- Heute ist Ramba Zamba in Frankreich, Generalstreik! - Bankrunner, 13.05.2003, 08:14
- Wie ist denn Ramba Zamba in Ã-sterreich überhaupt ausgegangen? - kizkalesi, 13.05.2003, 08:21
- Re: Wie ist denn Ramba Zamba in Ã-sterreich überhaupt ausgegangen? - Emerald, 13.05.2003, 08:35
- Die Gewerkschaft ist erst mitten drinnen den Druck aufzubauen auf die Regierung - Bankrunner, 13.05.2003, 08:38
- Die Lage in Ã-sterreich - HB, 13.05.2003, 09:22
- Wie ist denn Ramba Zamba in Ã-sterreich überhaupt ausgegangen? - kizkalesi, 13.05.2003, 08:21
Heute ist Ramba Zamba in Frankreich, Generalstreik!
-->Hallo Forum!
Anbei ein Artike bzgl. Frankreich. Ist das nur ein Vorgeschmack auf weiteres oder der Auftakt zu grossflächigen europaweiten Protesten? Ich gebe zu bedenken, dass auch heute in Ã-sterreich es wieder zu"gewerkschaftichen Aktionen" kommen wird. Quo vadis sozialer Friede? Vielleicht kann unser Wal Buchenberg ja etwas dazu sagen, da er doch die Sorgen und Ängste der Werktätigen von uns allen hier doch am besten verstehen dürfte.
Generalstreik in Frankreich
Das geplante Pensionsreformprojekt der Regierung soll damit abgeschwächt werden - Gewerkschaft kündigt größten Aufstand seit 1995 an
In Frankreich sollen im Rahmen eines Generalstreiks u.a. der Bahn- und Metroverkehr in den großen Städten zum Erliegen kommen (Archivbild Paris).
Paris - Der nationale Streiktag gegen die geplante Rentenreform hat in Frankreich den öffentlichen Verkehr fast vollständig blockiert. Mit leeren Bahnhöfen, geschlossenen Schulen und stillstehenden Bussen und Bahnen kündigte sich am Dienstagmorgen eine massive Befolgung des eintägigen Streikaufrufs der Gewerkschaften an. Weitgehend gelähmt war der Eisenbahnverkehr im ganzen Land. An den Flughäfen waren etwa 80 Prozent der Flüge gestrichen und in etwa 70 Städten im Land fiel der öffentliche Nahverkehr aus.
Großdemonstrationen waren in über 100 Städten geplant. Es handelt sich nach Gewerkschaftsangaben um den größten Arbeitskampf seit 1995, als wochenlang gegen Reformvorhaben der Regierung des damaligen Premierminister Alain Juppe protestiert wurde. Frankreich braucht bis zum Jahr 2020 etwa 50 Milliarden Euro, um das Loch in den Rentenkassen stopfen zu können. Vor allem soll die Dauer der Rentenzahlungen im Staatsdienst angehoben werden.
Aussprache
Fillon erklärte sich allerdings bereit, die Gewerkschaftsvertreter am Tag nach dem Streik zu einer Aussprache zu empfangen."Es gibt eine gewisse Anzahl von Punkten, über die man noch mit den Sozialpartnern diskutieren kann, und das werden wir am 14. Mai machen." Von den Verhandlungen ausgeschlossen ist nach Angaben der Regierung die Anhebung der Beitragsjahre für öffentliche Beamte von 37,5 auf 40 Jahre ab 2008. Fest steht auch, dass die Beitragsjahre ab 2012 auf 41 und ab 2020 auf 42 angehoben werden.
"Es geht nicht darum, die öffentlichen Bediensteten zu bestrafen. Wir werden uns bloß darum kümmern, dass die öffentlich Bediensteten wie alle anderen Franzosen behandelt werden." Fillon versicherte, dass bestimmte Berufsangehörige wie etwa die Bahnarbeiter der staatlichen Bahngesellschaft SNCF, die über einen Sonderstatus verfügen, von der Reform nicht betroffen seien.
Als Minderjährige im Berufsleben
Zur Diskussion stehen dagegen die Bedingungen der Pensionierung von Personen, die ihr Berufsleben als Minderjährige begonnen haben. Jenen, die seit dem 14. Lebensjahr erwerbstätig sind, könnte die Möglichkeit gegeben werden, bereits mit 58 Jahren in Pension zu gehen, während das gesetzliche Pensionsalter bei 60 Jahren liegt. Das Reformprojekt sieht gegenwärtig weiters vor, dass die Empfänger des gesetzlichen Mindestlohns mindestens 75 Prozent dieses Mindestlohns als Rente erhalten sollen, während sie gegenwärtig 81 Prozent bekommen. Auch in diesem Punkt erklärte sich der Sozialminister zu Verhandlungen bereit.
Er betonte, dass die Regierung"keine andere Möglichkeit" habe, als die Reform in die Wege zu leiten. Ab 2006 werden nach Angaben der Regierung jedes Jahr 800.000 Personen in Pension gehen, während es gegenwärtig nur 500.000 sind. Eine Finanzierung des gegenwärtigen Systems sei daher nicht mehr möglich, so Fillon. Das endgültige Reformprojekt werde Mitte Juni dem Parlament vorgelegt.
"Es ist nicht die Straße, die regiert"
Der rechtsliberale Premierminister Jean-Pierre Raffarin (UMP) hat in den vergangenen Tagen die Streik-Pläne bereits mehrmals heftig attackiert."Es ist nicht die Straße, die regiert", betonte der Regierungschef und fügte hinzu, dass er"keinerlei Verhandlungen" in der Frage zulasse. Das Ausmaß der Demonstrationen werde keinerlei Auswirkungen auf die Verhandlungen mit den Sozialpartner haben, so Raffarin.
Lahmgelegt...
Lahmgelegt werden nach Angaben der Gewerkschaften am Dienstag nicht nur der Bahn- und Metroverkehr in den großen Städten, sondern auch die Briefzuteilung durch die Post, die Krankenhäuser, die Flughäfen, die Metallindustrie und die gesamte öffentliche Verwaltung. Streiks wurden auch in den Energiekonzernen"Electricite de France" (EdF) und Gaz de France (GdF) angesagt. In Paris hat die Polizeipräfektur schwere Verkehrsbehinderungen zwischen 8.30 und 19 Uhr angekündigt. Geschlossen bleiben auch die öffentlichen Schulen, deren Personal sich sehr massiv an den Demonstrationen beteiligen wird. Allein der staatlichen Bahngesellschaft SNCF entgehen nach eigenen Angaben durch den Streik 60 Millionen Euro an Einnahmen.
Gruss
Der Bankrunner

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