- Das Kernproblem für die Zukunft - Sascha, 17.05.2003, 16:51
- Die Arbeitswelt der Zukunft - Sascha, 17.05.2003, 17:23
- Re: Die Arbeitswelt der Zukunft und Vergangenheitsfallen - Miesespeter, 17.05.2003, 18:08
- In the year 2525 - sensortimecom, 17.05.2003, 18:42
- Re: Debitismus - Ecki1, 17.05.2003, 19:00
- Re: Antizyklik - Ecki1, 17.05.2003, 18:56
- Wie wir arbeiten werden - Die Globalisierungsfalle / Der Orkan kommt erst noch! - Sascha, 18.05.2003, 04:45
- Die Arbeitswelt der Zukunft - Sascha, 17.05.2003, 17:23
Wie wir arbeiten werden - Die Globalisierungsfalle / Der Orkan kommt erst noch!
--><font size=5>Wie wir arbeiten werden - Die Globalisierungsfalle </font>
"Wie wir arbeiten werden"
Der neue Bericht an den Club of Rome
von Orio Giarini, Patrick M. Liedtke, Hamburg 1998
Die Globalisierung der Märkte und der Übergang von der Industrie- zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft werden in Zukunft den Arbeitsmarkt weltweit drastisch verändern <font color="#FF0000">und viele traditionelle Berufe überflüssig machen</font>.
<font color="#FF0000">Menschliche Arbeit ist mehr als nur Produktionsfaktor eines funktionierenden Wirtschaftssystems. Arbeit ist unentbehrlich für das Selbstwertgefühl</font>. Auf dieser Basis wird ein neues Fundament für weitere Überlegungen gelegt. Mit dem Übergang von der klassischen Industriegesellschaft in die moderne Dienstleistungsgesellschaft ist es noch längst nicht getan. Auch die Arbeit für die Familie, die Gemeinschaft, für das Steckenpferd muss gesehen und gewertet werden....
Drei Beobachtungen bilden den Kern einer Vision von Arbeit, aller menschlichen Tätigkeiten:
Arbeit und Beschäftigung - produktive Tätigkeiten - dienen einem besseren Leben für alle Menschen. Sehr eng damit verknüpft ist die Schaffung von Wohlstand.
Die Definition von Wohlstand in der heutigen Wirtschaft muss gründlich neu durchdacht, überarbeitet und zusammen mit dem Konzept von wirtschaftlichem Wert auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Produktive Tätigkeiten und Arbeit sind ihrem Wesen nach mit dem Potenzial und der Würde des Menschen verbunden: Wir sind, was wir produzieren.
In argumentierender Form werden Vorschläge für staatliche Maßnahmen und gesellschaftliche Entwicklung herausgearbeitet, bei der 21 kontroverse Thesen formuliert und ausgewertet werden.
(3.) Die Starrheit des Angebots (Engpässe im Produktionssystem)
... Auf der Angebots- oder Produktionsseite konnte die Industrielle Revolution nur entwickelt werden durch ein System des Entgelts für Kapitaleinsatz und Arbeit, das auf der Verfügbarkeit von Geld beruhte. Wenn es nicht genügend Geld auf der Nachfrageseite gab, konnten die Fabriken ihre Produkt nicht verkaufen und gingen bankrott (Denken der klassischen Ã-konomie).... Die Aufmerksamkeit ab den zwanziger Jahren wandte sich der Rolle von Nachfrage und Konsum zu (Denken der neoklassischen Ã-konomie)....
(4.) Wirtschaftlicher und sozialer Wert, Preissystem, Ungewissheit und Risiko
Klassische und neoklassische Ã-konomie beruhen darauf,...dass Angebot und Nachfrage zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Gleichgewicht angeben.... Es ist paradox, dass der Preisbildungsmechanismus für alle Arten von Tätigkeiten zunehmend wahrscheinlichkeitstheoretischen Vorgängen ähnelt....
(5.) Die Bedeutung der Nachfrage in der heutigen Dienstleistungsökonomie
(8.) Das Maß des Reichtums: der ökonomische Wertbegriff
(20.) Realistischere und nützlichere Methoden zur Messung des Wohlstandes der Nationen
Lösungsvorschläge
Der Bericht schlägt Lösungen vor. Dazu gehören die Szenarien von Tele- und sonstiger flexibler Arbeit, Modelle von Mindesteinkommen, innovativer Steuersysteme und der verkannte Wert gemeinnütziger und nichtentgeltlicher Tätigkeiten.
<font size=5>Die Globalisierungsfalle - Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand</font>
von Hans Peter Martin und Harald Schuman, Rohwolt, Reinbeck 1996
Der neue"globale Braintrust" mit 500 führenden Politikern, Wirtschaftsführern und Wissenschaftlern aus allen Kontinenten versammelte sich am 27. September 1995 in San Francisco zu einer Konferenz, um den Weg ins 21. Jahrhundert zu weisen.
Heere von Arbeitslosen werden eine Selbstverständlichkeit sein, so eine Prognose des"global Braintrust".
<font color="#FF0000">Alle Anwesenden waren sich darin einig, dass ungeahnte Heere von Arbeitslosen eine Selbstverständlichkeit sein werden und die Pragmatiker in der Runde verkürzten diese Aussicht auf zwei Begriffe"20 zu 80" und"tittytainment"</font>.
<font color="#FF0000">"20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten</font>.... Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen..." (S. 12).
Die ganze Welt als ein riesiger Markt
Der Ausdruck"tittytainment" macht die Runde:"Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung (tittis) <font color="#FF0000">könne </font>die frustierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden" (S 13).
In der Folge einige Argumente und Prognosen, die erstens schon zum Nachdenken und zweitens vielleicht auch zur Lektüre des Buches von Hans-Peter Martin und Haral Schuman führen sollen. <font color="#FF0000">Die von den Ã-konomen und Politikern gegebenen Erklärungen für diese Entwicklung gipfeln alle in dem Wort: Globalisierung. High-Tech-Kommunikation, niedrige Transportkosten und grenzenloser Freihandel lassen die ganze Welt zu einem einzigen Markt verschmelzen</font>. <font color="#FF0000">"Der Wettbewerbswind ist zum Sturm geworden, und der richtige Orkan steht uns noch bevor"</font>, so Heinrich von Pierer, der Siemens-Chef. Er und andere wollen mit ihrer Wortwahl vom Globalismus glauben machen, bei alledem handele es sich um einen gleichsam naturgegebenen Prozess, dem man nicht entgehen kann.
"Staatsausgaben kürzen, Löhne senken und Sozialleistungen streichen...." Die angepriesenen Lösungen (gewissermaßen von Schweden über Ã-sterreich bis Spanien) lauten daher:"Staatsausgaben kürzen, Löhne senken und Sozialleistungen streichen."..." Jedenfallls werden in den Industrieländern schon bald wieder Menschen fast zum Nulltarif die Straßen sauberhalten oder als Haushaltshilfen kärglichen Unterschlupf finden...", so weitere Vorhersagen (S 13). Die FAZ schreibt dazu:"Die westliche Anspruchsgesellschaft kollidiert mit ehrgeizigen asiatischen Verzichtsgesellschaften."..."Sinnstiftung und Integration erwarten die Diskutanten vom weiten Feld der freiwilligen Gemeinschaftsdienste, bei der Nachbarschaftshilfe, im Sportbetrieb oder in Vereinen aller Art."
Und kommt Protest in den Gewerkschaften und unter den ArbeitnehmerInnen auf, so endet er in Resignation und Frust. <font color="#FF0000">"In einer globalen Zangenbewegung hebt die neue Internationale des Kapitals ganze Staaten und deren bisherige gesellschaftliche Ordnung aus den Angeln"</font>. Die Demokratie sitzt in der Falle (S 16f), wird prognostiziert.
Quelle: http://www.schule.suedtirol.it/blikk/angebote/modellmathe/ma03225.htm

gesamter Thread: