- Seit 4 Wochen quatschen die 'Strategen' vom Bondzusammenbruch - nun: - kizkalesi, 10.05.2003, 09:07
- müssen in einer Deflationsphase Bonds nicht zwangsläufig steigen? (owT) - mguder, 10.05.2003, 09:17
Seit 4 Wochen quatschen die 'Strategen' vom Bondzusammenbruch - nun:
-->Was stört uns unser Geschwätz von Vorgestern: Nun erst mal wieder ein Angriff auf die alten Höchstkurse!
Von wegen Zusammenbruch.
schönes Wochenende
aws.
kiz
<font size="5">Bonds-Strategen sehen neuen Spielraum fĂĽr Kursgewinne</font>
Bund-Future peilt neue Höchststände an
von Michael Fabricius
Berlin - Die Bond-Bullen wagen sich wieder aus der Deckung. Noch vor wenigen Wochen warnten Marktbeobachter eindringlich vor einer Renten-Bubble. Doch die Änderung der geldpolitischen Haltung der EZB hat jetzt möglicherweise sogar lang laufenden Papieren noch etwas Kursspielraum nach oben eröffnet.
"Der entscheidende Punkt für die europäischen Märkte ist, dass die EZB nunmehr ein genaues Inflationssziel von zwei Prozent vorgibt, und damit deutlich Abstand nimmt von niedrigeren Preissteigerungsraten. Damit schafft sich die EZB weiteren Spielraum für Zinssenkungen", sagt Michael Krautzberger, Gruppenleiter Europäische Anleihen bei Union Investment. Er gehe jetzt von einer Absenkung um 50 bis 75 Basispunkte bis zum Jahresende aus.
Die anfänglichen Kursverluste vom Freitag - der Bund-Future sackte auf 115,88 Punkte, erklärten sich Marktbeobachter daher mit nur vorübergehenden Gewinnmitnahmen. Die Strategen der Commerzbank sehen bereits das März-Hoch von 116,35 Punkten in Sichtweite rücken.
Lediglich die"überkaufte Situation" spreche kurzfristig gegen steigende Kurse. Ein Emissions-Feuerwerk im Volumen von rund 39 Mrd. Euro allein in der kommenden Woche dürfte einen weiteren Kursanstieg tatsächlich zunächst deckeln."Die Rentenfonds haben ihre hohe Cash-Quote angesichts des großen Angebots erst einmal abgebaut", beobachtet Johannes Rudolph von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Doch mittel- bis langfristig sei er"bullish" gegenüber Renten eingestellt."Aus unserer Sicht hat es eine Renten-Bubble nie gegeben", ist der Stratege überzeugt. Auch Union-Experte Krautzberger rückt von der allgemeinen Marktmeinung ab, die Kurse seien schon zu hoch gelaufen."Neue Zinssenkungen eröffnen vor allem für kurz laufende Papiere weitere Kurssteigerungen. Die Rückschlaggefahr ist generell begrenzt, selbst für Bonds mit längeren Laufzeiten. Dass die Kurse schon relativ hoch gelaufen sind, reicht als Argument allein nicht mehr aus, um von einer Renten-Bubble sprechen zu können."
Neben einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit deutlich sinkender Zinsen sieht Krautzberger weitere Gründe für einen starken Bond-Markt."Zusätzlich verstärkt der schwache Dollar den Kapitalstrom in den europäischen Rentenmarkt. Das wiederum erhöht das Konjunkturrisiko in der Euro-Zone", betont Krautzberger. Anleger sollten jedoch die konjunkturelle Entwicklung genau im Auge behalten. Sobald sich etwa ein nachhaltiger Anstieg des Ifo-Index andeute, sei der Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen gekommen.
Etwas skeptischer beurteilen die Strategen der Commerzbank die Lage. Dass seit März die Kurse von Aktien und Renten quasi parallel verliefen, deute darauf hin, dass einer der Märkte"falsch" liege. Dabei sei die Wahrscheinlichkeit einer Überbewertung der Bonds allerdings höher."Das aktuelle Kursniveau kann nur gehalten oder übertroffen werden, wenn sich die konjunkturellen Perspektiven weiter verschlechtern", heißt es in einer aktuellen Markteinschätzung. Doch dies sei angesichts der expansiven Geldmarkt- und Fiskalpolitik in den USA nicht besonders wahrscheinlich.

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