- Grundsätzliches zu den Ansichten der"Gesellfritzen"(©R.Deutsch:) ) - mat, 11.05.2003, 13:19
- Zustimmung - Problematik erkannt. o.T. - XSurvivor, 11.05.2003, 13:24
- Antwort vom Goldfritzen - R.Deutsch, 11.05.2003, 14:08
- Investitionsbedarf - mat, 11.05.2003, 14:59
- Re: Antwort vom Goldfritzen -- und ich dachte Silber... - CRASH_GURU, 11.05.2003, 23:07
- Re: Antwort vom Goldfritzen -- und ich dachte Silber... - Euklid, 11.05.2003, 23:13
- Re: Antwort vom Goldfritzen -- und ich dachte Silber... - CRASH_GURU, 11.05.2003, 23:32
- Re: Antwort vom Goldfritzen -- und ich dachte Silber... - Euklid, 11.05.2003, 23:13
- kleiner Beitrag - Silberfuchs, 11.05.2003, 14:44
Grundsätzliches zu den Ansichten der"Gesellfritzen"(©R.Deutsch:) )
-->Hallo!
Da ich das Gefühl habe, dass hier noch ein bißchen Aufklärungsbedarf herrscht, was dieses Thema betrifft schreibe ich Euch mal meine Sicht, auch wenn ich nicht weis, ob ich einer der"Fritzen" bin:
Also wie gesagt geht es nicht um ein Zinsverbot, auch wenn dies mittlerweile klar sein dürfte.
Sondern:
Es wird davon ausgegangen, dass in einem freien Markt zwangsläufig Zinsniveaus von 0 (zumindest) vorkommen müssen. Wenn der Markt ideal ist dann gibt es ausschließlich Zinsniveau 0, weil alle Knappheiten sofort beseitigt werden. Dass dies nicht vollkommen abwegig ist, zeigt schon, dass auch theoretisch bei vollkommener Konkurrenz die Gewinne von Realkapital verschwinden müssen.
Leider ist der Markt ja weder ideal, noch gibt es immer vollkommene Konkurrenz. Aber ich gehe mal davon aus, dass er evolutionär dort hinkonvergiert, und deshalb das Zinsniveau immer näher 0 kommen muss.
Nun wird man natürlich stutzig: Sieht man sich die Realtität an, so hat man praktisch nur Zinsniveaus über 0, und die Märkte, die Nahe 0 sind, sind alles andere als"ideal", im Gegenteil.
Man kann nun denken, dass die Zinsen immer über 0 sein müssen, weil der Markt ständig im Ungleichgewicht ist, weil sich ständig die Ansprüche ändern.
Aber was ist, wenn der Markt mal ins Schwarze trifft, und die Ansprüche genau erfüllt, wie es das Ideal täte? Was ist, wenn sich die Ansprüche nicht ändern? Was ist, wenn der Markt die Ansprüche übererfüllt, weil er ja nicht"ideal" ist?
Noch absurder ist die Realität bei den niedrigen Zinsniveaus: Man sollte eigentlich annehmen, dass die Ansprüche der Leute in diesen Märkten ziemlich erfüllt seien, aber man hört nur von Wirtschaftskrisen, Bankenkrisen, Deflation und Arbeitslosigkeit.
Dann scheint man eine riesige Angst vor diesen niedrigen Zinsniveaus zu haben, und ich habe irgendwie das Gefühl, dass deshalb die Märkte absichtlich"unideal" gemacht werden: Der Staat verschuldet sich stellvertretend, ohne die zu fragen, die eigentlich der"Staat" sein sollten; Eine Fusion nach der anderen; Immer mehr Monopole werden toleriert und geschaffen, weil man mit denen noch Gewinne machen kann; Die für einen funktionierenden Markt so wichtige"Information" wird verfälscht und manipuliert.
Als Lösungsvorschlag wird hier oft das"Abschaffen" dieser Zustände propagiert, was auch das Verlangen nach einem niedrigeren Zinsniveau impliziert. Da aber niedrige Zinsniveaus anscheindend aus irgendeinem Grund nicht besonders gut vertragen werden, kann ich mich damit als ausschließliche Maßnahme leider nicht anfreunden.
Also irgendetwas muss es da haben. Irgendwie scheint es unmöglich sein, dass die Märkte ihre"Vollendung" erreichen.
Irgendwas verbaut den Weg zum"idealen" Markt, auch wenn dieser nie erreicht werden kann.
Das ist die Problemstellung. Ist das so abwegig? [img][/img]
Dass es dazu auch eine Problemanalyse und konkrete Lösungsvorschläge gibt, ist eine andere/weitere Geschichte.
mat

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