- aus zeit-fragen - orwell, 09.05.2003, 17:38
- Re: aus zeit-fragen / frage - doppelknoten, 09.05.2003, 19:32
- Re: aus zeit-fragen / frage - orwell, 09.05.2003, 23:10
- Re: aus zeit-fragen - Frank, 09.05.2003, 20:46
- Re: aus zeit-fragen / frage - doppelknoten, 09.05.2003, 19:32
Re: aus zeit-fragen
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> Artikel 22: Zeit-Fragen Nr. 16 vom 5. 5. 2003
>Deutschland
> Wir sind das Volk und wollen keine
> Kriege!
> von Jürgen Kranz, Köln
>Mit einer massiven Propagandaschlacht versucht man derzeit, die Kriegsgegner
>im nachhinein zu delegitimieren. Das Fernsehen sendet jubelnde Iraker,
>wiederholt endlos die merkwürdig inszenierten Szenen vor dem
>Journalistenhotel Palestine in Bagdad: Unter Leitung von US-Soldaten wird eine
>Hussein-Statue umgerissen. Dabei gibt es offenbar Regieanweisungen im
>Hintergrund, denn die US-Flagge um den Kopf der Statue wird schnell
>ausgetauscht gegen eine irakische - schliesslich wird der Irak befreit, nicht
>besetzt …
>Diese Propagandalüge, durch die die Kriegstreiber als Helden erscheinen
>wollen, ist so perfide wie pervers: Auch die mögliche Freude über ein Ende der
>Unterdrückung bei den Irakern rechtfertigt nicht den Tod zahlloser Kinder und
>Zivilisten, rechtfertigt nicht das nun folgende Elend und die Anarchie,
>rechtfertigt nicht, den Irakern nun ein Marionettenregime aufzuoktroyieren.
>Eine solche «Befreiung» ist und bleibt völkerrechtswidrig. Der US-Einmarsch ist
>ein Akt willkürlicher Gewalt, er versucht das Faustrecht als das Recht des
>Stärkeren in die internationalen Beziehungen einzuführen. Um es deutlich
>herauszustellen: Der Angriffskrieg der USA ist nichts anderes als der Überfall
>des NS-Reiches auf Polen. Mehr noch: Er tritt das gerade nach der Erfahrung
>des Zweiten Weltkrieges kodifizierte Völkerrecht der UN-Charta wider besseres
>Wissen mit Füssen.
> Von der CIA gesteuert?
>Es ist unerträglich, dass Frau Merkel und ihre CDU-Kumpanen nun in den
>Talk-Shows verbreiten können, sie hätten es ja schon immer gewusst.
>Ungerührt geht die CDU-Vorsitzende über den Willen der Bürger und auch der
>CDU-Mitglieder hinweg, die gegen den Krieg waren und sind. Sie steht «an der
>Seite Amerikas». Wessen Aufträge erfüllen Sie eigentlich, Agentin Merkel?
>Hören Sie auf, Ihre gleichsam CIA-gesteuerte Propaganda zu betreiben, Frau
>Merkel. Sie repräsentieren weder die CDU noch die Bürger im Land. Treten Sie
>zurück!
--------------- Warum war sie wohl bei Henry Kissinger???
> Wir sind bei den Opfern
>Hiervon dürfen die Menschen, die gegen den Krieg Stellung beziehen, sich nicht
>entmutigen lassen. Das ist gesteuerte und gezielte Propaganda. Der Wille zum
>Frieden ist bei den Menschen ungebrochen und muss weiter kundgetan werden.
>Denn die Opfer dieses Krieges zeigen, was vorher klar war: «saubere Kriege»
>gibt es nicht. Den zwölfjährigen Ali, dessen Schicksal nun durch die Medien
>gereicht wird, hat niemand gefragt, ob er für «die Freiheit» unter US-Führung
>durch eine amerikanische Rakete seine Mutter, seinen Vater, seine Geschwister
>und beide Arme verlieren und nun mit verbranntem, verstümmeltem Körper
>dahinsiechen wollte. Die Ärzte sagen: «Hier gibt es Hunderte von Kindern, die
>wie Ali leiden - und täglich kommen neue dazu.» Das ist «Befreiung» auf
>amerikanisch-britische Art.
> Die nächsten Schlachtfelder...
>Unser Einstehen für die Opfer des Krieges, für die Menschen dieser Länder, für
>Frieden und Völkerrecht muss weitergehen! Denn schon werden die nächsten
>Kriege vorbereitet, genau so, wie es zu erwarten war: Jetzt nimmt Bush Syrien
>ins Fadenkreuz. Es beginnt - wie im Fall Irak - mit einer verbalen Offensive:
>Das Land besitze nun plötzlich «Massenvernichtungswaffen», unterstütze den
>Terrorismus. Wenn Syrien nicht pariert, wird es dem Land ergehen wie dem
>Irak. Das ist ausgemachte Sache.
>Die Hintergründe dieser imperialen Kriegspolitik sind inzwischen nicht mehr
>allein einigen unabhängigen Medien zu entnehmen, sondern auch
>Mainstream-Presse und Fernsehen berichten offen über die kriegstreiberische
>Strategie der sogenannten Neokonservativen, deren Plan in einer
>«Neuordnung» des Nahen Ostens besteht. Im Klartext: Alle Regierungen, die
>den USA als unzuverlässig - sprich: nicht hörig - erscheinen, werden
>«demokratisiert», also zu US-Protektoraten mit Marionettenregierungen.
>Dass dies nach dem Muster der «Demokratisierung» Deutschlands und Japans
>nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgen soll, muss uns zudem äusserst
>nachdenklich stimmen: Was ist eigentlich mit uns geschehen, dass wir jetzt
>erst langsam beginnen, diese amerikanische Strategie der «demokratischen»
>Vorherrschaft zu durchschauen?
> Demokratie weiterentwickeln - Kriege stoppen
>Um noch wirkungsvoller den Kriegen entgegentreten zu können, sollten wir also
>auch beginnen, darüber nachzudenken, was mit unserer Demokratie los ist.
>Denn wir wollen eine unabhängige und ehrliche Friedenspolitik.
>Wir wollen uns keiner Grossmacht oder strategischen Bündnissen anschliessen,
>deren geheime Pläne niemand kennt. Wir wollen nicht statt mit Herrn Bush,
>dem Mörder irakischer Kinder, mit Herrn Putin, dem Schlächter von
>Tschetschenien, paktieren. Wir sehen keine Alternative im undemokratischen
>Machtkoloss EU, der nur darauf wartet, mit einer eigenen Armee selbst eine
>Grossmachtstellung in der Welt einzunehmen. Und auch der Nato, deren
>Doktrin seit 1999 genau solche Angriffskriege um Ressourcen legitimiert,
>wollen wir uns nicht anvertrauen. Und wir wollen keine Bundeswehr, die nicht
>mehr das Land verteidigen kann, sondern als Einsatzarmee überall in der Welt
>Kriege führt.
>Wir wollen statt dessen, dass unser Friedenswille unmittelbar Grundlage der
>Politik ist. Um das zu erreichen, muss aber das Volk über alle Fragen - auch
>und gerade über die von Krieg und Frieden - das letzte Wort haben.
>Daher ist das Gebot der Stunde: Unsere Demokratie muss weiterentwickelt
>werden! Wir Bürger müssen selbst in allen Sachfragen bestimmen und
>entscheiden können. Wir wollen, dass endlich die Souveränität des Bürgers
>ernst genommen wird und die im Grundgesetz angelegten Möglichkeiten
>direkter Demokratie durch Volksabstimmungen umgesetzt werden. Das
>Schweizer Modell direkter Demokratie kann hier Vorbild sein. Eine solche
>Weiterentwicklung unserer Demokratie ist die wohl einzige Möglichkeit, damit
>keine Regierung mehr in unserem Namen Krieg führt oder auch nur indirekt
>unterstützt und sogenannte «Bündnispartner» stillschweigend gewähren lässt,
>Rüstung vorantreibt oder die Bundeswehr grundgesetzwidrig umbaut und
>einsetzt.
>Wir wollen aktives und neutrales, also nicht von Machtinteressen geleitetes
>und nicht-militärisches Eintreten für den Frieden, wir wollen Vermittlung in
>Konflikten und Leistung humanitärer Hilfe. Das wäre ein würdiger und der
>deutschen Geschichte angemessener Beitrag zur Weltgemeinschaft!
> Wir sind das Volk!
>Die Bürgerrechtler der ehemaligen DDR haben es allen Deutschen vorgemacht:
>Souveränität und Selbstbestimmung kann und muss eingefordert werden. Die
>weltweiten Demonstrationen jetzt zeigen: Die Menschen wollen Frieden und
>lassen sich nicht länger von ihren Regierungen bevormunden!
>Frieden und Demokratie hängen tatsächlich und unmittelbar zusammen - aber
>anders als Herr Bush meint! Treten wir ein für Frieden, treten wir ein für
>wirkliche demokratische Selbstbestimmung. Diese historische Aufgabe steht
>an. Dies sind wir den Völkern, die von Krieg heimgesucht werden, im Irak, im
>Nahen Osten, in Tschetschenien, in Afrika und überall auf der Welt, schuldig!
>

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