht mehr. Verschwörungstheoretiker vergessen immer wieder die eine Seite der Medaille, denn zum Streiten braucht es Zwei. Die galoppierende Staatsverschuldung hat mit unserer Anspruchshaltung zu tun. Macht wird einem gegeben, Macht kann man nicht nehmen oder höchstens zeitlich beschränkt.
Gruss Chiron

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