- JüKü, wir brauchen ein neues Forum.... - ufi, 19.10.2000, 13:24
- Re: mal wieder eine Perle (weil ichs grad im Speicher habe) - R.Deutsch, 19.10.2000, 13:47
- ??? - Schelm, 19.10.2000, 13:56
- Re: mal wieder eine Perle (weil ichs grad im Speicher habe) Perle brüchig! - dottore, 19.10.2000, 15:22
- Re: Perle brüchig!-von wegen-die strahlt - R.Deutsch, 19.10.2000, 18:44
- Re: Perle, die strahlt NEIN! Die Bundesbank-Gold-Faxen, nix als Faxen - dottore, 20.10.2000, 00:19
- Re: Perle brüchig!-von wegen-die strahlt - R.Deutsch, 19.10.2000, 18:44
- Re: JüKü, wir brauchen ein neues Forum.... - Schelm, 19.10.2000, 13:49
- Re: JüKü, wir brauchen ein neues Forum.... - JüKü, 19.10.2000, 14:02
- Wie waers mit einem Chat? - Henning, 19.10.2000, 14:30
- Re: Wie waers mit einem Chat? - Grit, 19.10.2000, 14:41
- Wie waers mit einem Chat? - Henning, 19.10.2000, 14:30
- Re: JüKü, wir brauchen ein neues Forum.... - R.Deutsch, 19.10.2000, 14:16
- Re: Grosse, inständige Bitte, JüKü, wir brauchen KEIN neues Forum! - Toni, 19.10.2000, 15:20
- Grosse, inständige Bitte, JüKü, wir brauchen KEIN neues Forum! (owT) - Kleinanleger, 19.10.2000, 16:11
- Re: Grosse, inständige Bitte,... KEIN neues Forum / Ich weiß... - JüKü, 19.10.2000, 16:46
- Re: Grosse, inständige Bitte, JüKü, wir brauchen KEIN neues Forum! (meT) - pecunia, 19.10.2000, 16:24
- Toni Du hast Recht. - Freddi, 19.10.2000, 18:24
- Re: Toni Du hast Recht / Beiträge sortieren, kategorisieren - JüKü, 19.10.2000, 19:14
- Sehe ich auch so (owT) - Diogenes, 19.10.2000, 20:13
- Grosse, inständige Bitte, JüKü, wir brauchen KEIN neues Forum! (owT) - Kleinanleger, 19.10.2000, 16:11
- Re: mal wieder eine Perle (weil ichs grad im Speicher habe) - R.Deutsch, 19.10.2000, 13:47
Re: mal wieder eine Perle (weil ichs grad im Speicher habe) Perle brüchig!
>Beim Euro handelt es sich, ebenso wie beim Dollar um fiat money, also ungedecktes Papiergeld. Es gibt heute weltweit nur fiat money.
Lieber Herr Deutsch - ich darf auf Ihren alten Irrtum zurückkommen:
1. Fiat Money muss nicht Falschgeld sein. Die trifft nur auf das gegen uneinbringliche Staatsschulden ausgegebene Geld zu (USA, EZB z.T., die"Süd"-Notenbanken usw.).
2. Falschgeld liegt nicht vor, wenn es nichts anderes ist als umlauffähig gemachte Handelswechsel. Das BIP wurde dann zwar noch nicht am Markt realisiert, aber es wird realisiert - sonst Konkurs.
3. Gold ist als umlaufende Münzen bereits produziertes BIP. Der Unterschied ist auf der Zeitachse recht gering, denn das einem Handelswechsel zugrunde liegende BIP wurde bekanntlich auch schon produziert, aber noch nicht am Markt realisiert.
>Gedeckte Parallelwährung hätte bedeutet, daß DM, Franc, Lira etc. weiterbestanden hätten und es daneben den gedeckten Euro gegeben hätte. Dadurch wäre ein Wettbewerb der Währungen entstanden und das beste Geld hätte sich im Markt durchgesetzt. Wahrscheinlich wäre der Euro heute die beste und stärkste Währung weltweit, weil die Menschen freiwillig den Euro, als einzige gedeckte Währung bevorzugt hätten. Das Thema wurde hier ausführlich unter der Überschrift goldgedeckter Euro diskutiert.
Bekanntlich gab es vor 100 Jahren auch eine"goldgedeckte" Mark. Das hat doch bestens funktioniert, auch wenn es keine 100%-Deckung gewesen ist, aber jeder einen Anspruch auf Auszahlung in Gold gehabt hat.
In Sachen Hayek-Vorschlag: Private untereinander konkurrierende Notenbanken sind wir uns natürlich einig.
Der Vorschlag macht aber nur Sinn, wenn es Notenbanken sind, die"fiat money" ausgeben. Gäben alle nur 100-%-goldgedecktes Geld aus, wären sie keine Notenbanken, sondern Golddepositenanstalten und außerdem gäbe es niemals Konkurrenz untereinander, weil ja alle das selbe machen.
>Was wir jetzt an den Finanzmärkten erleben, ist nicht etwa eine Kurskorrektur an den Aktienbörsen, sondern wahrscheinlich das Ende des vor etwa 30 Jahren begonnenen weltweiten Experimentes mit reinem fiat money und eine allmähliche Rückkehr zu gedecktem Geld. Alle Experimente mit fiat money sind bisher gescheitert. In meinem Buch"Die Geldfalle" wird der geschichtliche Hintergrund und der zugrunde liegende Sachverhalt ausführlich geschildert.
Das ganze 19. Jh. ist doch voll von"fiat money" - was hat da nicht funktioniert?
Heute ist eine ganze andere Situation: Da wir Staatstitel in der Notenbank unterstellen konnten, kam Falschgeld in Umlauf. Das hat erst die Preise in die Höhe katapultiert (70er Jahre), dann die Disinflation verursacht (80er Jahre). Dadurch die Finanztitel-Hausse, die in die Manie mündete (90er Jahre).
>Siehe auch: http://www.chartdoc.de/zaubergeld.htm
>Nachdem die Riesenchance beim Euro nicht genutzt wurde, eröffnet sich jetzt eine neue Chance. Die Bundesbank bringt im nächsten Jahr eine goldene DM als Gedenkmünze auf den Markt.
Das ist doch nicht im Ernst eine Chance. Die 1 Mio Münzen sollen 100 Mio"Schlagschatz" haben. Also 1: 10. Da ist ja ein 10-Pfg-Stück noch günstiger: Materialkosten 2 Pfg. Schlagschatz 8 Pfg. Also 1: 4. Vom Cu-Geld ganz zu schweigen. Ein Pfg. kostet in der Herstellung mehr als doppelt so viel wie er aufgeprägt wert ist.
>Zur Information kopiere ich hier einmal die Presseveröffentlichung der Bundesbank ein:
>
> Frankfurt am Main, 19. Juli 2000
>
> Ausgabe einer 1-DM-Goldmünze und Errichtung
> einer Stiftung"Stabiles Geld"
>
> Die Bundesbank begrüßt den Gesetzentwurf der
> Bundesregierung, durch den sie ermächtigt wird, im Jahr
> 2001 eine 1-DM-Goldmünze anlässlich des Abschieds von
> der Deutschen Mark auszugeben.
> Die Goldmünze bietet die Möglichkeit, ein einmaliges
> dauerhaftes Erinnerungsstück an die Deutsche Mark zu
> erwerben. Die 1-DM-Goldmünze soll mit einer Auflage von
> bis zu einer Million Stück ausgegeben werden. Die
> Bundesbank wird dazu einen kleinen Teil ihrer Goldreserven
> auflösen.
> Äußerlich wird die 1-DM-Goldmünze im wesentlichen der
> 1-DM-Umlaufmünze entsprechen. Lediglich die Umschrift auf
> der Bildseite lautet"Deutsche Bundesbank" anstatt
>"Bundesrepublik Deutschland". Der Ausgabepreis orientiert
> sich am Marktpreis für Gold zuzüglich eines marktüblichen
> Ausgabeaufschlags.
> Der Nettoerlös aus dem Verkauf der 1-DM-Goldmünze soll
> bis zu einem Betrag von 100 Millionen DM der neu zu
> errichtenden Stiftung"Stabiles Geld" mit Sitz in
> Frankfurt/Main zufließen. Der darüber hinausgehende
> Nettoerlös kommt der Stiftung"Preußischer Kulturbesitz"
> zugute und ist zweckgebunden für die Sanierung der Berliner
> Museumsinsel einzusetzen.
> Zweck der Stiftung"Stabiles Geld" ist es, das Bewusstsein
> der Ã-ffentlichkeit für die Bedeutung stabilen Geldes zu
> erhalten und zu fördern. Die Stiftung unterstützt zu diesem
> Zweck die wissenschaftliche und juristische Forschung
> insbesondere auf dem Gebiet des Geld- und
> Währungswesens.
>
> Presse und
> Information
> Tel.: 069/9566-3511/3512
> Fax: 069/95 66-3077
>Was die Bundesbank hier macht, ist genau das was Ludwig von Mises, Nobelpreisträger F.A.Hayek, Wolfram Engels und in diesem Jahr erst wieder Nobelpreisträger Robert Mundell gefordert haben, nämlich privates goldgedecktes Geld zu schaffen, als Alternative zu staatlichem Zwangsgeld.
Die goldene D-Mark ist doch kein goldgedecktes Geld! Das wären wären 200-Mark-Scheine, auf denen steht: Jederzeit in 10 Gramm Gold eintauschbar.
>Selbst der oberste Währungshüter dieser Welt, Alan Greenspan hat das gefordert. Der berühmte Aufsatz von Greenspan ist in meinem Buch abgedruckt.
Den Aufsatz kenne ich bestens, da ich ihn überhaupt in einer Ayn-Rand-Schrift entdeckt und übersetzt habe. AG ist nicht für eine Goldumlaufswährung, sondern für einen Goldstandard der klassischen Art.
>Es könnte sich hier eine Entwicklung anbahnen, die Anlass zur Hoffnung gibt. Die FDP ist genau die Partei, die diesen Gedanken aufgreifen und zum zentralen Thema machen sollte, nämlich die Wiederzulassung privaten gedeckten Geldes, als Konkurrenz zu staatlichem Zwangsgeld. Handelt es sich doch hierbei um originär liberale Gedanken.
Was aus bekannten Gründen nicht funktioniert: Fällt nämlich der Goldpreis, wird das"privat gedeckte Geld" subito ein Disagio kriegen. Und umgekehrt.
>Fiat money ist kein Kind der Marktwirtschaft. Dieses Geld verdankt sein Entstehen den Notwendigkeiten der Kriegsfinanzierung. Fiat money ist das Geld der staatlichen Planwirtschaft und ist eigentlich ein Fremdkörper in einer freien Marktwirtschaft.
Nur gegen Staatspapiere ausgebenes!
>Insofern schlägt das Herz des Kapitalismus leider in der Tat links. Die große Gefahr ist jetzt, daß der Zusammenbruch dieses fiat money Systems, der jetzt wohl bevorsteht, von den Staatsinterventionisten wieder auf ein Versagen des Kapitalismus zurückgeführt wird und dies zum Vorwand dient, noch mehr Kontrolle und Gelddirigismus einzuführen.
Da schauen wir erst Mal.
>Ich denke, daß die FDP und besonders die Arbeitsgemeinschaft freier Unternehmer die geeignete Gruppe bilden, den Gedanken einer Wiederzulassung von privatem gedeckten Geld zu propagieren und das es für die FDP ein ideales Profilierungsthema ist. Niemand sonst vetritt diesen Gedanken.
Profilieren ist immer gut, aber das anschließnede Gelächter wird schaurig sein. Gelacht wird nicht wegen der Gold-Idee, sondern weil es - selbst wenn man es hätte - so nicht funktionieren kann.
>Vielleicht kann der finanzpolitische Sprecher der FDP, Herr Dr. Solms ja hierzu mal Stellung nehmen.
Ob der was von"Geld" versteht?
Und Finanzpolitik heißt immer: Staatliche Finanzpolitik und das heißt: Kassen-Regie (= Einnahmenmaximierung) der öffentlichen Hand. Wenn sich schon jemand dazu hergibt, macht er sich als Liberaler verdächtigt!
>Gruß
>R.Deutsch
Gruß
d.
<center>
<HR>
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