- 4 Grundsätzliche Probleme unseres Wirtschafstsystem - LHH, 09.05.2003, 15:18
- Re:...... - R1, 09.05.2003, 15:37
- Ich glaube nicht, daß es funktionieren würde mkT - Sascha, 09.05.2003, 18:31
- 4 Grundsätzliche Probleme unseres Wirtschafstsystem / Gutes Posting! mT - Sascha, 09.05.2003, 18:06
- Re: 4 Grundsätzliche Probleme unseres Wirtschafstsystem / Gutes Posting! mT - LHH, 10.05.2003, 14:02
- Mehr Wunsch als Wirklichkeit mkT - Sascha, 10.05.2003, 17:29
- Re: 4 Grundsätzliche Probleme unseres Wirtschafstsystem / Gutes Posting! mT - LHH, 10.05.2003, 14:02
- Punkt 2 zieht die restlichen Punkte unweigerlich nach sich... - Frank, 09.05.2003, 20:53
- Re:...... - R1, 09.05.2003, 15:37
Mehr Wunsch als Wirklichkeit mkT
--> > Ich sehe das grösste Problem bei der Lösung der Probleme, bei uns selber.
> So wie irgendwer in den letzten Tagen weiss nicht mehr wer gesagt haben, dass
> wir zwar sagen wir wollen sozial handeln, tun es aber gar nicht.
[b] Genau da gebe ich dir auch Recht. Viele Werte in unserer Gesellschaft die verlorengegangen sind sind den meisten Menschen sehr wohl bewußt.
Es ist allgemein bekannt und sogar mit Zahlen belegbar, daß in unserer Gesellschaft auch in diesem Punkt häufig"Wasser gepredigt und Wein getrunken wird".
Hier mal ein paar Zahlen aus einer repräsentativen Umfrage unter 2000 Personen, durchgeführt Ende 2002.
Frage war:"Zur Jahrtausendwende machen sich viele Menschen Gedanken über die weitere Zukunft. Welche Probleme im zwischenmenschlichen Umgang machen Ihnen persönlich am meisten Sorgen, wenn Sie an die Zukunft denken?"
Dabei nannten von 2000 Befragten im gesamten Bundesgebiet (1046 Frauen, 954 Männer):
Kriminalität: 69%
Soziale Kälte / Herzlosigkeit: 52%
Soziale Ungerechtigkeit: 50%
Aggressivität: 47%
Streß / Hektik: 39%
Egoismus: 38%
Ausländerfeindlichkeit: 36%
Materialistische Lebenseinstellung: 35%
Gleichgültigkeit / Oberflächlichkeit: 34%
Soziale Konflikte: 34%
Kinderfeindlichkeit: 33%
Isolierung / soziale Ausgrenzung: 27%
Vereinzelung / Vereinsamuung: 27%
Orientierungslosigkeit / Perspektivlosigkeit: 24%
Langeweile: 8%
Nichts davon: 3%
Weiss nicht / keine Angabe: 0%
Das ganze gibt es dann noch in Einzeltabellen untergliedert zwischen verschiedenen Gebieten, zwischen Ost-West, abhängig von der Haushaltsgröße, Ortsgröße, der Schulbildung, dem Haushaltsnettoeinkommen, dem Alter, dem Alter kombiniert mit dem Geschlecht, dem Beruf, der Berufstätigkeit kombiniert mit dem Geschlecht, den Lebensphasen usw.
Auffallend ist immer für mich immer wieder
a) das die Menschen in der Regel sehr wohl wissen welches die RICHTIGEN Werte sind
b) das die Menschen Angst davor haben, daß diese RICHTIGEN Werte in der Gesellschft weniger wichtig werden und sie selbst darunter leiden könnten
c) Und das ist der Hammer: Das die gleichen Menschen die Werte die sie für RICHTIG halten selbst nicht leben. Die Menschen beschweren sich über Egoismus und haben genau die gleiche Eigenschaft selbst.
Das ist das Problem in nicht kleinen Teilen unserer Gesellschaft. Der Autor der Studie umschreibt dies auch schön mit den Worten"Mehr Wunsch als Wirklichkeit". Der Wunsch nach einer sozialen Gesellschaft und anständigen Werten ist stark verbreitet, die Menschen wissen auch was es ist aber sie handeln selbst häufig anderst. Durchaus aber auch aus einem eigenen Schutzmotiv was m.E. völlig verständlich ist.
Und da gebe ich dir letztendlich Recht. Wir wollen alle sozial handeln, umsetzen tun es die wenigsten. Viele aber wie gesagt auch nicht aus persönlicher Grundeinstellung sondern aus Schutz.
Einfachstes Beispiel: Die Gesellschaft wird egoistischer. Dann werden zunehmends auch Menschen egoistisch oder zurückweisender und mißtrauischer usw. die es eigentlich gar nicht sind nur um sich nicht von den anderen - die es aber sind - zu schützen.
Viele Grüße
Sascha

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