- Millionenstadt am Abgrund - Köln macht dicht - Tofir, 22.05.2003, 23:40
- bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - nasowas, 23.05.2003, 08:45
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - fridolin, 23.05.2003, 09:03
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - Euklid, 23.05.2003, 09:14
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - nasowas, 23.05.2003, 09:39
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - Euklid, 23.05.2003, 10:03
- Wann warst Du denn das letzte mal Langlaufen??? - pecunia, 23.05.2003, 10:14
- Re: Wann warst Du denn das letzte mal Langlaufen??? - Euklid, 23.05.2003, 10:58
- Wann warst Du denn das letzte mal Langlaufen??? - pecunia, 23.05.2003, 10:14
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - Euklid, 23.05.2003, 10:03
- Zu Eichfristen - Tierfreund, 23.05.2003, 12:23
- Re: Zu Eichfristen - Euklid, 23.05.2003, 12:47
- Re: Zu Eichfristen - Euklid, 23.05.2003, 13:04
- Re: Zu Eichfristen - Tierfreund, 23.05.2003, 13:19
- Re: Zu Eichfristen - Euklid, 23.05.2003, 13:04
- Re: Zu Eichfristen - Euklid, 23.05.2003, 12:47
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - nasowas, 23.05.2003, 09:39
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - Euklid, 23.05.2003, 09:14
- Re: bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - fridolin, 23.05.2003, 09:03
- Re: Millionenstadt am Abgrund - Köln macht dicht - Euklid, 23.05.2003, 08:49
- Mal eine etwas andere Sicht... - Sascha, 24.05.2003, 03:26
- Re: Mal eine etwas andere Sicht... Sehr richtig! - CRASH_GURU, 24.05.2003, 10:10
- Mal eine etwas andere Sicht... - Sascha, 24.05.2003, 03:26
- bei uns sparen die Städte an den Wartungsarbeiten, aber Geld ist noch da! - nasowas, 23.05.2003, 08:45
Mal eine etwas andere Sicht...
-->Naja ganz so ist es nicht. Man kann darüber streiten ob die Förderung von Fußball oder eines Theaters von Staatsseite her sinnvoll ist.
Aber es gibt keine klaren Linien. Was soll der Staat bezuschussen? Was nicht?
Ist es das Fußballstadtion für Leute für die das fast noch die einzige Abwechslung vom Arbeitstag im Leben ist?
Ist es das Theater für Leute die Kultur mögen (schließlich bezeichnen wir uns selbst ja immer als kulturell weiter als die USA)
Ist es das Schwimmbad für Leute die was für die Gesundheit oder die Fitness tun wollen oder Familien die mal günstiger mit ihren Kindern was unternehmen wollen?
Ist es eine Buslinie oder Bahnlinie die ökonomisch gar keinen Sinn macht aber ohne welche ein Dorf von der Zivilisation abgeschnitten wäre
Ist es das Museum?
Ist es die Bücherei?
...
Man kann darüber wirklich diskutieren. Vieles ist sicher bei der derzeitigen Lage tatsächlich zu teuer, manches mag Unsinn sein, manches sinnvoll.
Fakt ist: Jeder macht was anderes gern. Jeder hat Hobbys.
- Der eine kauft sich die Dauerkarte für Schalke 04
- Der andere geht lieber in Urlaub
- Wiederum ein anderer lieber ins Café mit seiner Frau oder in ein Restaurant essen
- Wiederum andere gehen lieber in eine Disco oder an ein öffentliches Freibad
- Wiederum andere gehen gerne ins Theater oder in die Oper
- Wiederum andere gehen gerne in ein Museum weil sie sich für gewisse Dinosaurierskelette interessieren
- Wiederum andere gehen gerne in eine Bücherei und holen sich dort ihre Romane die sie zuhause auf dem Balkon lesen
Jeder hat andere Prioritäten. Einzelne Dinge einzustampfen ist gefährlich. Nimm den Fußballfans die Förderung fürs Fußballstadion weg dann könnten sie ZURECHT fordern"Nimmt den Leseratten ihre Möglichkeit weg billig in öffentlichen Bibiliotheken an neue Romane ranzukommen" oder"Nimm anderen die Möglichkeit weg billig an Theaterkarten zu kommen oder an Musicalkarten". Andere wiederum würden vielleicht fordern"Warum sollen wir mit Steuergeldern Museen fördern?"
Die Liste könnte man noch ziemlich weit fortsetzen. Letztendlich macht jeder andere Dinge in seiner Freizeit gerne. Vieles davon ist durch den Staat subventioniert.
Ich sage damit nicht, daß es richtig ist wenn ein Oliver Kahn oder ein Steffan Effenberg Millionen erhalten. Das nicht! Ich finde es in der Tat auch ungerecht gegenüber vielen anderen Leistungsträgern.
Aber ich behaupte nach wie vor, daß die Leute selbst MIT Schuld sind.
Die Sache ist ganz einfach: Wenn sich keiner mehr Fußball anschaut dann verdient ein Effenberg"nicht mal mehr 100.000 Euro". So einfach ist es. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir sind selbst daran mit schuld! Punkt!
Fassen wir zusammen
Das erste Problem sind die Fragen"Was soll der Staat subventionieren? Was nicht?". Hier würde schon eine wohl nie endende Diskussion beginnen weil jeder meint sein Hobby (Theater, Museum, Biliothek, Fußball,...) müsse subventioniert werden. Der Staat hat es also schwer.
Das zweite Problem ist die öffentliche Stimmung. Brot und Spiele abzuschaffen sind gefährlich. Für viele Menschen sind solche Dinge gerade durch die Staatssubvention überhaupt noch finanzierbar. Ohne Subvention wären die Eintritte in Museen wesentlich teurer oder es gäbe weniger zu sehen. Es ist nicht gut den Menschen in Zeiten in denen die Anforderungen in der Arbeitswelt immer höher werden, der Lebensstandard vermutlich sinken wird und die Unsicherheit zur Normalität wird auch noch ihrer Hobbys zu berauben.
Für viele - gerade in der Unterschicht - ist der Gang zum Fußballspiel am Wochenende etwas wie"Balsam für die Seele". Nimm es ihnen weg und die Stimmung der Leute wird deutlich sinken.
Woher rührt wohl der Spruch"Brot und Spiele". Brot ist ein Nahrungsmittel. Ohne Nahrung können wir nicht leben. Brot wurde schon bei den Römern in Zusammenhang mit"Spielen" genannt. Und zwar mit der Absicht das VOLK BEI LAUNE zu halten.
Nimm den Leuten die Spiele und lass ihnen nur noch das Brot (und die Arbeit) und die Unzufriedenheit nimmt drastisch zu. Nebenbei vermutlich auch Kriminalität. Außerdem würde sich die Bevölkerung radikalisieren. Man würde gerade den ärmeren Arbeiterschichten ihren"letzten Spaß" (nicht das letzte Hemd) wegnehmen.
Nee Nee so einfach isses nicht, Euklid!:)
Was die Horrorgehälter eines Effenberg angeht oder den Reichtum eines Robbie Williams oder Kübelböck stimme ich dir zu. Das ist ungerecht. Aber es liegt auch stark in unserer eigenen Hand das abzustellen. Das können wir auch ohne den Staat. Warum fordern wir nach dem Staat der"die Spiele vom Brot" wegnehmen soll wenn wir es selbst könnten aber selbst - als Bürger - auch nicht fähig dazu sind?
Viele Grüße
Sascha

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