- Gedanken zur Zeit: Selbstzerstörerisches Tabu - Albrecht, 18.05.2003, 11:39
- Selbstzerstörerisches Tabu. Davon gibt es zahlreiche!! - Josef, 18.05.2003, 13:13
- Föderalistische Strukturen sind nicht das Problem - silvereagle, 18.05.2003, 15:09
- Selbstzerstörerisches Tabu. Davon gibt es zahlreiche!! - Josef, 18.05.2003, 13:13
Föderalistische Strukturen sind nicht das Problem
-->Hallo Josef,
>1)Zahl der Beschaeftigten im oeffentlichen Dienst. Beispiel Arbeitsverwaltung
>2)Zahl der Beschaeftigten bei den Krankenkassen
Bis hierher will ich Dir gerne Recht geben, auch wenn die Probleme in diesen Bereichen natürlich etwas vielschichtiger sind.
>3)Zahl der Laenderministerien: Davon gibt es 164 Stueck! Welches Land leistet
> sich so einen Luxus?
Die Schweiz hat - auf einer Fläche, welche nur halb so groß ist wie die von Ã- - meines Wissens 28 Kantone, mit mehr Kompetenzen als die österreichischen Bundesländer, die neun an der Zahl sind. D-Land hat bekanntlich 15 Bundesländer, aber zehnmal soviele Einwohner wie Ã-.
Und die wirtschaftliche Realität? Die Finanzprobleme der öffentlichen Hand sind in D mit Abstand am härtesten, dann kommt Ã-, und der Schweiz geht es vergleichsweise hervorragend. Ganz abgesehen davon, dass das BIP/Kopf in der Schweiz immer noch um ca. 50 % höher ist, als jenes in Ã-, dessen BIP/Kopf (leicht) höher ist, als das deutsche.
Mit Hilfe dieser Fakten ist mE es sehr leicht zu veranschaulichen, dass ein Mehr an Verwaltung umso problematischer ist, je zentralisierter sie von statten geht. Dort, wo die Menschen vor Ort maximale Möglichkeiten haben, ihr eigenes Zusammenleben relativ unbevormundet von mächtigen Zentralen zu regeln, dort geht es allen weit besser, als in riesigen monokratischen Strukturen.
Ich gebe Dir also Recht, wenn Du sagst, dass auch in den Ländern der Bürokratieanteil weit zu hoch ist. Wozu braucht ein Gebiet wie das Saarland 11 Ministerien? (164 dividiert durch 15 ergibt gerundet 11 Ministerien pro Bundesland in D). Es wäre aber absolut verkehrt, die Lösung darin zu suchen, die Kompetenzen dieser Ministerien dem Bund zu übertragen. Das würde den Zentralismus und das damit verbundene Chaos samt Fehlallokationen nur weiter auf die Spitze treiben.
Lieber (auf kleiner Ebene) ein paar"wichtige Beamte" mehr, als noch mehr Macht für die"allerwichtigsten ganz oben". Soweit meine Meinung, die ich mir anhand der Realität bilden musste. Ich war lange genug ein Sympathisant von"breiter Vereinheitlichung". ;-)
Gruß, silvereagle

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