- Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - R.Deutsch, 15.05.2003, 09:42
- Re: Demnächst sicher ein Amerika-Verriß in der N.Y.-Times, aus deutscher Feder? (owT) - Tempranillo, 15.05.2003, 09:52
- ja, so wird der neue Konflikt langsam aufgebaut (owT) - silvereagle, 15.05.2003, 11:27
- Re: @ silvereagle: Nein, der alte fortgeführt, der nie der unsere war! - Tempranillo, 15.05.2003, 14:37
- Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schon. - Standing Bear, 15.05.2003, 11:27
- ja, so wird der neue Konflikt langsam aufgebaut (owT) - silvereagle, 15.05.2003, 11:27
- Jetzt kommt's raus: Amerika, Europas stärkste Marionette - JN++, 15.05.2003, 10:12
- Schröders Agenda sagt alles - Dreiherrenstein, 15.05.2003, 10:23
- suess, das klingt nach verstossener liebe... (owT) - Pudelbirne, 15.05.2003, 10:24
- Ich sag nur: Indianer,Sklaven,& eigene Nase!!! (owT) - FUXX, 15.05.2003, 10:46
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - rodex, 15.05.2003, 11:12
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - pecunia, 15.05.2003, 11:31
- bedenklich wird's wohl erst... - silvereagle, 15.05.2003, 11:40
- Das ist natürlich amerikanischer Stammtisch... - R.Deutsch, 15.05.2003, 12:27
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - Herbi, dem Bremser, 15.05.2003, 13:58
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - - t-bull, 15.05.2003, 14:14
- das Verbuchseln der Wechstaben - Baldur der Ketzer, 15.05.2003, 14:28
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - - Euklid, 15.05.2003, 14:30
- Re: Hitler war wenigstens ehrlich - aus der FAZ - pecunia, 15.05.2003, 11:31
- Kein Bruder hätte es besser formulieren können. - Standing Bear, 15.05.2003, 11:25
- Danke, eine wundervolle Beschreibung des wahren Amerika - Yak, 15.05.2003, 12:05
- Politik/Ausland/Feuilleton?) - Uwe, 15.05.2003, 19:26
- Re: F A Z: hitler war wenigstens ehrlich: noch ein 'nachschlag' von mir - doppelknoten, 16.05.2003, 10:20
- Feuilleton (oT) - Wassermann, 16.05.2003, 10:54
- Re: Demnächst sicher ein Amerika-Verriß in der N.Y.-Times, aus deutscher Feder? (owT) - Tempranillo, 15.05.2003, 09:52
Re: F A Z: hitler war wenigstens ehrlich: noch ein 'nachschlag' von mir
-->uwe schrieb
>Da ich kein Leser Der FAZ bin, hätte ich gerne gewußt, welcher Rubrik die FAZ diesen Arikel untergeorndet hat (Politik/Ausland/Feuilleton?)
>Zum Inhalt des Artikels bleibt mir wenig sachliches vorzutragen, obwohl auf dieser Ebene m.E. nahezu alle Teile dieser Meinungsäußerung zerrissen werden könnten, denn es fällt schwer sachlich gegenzuargementieren, wenn man in dieser Art (mit-)angegriffen wird.
>Jedoch, dass ich beim Lesen dieses Abdruckes an einige andere, von der Tonart diesem verwandte Beiträge erinnert wurde, läßt mich umso leichter es nachzuvollziehen, dass nicht jede Meinungsäußerung gleichzusetzen ist mit der Mehrheitsmeinung, anderseits aber man wohl auf Einzelmeinungen hören muß, um mögliche Strömungen zu erkennen.
>Daher meinen Dank an die, die derartige Meinungen"drüben" und"hier" veröffentlichen, wobei die Sichtrichtungen ihre Verfasser sich anscheinend in der Tat nur im unterschiedlichen Geburtsland voneinander unterscheiden.
>Gruß,
>Uwe
.............................................
danke uwe,
für diese sachliche kritik bzw. einordnunsgversuch.
ich will dieser dumpfen deutsch-bewegung noch dazu entgegentreten:
denn ich bin ein um das andere mal regelrecht erschrocken, welchen strömungen hier betrieben werden:
es gibt über den zustand deutschlands und vieler seiner bewohner, wie dieses forums, wirklich alamierendes zu registrieren.
das kommt hier jedenfalls löblich zum ausdruck.
dass sich hier angesichts dieser tatsächlich schon skandalös polemischen (auch in meinen augen)ergüsse in der faz
(um den"hitler- war- wenisgtens-ehrlich-bericht" geht es natürlich)
aber nun gar nicht einer einmal traut, auch auf die leider wahren erkenntnisse dieses amis einzugehen, weil sie diesen deutschtümelnden nicht in ihren deutschen kram passen, das gibt mir arg zu denken.
aber in wieviel punkten hat diese böse mensch leider recht??? oder hat er etwa nicht???
es waren leider sehr viele.
wie gesagt, es waren auch bösartigkeiten dabei; die hätten ihm von mir eine in die fresse eingebracht, um es mal deutlich zu sagen, wenn er mir persönlich gegenüber gesessen hätte.
aber nichts davon wird mal in einer schonungslosen selbstanalyse zur kenntnis genommen! das will man nicht hören.mit wieviel der kerl recht hat, ist geradezuniederschmetternd. und dass passt natürlich nicht in das richtig-deutsche weltbild.
stattdessen werden unterschwellig und manchmal unverholen offen wieder diese niederschmetternden wir-waren-in wahrheit-nicht-schuld-an den- weltkriegen-thesen und andere-haben-auch-konzentrationslager-thesen betrieben.
wiederlich. das kotzt mich an.
ich bin aber nicht alleine. und das ist gut so.
und das ist aber auch schade, weil sich kein mensch hier am forum traut, auch nur einen mucks zu schreiben.
er wird sofort gnadenlos demontiert und auseinandergenommen und springerstiefelartig als vaterlandsverräter von den betreffenden an die wand gestellt.
wenn nur einer aufmuckt gegen diese brut, wird er von den geschulten meistern an die wand gestellt. Ich wiederholt mich bewusst.
wie früher! die ganz alten kennen das.
dieses dem unter- dem- tisch -beifall -klatschen ist genauso schlimm und das tut dem sonst so tollen forum keinen dienst, diese unterwanderung übelster art von rechts, wenn man dieses althergebrachte klischee einmal bemühen darf, statt springerstiefel und glatze.
das geht ja über den normalen antiamerikanismus weit hinaus.
gefährlich und abstossend
und auch ein grund, sich in diesem land aus dem staub zu machen.
und deswegen stelle ich auch nun diesen augenöffnenden
gastkommentar eines amis rein, der „unter uns“ lebt. er kennt uns pappenheimer genau, wie man lesen kann.
ich muss ihm leider in vielen, vielen punkten recht geben.
und nun können die paradeschreiber wieder ihre flinten laden: aber, mich können sienicht und viele andere, wem auch immer sei dank, auch nicht.
schönen tag noch.
kneric
<font size ="6">Was die Deutschen an Amerika stört</font>
Gastkommentar
von Stefan Theil (sefan theil ist deutschland-korrespondent der amerikanischen zeitschrift „newsweek“.
Wir sind doch bloß gegen die amerikanische Kriegspolitik", sagen mir meine deutschen Freunde."Mit Antiamerikanismus hat das überhaupt nichts zu tun." Frage ich meine amerikanischen Bekannten, bekomme ich einen anderen Eindruck. Die meisten erzählen mir von Anmache, dummen Vorwürfen, manchmal sogar offenem Hass. Es wird ihnen unterstellt, sie ließen sich von Unmenschen regieren. Einem Journalisten, der bei einem deutschen Sender arbeitet, sagte eine junge Kollegin:"Bei euch in Washington haben ja nur die Juden das Sagen." Eine amerikanische Bekannte, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt, meint, noch nie habe sie sich in ihrer Wahlheimat so fremd gefühlt.
Die Wut vieler Deutscher ist vielleicht sogar verständlich. Spätestens seit Beginn des Irak-Kriegs wurden sie ja täglich mit den abstrusesten Berichten konfrontiert. Im"Spiegel" und im"Stern" wurde suggeriert, die Amerikaner hätten absichtlich Massaker unter Zivilisten angerichtet. Ein Reporter vom ZDF hat behauptet, das Plündern in Bagdad sei Teil des amerikanischen Plans gewesen, eine eiserne Militärkontrolle zu rechtfertigen.
Und im Deutschlandradio meinte neulich ein Vorstand des Deutschen Journalistenverbands, die Amerikaner hätten die drei getöteten Journalisten im Hotel"Palestine" absichtlich beschossen. Dem Pentagon läge ja nichts an einer kritischen Berichterstattung.
Was ich immer wieder feststelle, ist die permanente Unterstellung von Boshaftigkeit. Kein Motiv ist zu schlimm, um als Erklärung für amerikanisches Handeln herzuhalten. Blut für Ã-l, gezielte Zerstörung des Völkerrechts, um die Weltherrschaft zu erlangen, blutrünstige Gewaltfantasien von durchgeknallten Rambos und so weiter.
In der aktuellen Diskussion vergessen wir schnell, wie gut sich diese Ressentiments über die letzten 150 Jahre gehalten haben. Es scheint kaum ein beständigeres Vorurteil in der deutschen Kulturgeschichte zu geben als das von den degenerierten Neue-Welt-Barbaren mit ihrer oberflächlichen, geldgierigen, Indianer-mordenden Micky-Maus-Kultur.
Aber warum diese Vorurteile, heute noch? Ich glaube, für viele Deutsche ist Amerika ein Symbol für all das, wovor es ihnen am meisten gruselt: die böse Globalisierung, der böse freie Markt, die böse Gentechnik, der böse Multikulturalismus. Schlimmer noch: Die Amis besitzen auch noch die Frechheit, diese Dinge nicht nur leidend zu ertragen, sondern sogar gut zu finden!
In gewisser Weise steht Amerika im krassen Gegensatz zu dem, was der deutschen Gesellschaft lieb und recht ist. Ein Land, das sein Heil nicht in einem für alles und jeden zuständigen Staat sucht?
O Schreck! Ein Land von Einwanderern? Igitt! Eine Gesellschaft, die an die Zukunft glaubt und an ihre Fähigkeit, praktische Probleme zu lösen, anstatt zu schwanken zwischen utopischem Wunschdenken und Festklammern am Bestehenden? Schön wär's!
Ich glaube, gerade dieser letzte Punkt hat in der Irak-Frage zu viel Unverständnis geführt. Ob der Krieg nun richtig war oder nicht, auf jeden Fall ist er auch ein Produkt des amerikanischen Optimismus. Den Deutschen in ihrer wohlfahrtsstaatlichen Dauernarkose ist dieser Optimismus fremd. Sie verstehen es gut, sich mit dem Gegebenen zu arrangieren, nicht aber, außerhalb ihres bekannten Koordinatensystems Lösungen zu finden. So müssen sie fast zwangsläufig die Amerikaner missverstehen und ihnen böse Absichten unterstellen.
Aber letztendlich ist die Unterstellung von Boshaftigkeit auch eine Reflexion auf sich selbst. Nur weil man selbst so zynisch ist und grundlegend pessimistisch, vermutet man bei anderen die finstersten Absichten.
Ich glaube, es gibt noch einen Grund, warum gerade jetzt das Draufhauen auf Amerika so beliebt ist. Deutschland ist in einer kritischen Zeit. Es steht vor der Notwendigkeit, zum ersten Mal in seiner Geschichte große gesellschaftliche Umwälzungen ohne Gewalt von innen oder außen durchführen zu müssen - wenn es seinen Lebensstandard halten will.
Außenpolitisch macht es erste Gehversuche ohne den großen Bruder Amerika in einer Zeit, wo das hehre Ideal vieler Deutschen, das vereinigte Europa, in Scherben liegt und nationalstaatliches Denken ein Comeback feiert. Inmitten so viel Umbruchs ist doch nichts befriedigender als ein schönes Vorurteil, ein böser Onkel, der an allem schuld ist.
In ihrer unheilvollen Geschichte haben die Deutschen schon zu oft die Antwort auf ihre Probleme außerhalb ihrer eigenen Gesellschaft gesucht, ihre Identität in der Antihaltung gefunden. Ich wünsche mir, dass sie es dieses Mal anders machen.

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