- Wer war Johann Georg Krünitz (1728-1796)? - Popeye, 10.05.2003, 07:52
Wer war Johann Georg Krünitz (1728-1796)?
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Johann Georg Krünitz war Berliner, geboren am 28. März 1728, dessen Eltern aus dem Erzgebirge, aus Scheibenberg, zugewandert waren. Er absolvierte das Berliner Gymnasium Zum Grauen Kloster, bezog im April 1747 die Göttinger Universität, die fortschrittlichste der damaligen Zeit, um Medizin zu studieren. Er hörte den bekannten Anatom, Physiologen, Botaniker und Dichter Albrecht von Haller, schrieb sich für kurze Zeit an der Universität Halle ein, um dann 1748 an die Universität in Frankfurt an der Oder überzuwechseln. Er belegte hier außer Medizin noch Philosophie, Mathematik und Chemie und erlangte 1749 die medizinische Doktorwürde. Er habilitierte sich und praktizierte als Arzt in Frankfurt an der Oder, hielt aber auch Privatvorlesungen. Auf Anraten eines seiner ehemaligen Lehrer begann er mit literarischen Arbeiten, war Herausgeber und Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, wie der »Berlinischen wöchentlichen Berichte«, der »Leipziger Ã-konomisch- physikalischen Abhandlungen« und des »Hamburger Magazins« und war engagiertes Mitglied der Frankfurter Gelehrten Gesellschaft. 1759 verlegte er seinen Wohnsitz endgültig nach Berlin, richtete sich in der einstigen Wohnung des ihm befreundeten Gottlob Samuel Nicolai ein und wurde rühriges Mitglied der Gesellschaft der Freunde der schönen Wissenschaften. Er veröffentlichte und übersetzte nun technologische, naturkundliche, moralische, naturwissenschaftliche und medizinische Schriften aus dem Englischen und Französischen, entwickelte ein recht starkes Interesse an ökonomischen Fragen und trug eine ziemlich umfangreiche Bibliothek zusammen. Er besaß Kenntnisse der englischen merkantilistischen und der französischen physiokratischen Literatur, die wohl seinen Übersetzungen zugute kamen. Krünitz machte sich durch seine Übersetzungen bald einen Namen im »Ã-konomiefache« und fand Aufnahme in die Petersburger Freie Ã-konomische Gesellschaft, die Oberlausitzer Bienengesellschaft, die Leipziger Ã-konomische Sozietät und die Patriotische Gesellschaft in Schlesien, wie er auch der Deutschen Gesellschaft in Göttingen angehörte.
Den Vorschlag des Buchhändlers und Verlegers Pauli annehmend, folgte Krünitz bis zum vierten Band dem französischen Original, wobei er Verbesserungen und eigene Anmerkungen hinzufügte. Mit dem fünften Band ging er zur Herausgabe eines eigenständigen Werkes über, das sich bis zum 32. Band »Oekonomische Enzyklopädie...« nannte, um dann unter dem Einfluß von Johann Beckmanns »Anleitung zur Technologie« (Göttingen 1777) als »Oekonomisch- technologische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirtschaft und der Kunstgeschichte in alphabetischer Ordnung« zu erscheinen. Krünitz verfaßte die ersten 72 Bände selbst, nicht frei von Weitschweifigkeiten und Disproportionen. Quelle
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Über die 72 Bände der Enzyklopädie hinaus soll Krünitz noch weitere 438 Veröffentlichungen verfasst haben. (Quelle: Isaac Asimov).
„Der Krünitz“ - wie die Enzyklopädie kurz genannt wird - soll nun bis 2005 von einem Team der Uni Trier mit finanzieller Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft digitalisiert werden. Das Projekt . Teilergebnis klick - dann 'ja' oder 'nein' klicken .

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