- Wer hat den ganzen Zaster? - uluwatu, 14.05.2003, 18:25
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? - Frank, 14.05.2003, 18:40
- So einfach ist das? - uluwatu, 14.05.2003, 18:49
- Re: So einfach ist das? - MC Muffin, 14.05.2003, 19:03
- Re: So einfach ist das? / Bravo! oT - - Elli -, 14.05.2003, 19:15
- Re: So einfach ist das? - MarkXzzz, 14.05.2003, 19:44
- Re: So einfach ist das? - MC Muffin, 14.05.2003, 19:03
- So einfach ist das? - uluwatu, 14.05.2003, 18:49
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? - dottore, 14.05.2003, 19:09
- Vielen Dank (owT) - uluwatu, 14.05.2003, 19:15
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? / Das Posting dazu.... - - Elli -, 14.05.2003, 19:24
- Re: Danke! Und noch der Link: - dottore, 14.05.2003, 19:36
- Re: Aus aktuellem Anlass - Tassie Devil, 14.05.2003, 23:03
- Re: Aus aktuellem Anlass - dottore, 15.05.2003, 10:22
- Re: Ja Momeeent! - Tassie Devil, 15.05.2003, 15:45
- Re: Aus aktuellem Anlass - dottore, 15.05.2003, 10:22
- Re: Aus aktuellem Anlass - Tassie Devil, 14.05.2003, 23:03
- Re: Danke! Und noch der Link: - dottore, 14.05.2003, 19:36
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? - Yak, 14.05.2003, 23:18
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? - dottore, 15.05.2003, 10:25
- Re: Wer hat den ganzen Zaster? - Frank, 14.05.2003, 18:40
Re: Wer hat den ganzen Zaster?
-->>Heute stellte mir ein Freund folgende Fragen:
>Wenn jeder und alles Schulden hat, wer hat dann die ganze Kohle? Es muß doch auf der Gegenseite auch Geber bzw. unverschuldete Staaten geben.
Soweit bilanziert wird (also alle außer Staat; und die Privaten bilanzieren zwar nicht, aber es ist ganz einfach einen Familienhaushalt bzw. alle zu bilanzieren) sind alle Schulden so hoch wie die Guthaben. Das erzwingt die Logik. Wenn einer Schulden hat, muss er sie einem anderen gegenüber haben, sonst sind es keine Schulden.
Die Staatsschulden sind der dickste Brocken eines Einzelschuldners (Staat jetzt insgesamt) und die erscheinen in keiner Staatsbilanz, weil der Staat nicht bilanziert - weder diese Schulden noch jene, die er als Rückstellungen verbuchen müsste (Renten, Pensionen) wie jedes Unternehmen diese Verpflichtungen in die Rückstellungen nehmen muss.
Die Forderungen gegen den Staat werden aber gebucht (bei Banken, Unternehmen und Privaten, z.B. auf deren Sparguthaben oder Versicherungsansprüchen usw.). So kommt es zu"Geldvermögen" usw., wobei diesen Geldvermögen - auch über den Staat gebucht - gleich hohe Schulden gegenüber stehen (konkret: noch nicht abgeforderte Steuern, also Schulden gegenüber dem Staat, die nur noch nicht fällig sind)).
Der ganze Gag der Sache ist die unterschiedliche Fälligkeit. So können, siehe weiter unten, bin zu faul jetzt den Links rauszusuchen, aus einer Schuld, die in 30 Jahren fällig ist, eine gemacht werden, die nach 29 fällig ist, daraus eine, die in 28, usw. usw.
Das Ganze geht hin bis zum Bargeld, das aus der ZB gegen Verpfänung früher gemachten, und früher (!) fälligen Schulden kommt, so dass alles, was die berüchtigte Schuldensumme ausmacht aus jeder Menge Doppel-, Dreifach- und Vierfachzählungen besteht.
Z.B. wird ein 2 Jahrestitel (Staatsschuld) über 100 Mio in die Buba als Pfand gegeben und daraus erscheinen wieder 100 Bargeld. Beides wird aber in der"Geldmengenstatistik" nicht ein Mal, sondern doppelt gezählt.
Entscheidend ist also - nach Saldierung aller Posten über alle Fristen - der Rest. Das sind die wirklichen Schulden und zwar netto. Und die bestehen letztlich aus Staatsschulden, da der Staat sie netto hat und mit nichts saldieren kann - außer mit erwarteten künftigen Steuern, die wir Steuerzahler aber selbst nicht als Schulden verbuchen.
Auch die Konsumentenverschuldung ist ähnlich zu sehen, weil die Konsumenten auf ihre künftigen Einkommen ziehen, aber diese Einkommen noch nicht z.B. bei den Arbeitgebern als Schulden verbucht sind: Kein Unternehmen der Welt passiviert die künftigen (!) Lohnzahlungen als Schulden (obwohl es solche sind, Stichwort: Unkündbarkeit, Sozialplan usw., zumindest müssten sie als Rückstellungen verbucht werden).
Die Schulden der Unternehmen und / oder Banken saldieren sich im wesentlichen. Der Drive, unter dem sie dennoch stehen kommt aus der Fristigkeit (Fälligkeit): Die Gesamtschulden beider Bereiche werden laufend in der Zeitachse nach vorn geschoben und wenn sie HEUTE erreichen, müssen sie bezahlt werden - just daran scheitern immer mehr Unternehmen, wie die Pleitenzahlen zeigen.
Das hat nichts damit zu tun, ob die Verbindlichkeiten"verzinslich" waren (sind sie bei Unternehmen nur zum kleineren Tei, siehe lange Diskussion jüngst). Entscheidend ist, dass sie fällig werden. Können sie dann nicht bedient / bezahlt werden = Exitus.
>Da es Geld im eigentlichen Sinn doch nicht gibt, warum kann dieses System nicht einfach weiterlaufen? Warum sollte es plötzlich an etwas mangeln, daß es nicht gibt? Es drehen doch noch diesselben Menschen am Rad, Rohstoffe sind vorhanden, Lebensbedingungen sind konstant etc.
Es mangelt nicht am Geld als solchem, sondern am zur Fälligkeit vom Schuldner, der es zu leisten hat, nicht verfügbaren Geld.
>Löst einzig ein Vertrauensverlust eine Krise aus?
Na klar, siehe das Posting, das ich meinte. Zieh die untere Karte weg - Kartenhaus kracht.
>Ist es mehr eine Krise im Kopf als einen Krise im eigentlichen Sinn.
Im eigentlichen Sinne.
>Ich fand darauf keine passende Erklärung. Wie seht ihr das?
So. Und Gruß!

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