- Zinssatz ist witzlos, das Problem liegt in der Kreditverfügbarkeit - Baldur der Ketzer, 09.05.2003, 21:58
Zinssatz ist witzlos, das Problem liegt in der Kreditverfügbarkeit
-->Hallo,
ich trete mal wieder ein Lawönchen los ;-).
Wenn jemand ein erfolgversprechendes unternehmerisches Projekt sieht, ist es aus meiner Erfahrung egal, ob der Zins bei 3%, 5%, 8% oder 11% liegt. (Bei Immobilien über x Jahre ist das anders, aber die stehen ja nicht im Vordergrund, es geht ja vielmehr um die Wirtschaft im Sinne von produzierenden Unternehmen).
Mancher würde gerne freiwillig 2, 3 % mehr zahlen, wenn er nur einen Kredit bekommen würde - den rücken die Banken aber nicht raus, weil ihnen selber der Odel bis zum Halse steht (Hüpferhereinbank?), weil sie jegliches Risiko scheuen, oder weil Basel II die neue Hysterie legitimiert.
Vermögensverwaltung ja, Unternehmenskredite nein.
In dieser Situation läßt sich in der Wirtschaft kein Ertrag mehr maximieren, weil plötzlich alles dem Liquiditätsmanagement unterworfen werden muß.
Bei herannahenden Fälligkeiten heißt das Umsatz-Generierung zu buchstäblich jedem Preis.
Das ist Gift für das System und in meinen Augen ein mindestens 1/3 Grund für die gegenwärtige Misere, die anderen Drittel sind Verdruß und Kapazitätsanpassung.
Zins? Kommt gar nicht vor, weil es zu dieser Mrginalie gar nicht mehr kommt, 95% der Unternehmer werden vorher hinauskomplimentiert.
Dieters Erfahrung sei gepriesen, aber sie scheint mir eine echte Ausnahme zu sein.
Beste Grüße vom Baldur

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