- Wirtschaft Geschrumpft - Deutschland am Rand einer Rezession - Sascha, 15.05.2003, 08:48
- So eine Meldung könnte heute gut und gern + 1,5% im DAX bringen. Soviel zu - x Thomas, 15.05.2003, 08:52
- Noch ein Nachschlag! - Sascha, 15.05.2003, 09:41
Wirtschaft Geschrumpft - Deutschland am Rand einer Rezession
-->WIRTSCHAFT GESCHRUMPFT
<font size=5>Deutschland am Rand einer Rezession</font>
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2003 überraschend geschrumpft. Finanzminister Hans Eichel verkündete die neueste Hiobsbotschaft am Abend vor Managern in Hannover.
Hannover -"Morgen werden wir entgegen allen Annahmen, die Bundesbank und auch die Bundesregierung hatten, vom Statistischen Bundesamt hören, dass wir im <font color="#FF0000">ersten Quartal kein leichtes Wachstum, sondern ein kleines Minus gehabt haben</font>", sagte Eichel. In informierten Kreisen hieß es, gegenüber dem vierten Quartal 2002 sei die Wirtschaftsleistung nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden um 0,2 Prozent, möglicherweise sogar um 0,25 Prozent gesunken.
Im Schnitt hatten Analysten einen Zuwachs um 0,1 Prozent zum Schlussquartal 2002 und einen Anstieg um 0,6 Prozent zum ersten Vierteljahr 2002 prognostiziert. Im vierten Quartal 2002 war die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal geringfügig gesunken, das Statistikamt hatte eine <font color="#FF0000">"Rote Null"</font> gemeldet. Technisch gesehen befindet sich Deutschland damit am Rande einer Rezession.
Volkswirte waren zuversichtlicher geworden
Nachdem viele Volkswirte noch eine Rezession - also zwei Quartale mit rückläufigem Bruttoinlandsprodukt (BIP) - befürchtet hatten, sorgten die zu Jahresbeginn starken Produktionsdaten für einen leichten Hoffnungsschimmer und die Erwartungen auf ein Minimalwachstum. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ging in seinen Berechnungen sogar davon aus, dass die Wirtschaft dank des verarbeitenden Gewerbes um 0,3 Prozent wuchs. Dagegen habe der Handel - gemessen an den Umsätzen im Einzel- und Großhandel - stagniert. Das gesamte produzierende Gewerbe hatte im ersten Quartal Bundesbank-Daten zufolge 0,4 Prozent mehr als im Schlussvierteljahr 2002 hergestellt.
Die Aussichten für die nächsten Monate sind eingetrübt. Als ungünstiges Element nennen Volkswirte etwa die starke Aufwertung des Euro. Diese Belastung werde sich im Außenbeitrag niederschlagen. Zudem weise der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindexes und der Einbruch der Auftragseingänge im März auf eine schwächere Wirtschaftsentwicklung hin. <font color="#FF0000">Allenfalls für das Jahresende halten die Experten eine langsame Wachstumsbeschleunigung für möglich - aber nur, wenn die Weltkonjunktur anzieht und sich die zuletzt rasante Euro-Aufwertung nicht fortsetzt</font>.
Das Statistische Bundesamt wird am Donnerstag die Veränderung des deutschen BIP zum Vorquartal und zum Vorjahr veröffentlichen und damit früher als bisher gewohnt. Die gegliederten Ergebnisse wird das Amt eine Woche später bekannt geben.
Eichel hat bereits einen Nachtragshaushalt angekündigt und erklärt, Deutschland werde daher auch in diesem Jahr die europäische Defizit-Obergrenze von drei Prozent BIP nicht einhalten. Sollte die Wirtschaftsschwäche in dem so nicht erwarteten Ausmaß anhalten, dürften auch die aktuellen Berechnungen zum Nachtragshaushalt bald Makulatur sein. <font color="#FF0000">Die Bundesregierung geht, weit optimistischer als alle Wirtschaftsforschungsinstitute, von einem Wachstum von rund 0,75 Prozent für das Gesamtjahr aus</font>.
Quelle: Spiegel http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,248663,00.html

gesamter Thread: