- Erstaunlicher Artikel aus der NYT vom 26.8.1945 - Standing Bear, 09.05.2003, 18:52
- Re: Erstaunlicher Artikel aus der NYT vom 26.8.1945 - Euklid, 09.05.2003, 19:09
- Re: Erstaunlicher Artikel.. - Euklid, schau doch mal auf das Datum ;-) - nereus, 09.05.2003, 19:51
- Re: Erstaunlicher Artikel.. - Euklid, schau doch mal auf das Datum ;-) - Euklid, 09.05.2003, 20:04
- Re: Erstaunlicher Artikel aus der NYT vom 26.8.1945 - Standing Bear, 10.05.2003, 01:27
- Re: Erstaunlicher Artikel.. - Euklid, schau doch mal auf das Datum ;-) - nereus, 09.05.2003, 19:51
- Was ist denn mal mit www.staatshehlerei.de? - Langlume, 09.05.2003, 20:49
- Re: Erstaunlicher Artikel aus der NYT vom 26.8.1945 - Euklid, 09.05.2003, 19:09
Erstaunlicher Artikel aus der NYT vom 26.8.1945
-->Es gab Amerikaner, die das Selbstbestimmungsrecht für Sudetendeutsche forderten
Deutsche Schuld wird täglich in den Medien zelebriert. Es ist an der Zeit, mehr Informationen über jene Kapitel der Geschichte zu verbreiten, in denen die Deutschen Opfer waren.
Epoche 136
Eine Analyse der New York Times vom 28. August 1945, als die Vertreibung teilweise noch zu verhindern gewesen wäre - Viele Menschen im Westen wußten um das Unrecht
Die bevorstehende Reise von Außenminister James F. Byrnes und seiner Assistenz zur ersten Sitzung der Beratenden Versammlung der Außenminister in London, bei der laut einer Depesche an die New York Times eine Reihe von wichtigen Fragen unter Ausschluß der Ã-ffentlichkeit entschieden werden soll, gebietet es, die Aufmerksamkeit auf eines der 30 ungelösten Gebietsprobleme, nämlich DIE Sudetendeutsche Frage zu lenken.
Bis jetzt ist dieses Problem nur aus der Sicht der Tschechen verbreitet worden. Die Erklärung dafür ist wohl die böse Erinnerung an München und an die brutale Weise, wie Hitler damals der Welt diese Entscheidung aufzwingen konnte. Auch in den turbulenten Wochen vor dieser Konferenz ist der wahre Sachverhalt über diese Frage im Dunkeln geblieben. Darum sollte ein wirklichkeitsnahes Bild, das beiden Rechnung trägt, aufgezeigt werden.
Zur Zeit sind sieben Millionen Tschechen mit der Massenenteignung und Massendeportation von dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen engagiert. Mit einem einfachen Erlaß, unterschrieben von Dr. Benesch, sind 150.000 sudetendeutsche Besitzobjekte, angefangen von großen Fabriken bis hin zu kleinen Bauernhöfen, insgesamt mehr als 24.280 qkm wertvolles kultiviertes Land, ohne jede Entschädigung enteignet worden. Um diesem Beschluß einen Hauch von Rechtfertigung zu verleihen, versuchen die Tschechen im Ausland den Eindruck zu erwecken, als handle es sich bei den Betroffenen vorwiegend um Personen, die erst in den wenigen Jahren seit der deutschen Besetzung ins Land gekommen sind, so als ob sie Reichsdeutsche wären.
Aber die Opfer dieser Verfolgung lebten mit ihren Familien seit Jahrhunderten in diesem Lande. Es sind Juden genauso wie Nichtjuden, und jeder, der jetzt sozusagen als Reichsdeutscher angesehen wird, ging bereits vor Gründung der CSR dort in deutschsprachige Schulen, sprach Deutsch zu Hause und an seinem Arbeitsplatz und erklärte sich getreu dieses Sachverhalts auch bei der Volkszählung 1930 als Deutscher. Diese Menschen werden jetzt dafür bestraft, daß sie damals ihr verfassungsmäßiges Recht ausübten, das ihnen durch den Friedensvertrag von Versailles, der ja zur Gründung der CSR führte, garantiert wurde.
Eines der Ziele, wofür wir in diesem Krieg gekämpft haben, war die Verfolgung aus ethnischen Gründen, wie sie von den Nazis praktiziert wurde, ein für allemal auszumerzen. Soll jetzt toleriert werden, wenn Tschechen ähnliches tun? Selbstverständlich sollen die eifernden Kriegsverbrecher unter den Sudetendeutschen erbarmungslos bestraft werden. Niemand hätte etwas dagegen, wenn die Deportation mit der Hauptstrafe verhängt würde. Den Rest der Bevölkerung sollte man in Ruhe lassen. Denn allein die politische Gegnerschaft zu Benesch und seiner Regierung kann doch nicht ohne weiteres jemanden als Nazi disqualifizieren.
Durch militärische Gewalt besetzten die Tschechen dieses Gebiet. Es ist noch in guter Erinnerung, daß die Sudetendeutschen nie ein Teil der Tschechoslowakei sein wollten. Deshalb konnten sie diese auch nicht verraten haben. Jahrhundertelang waren die Sudetendeutschen österreichische Bürger. 1918, als das Kaiserreich Ã-sterreich-Ungarn zugrunde ging, wollten die Sudetendeutschen mit bei dem neu entstandenen Ã-sterreich bleiben. Unter Leitung von Dr. Lodgman aus Teplitz, einem Mitglied des Wiener Parlaments, hatten sie schon eine provisorische Regionalregierung gebildet, als die Tschechen sich vorab jener Methode bedienten, nach der die Nazis 20 Jahre später griffen, und das Sudetenland okkupierten durch ihre Militärmacht, den frei erklärten Willen der Bevölkerung mißachteten, die Opposition, die sich damals durch friedliche Massendemonstrationen äußerte, durch Gewehrfeuer zum Schweigen brachten und auf diese Weise dieses Gebiet vereinnahmten. Der Geschäftstüchtigkeit eines Dr. Benesch gelang es schließlich, für dieses rait accompli die Zustimmung der Siegermächte zu bekommen.
Ähnlich versuchen jetzt die Tschechen durch Deportation der Sudetendeutschen erneut ein raitaccomplizu schaffen, noch bevor die heutigen Siegermächte richtig zur Besinnung kommen. Doch konnten sie bis jetzt nur einen Teilerfolg verbuchen, denn in Potsdam wurde entschieden, daß sich erst die Beratende Ministerversammlung mit dieser Frage beschäftigen soll. Der Regierung Dr. Benesch wurde auferlegt, die Deportation vorläufig auszusetzen. Winston Churchill erklärte sich gegen eine Massendeportation, und Präsident Truman äußerte wiederholt, daß Gerechtigkeit die Grundlage des kommenden Friedens
sein soll. Doch Gerechtigkeit bedeutet auch, daß die Tschechen daran gehindert werden müßten, ihren Plan des aggrandizement (= beabsichtigte Vergrößerung des eigentlichen Siedlungsgebiets) zu verwirklichen, da dieses gegen die Atlantik-Charta verstößt.
Um von der Masse der Betroffenen einen wahren Begriff zu bekommen, soll erinnert werden, daß z.B. mehr Sudetendeutsche im Sudetenland wohnen als Norweger in Norwegen, als Deutschschweizer in der Schweiz und fast so viel wie Dänen in Dänemark. Und ihre Wirtschaftskraft kann man dadurch ermessen, daß fast alle Waren, die in der amerikanischen Ã-ffentlichkeit als böhmisch oder tschechisch bekannt sind, aus dem Sudetenland stammen. Tausende Amerikaner besuchen jährlich die im Sudetenland liegenden Kurorte Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Teplitz und Joachimsthal. In letzterem befand sich einst eine Münzanstalt des Grafen Schlick, wo einst der amerikanische Dollar geboren wurde.
Um ihre Ziele zu erreichen, machen sich die Tschechen den in der ganzen Welt gegen die Deutschen aufgestauten Haß zunutze. Deswegen sprechen sie in diesen Tagen immer nur von Deutschen (im Sinne von Reichs-Deutschen) und nicht mehr von Sudetendeutschen. Seinerzeit zu München waren sie aber nur zu eifrig bemüht, gerade diesen Unterschied hervorzuheben. Die Sudetendeutschen sind doch im Kern eher Ã-sterreicher als Reichsdeutsche, so berichtet in einem offiziellen tschechischen Büchlein, welches im Juni 1943 in New York veröffentlicht wurde. Wenn auch zweifelsfrei von deutscher Abstammung, so sind doch die heutigen Sudetendeutschen nicht"deutscher" als die Ã-sterreicher, die Deutschschweizer, die Luxemburger oder die Liechtensteiner, denen das Recht vergönnt ist, ein glückliches, von anderen Staaten unabhängiges Leben zu führen. Die Sudetendeutschen trennten sich vom Reich schon früher als die Schweizer. Sie sprechen auch eine österreichische Mundart.
Die Tschechen selbst haben bewiesen, daß sie unfähig sind, mit anderen Volksgruppen innerhalb ihres Staates auszukommen. Das hat sich durch ihre Behandlung der Slowaken, der Polen, der Ungarn und der Ukrainer herausgestellt. Das Problem der letzteren wurde von Sowjetrußland durch Abtrennung von der CSR inzwischen gelöst. Nach dem gleichen Muster sollte auch mit dem Sudetenland und dem ärmlichen ungarischen Gebiet in der südlichen Slowkei verfahren werden.
Diese Lösung würde zwar schätzungsweise noch 300.000 bis 500.000 Sudetendeutsche in den verbleibenden tschechischen sowie etwa die gleiche Anzahl Tschechen in den sudetendeutschen Distrikten zurücklassen. Doch diesen Personen sollte man dann selbst überlassen, ob sie bleiben möchten, wo sie sind, in diesem Falle jedoch ohne Minderheitenrechte, oder in einer ordentlichen Weise umgesiedelt werden wollen. Der Besitz könnte dann gegenseitig ausgetauscht werden. Nach der Abtrennung des Sudetenlandes sollte man der Bevölkerung anheimstellen, sich Ã-sterreich anzuschließen, wie sie dies schon 1918 wollte. Dies würde gleichzeitig ein weiteres Problem lösen, nämlich die wirtschaftliche Unabhängigkeit Ã-sterreichs, die schon nach dem Ersten Weltkrieg ziemliche Kopfschmerzen verursacht hat. Damit würden das Sudetenland und das Alpenland sich gegenseitig ergänzen und zu einem neuen Ã-sterreich vereinigt werden, das dann ohne Furcht in die Zukunft blicken könnte. Diese Lösung, die dann den Willen dieser Volksgruppe respektieren würde, entspräche dem wahren Geist der Atlantik-Charta und den anderen danach erfolgten Erklärungen. Auf diese Weise würde dieses Gebiet für immer befriedet und dadurch eine feste Grundlage für einen gerechten und dauerhaften Frieden geschaffen.
H.F. March, New York, 26.8.1945
SB

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