- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 27.05.2003, 11:14
Meldungen am Morgen
--> ~ Wider Erwarten verbesserte sich der Ifo-Index im Mai um einen Prozentpunkt
auf 87,6 an, getrieben durch einen 2-Punkte-Anstieg der Erwartungskomponente. Die Stärke dieses
Anstiegs kam angesichts der jüngsten Euro-Aufwertung etwas überraschend. Möglicherweise hat das Ende
des Irak-Krieges nun mit einiger Verzögerung angefangen, sich positiv auf die Stimmung auszuwirken. Die
Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich dagegen leicht, nämlich um 0,3%-Punkte. Insgesamt
deutet der Ifo-Bericht auf ein anhaltend schwaches BIP in Q2 hin.
~ Der Chef des Ifo-Instituts, Sinn, sieht für Deutschland in den kommenden Jahren
unter bestimmten Bedingungen die Gefahr eines Preisverfalls. Falls der
Euro weiter aufwerte und es zu einer substantiellen Rezession komme, liege
die Wahrscheinlichkeit bei 30%, dass es in den nächsten fünf Jahren zu einer
Deflation komme.
~ Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Ansicht des deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Phase der Stagnation und nähert sich einer
Rezession. Das Wachstum werde in 2003 nur 0,2% betragen. Zusätzlich berge
der jüngste Kursanstieg des Euro neue Rezessions- und Deflationsgefahren.
~ Das deutsche Staatsdefizit wird nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Wiegard
in diesem Jahr weiter ansteigen und die Vorjahres-Marke bei 3,6% des
BIP überschreiten. Eine Deflationsgefahr in Deutschland gebe es nicht, auch
wenn teilweise der Eindruck entstehe, dass in einigen Medien eine Deflationshysterie
geschürt werde, so Wiegard.
~ Bei den deutschen Importpreisen kam es im April zu einem Rückgang von 2,0% gg. Vm. (-3,0% gg. Vj.),
vor allem zurückzuführen auf niedrigere Rohstoffpreise (und hier insbesondere Ã-l). Dieser Preisrückgang
dürfte sich zu einem guten Teil bereits in den deutschen Verbraucherpreisen niedergeschlagen haben. Am
letzten Freitag wurde für Mai eine vorläufige deutsche Inflationsrate von 0,7% gg. Vj. berichtet, das niedrigste
Niveau seit Oktober 1999.
~ Der schwedische Handelsbilanzüberschuss stieg im April auf SEK 13,3 Mrd. (März: SEK 12,3 Mrd.) und
fiel damit etwas höher aus als vom Konsensus erwartet. Die Außenhandelsentwicklung in den
ersten 4 Monaten dieses Jahres deutet darauf hin, dass die Nettoexporte in Q1 und Q2 2003 positiv zum
BIP-Wachstum in Schweden beitragen könnten, nachdem sie in der zweiten Jahreshälfte 2002 das
Wachstum belastet hatten.
~ Die Zustimmung der schwedischen Bevölkerung für einen EWU-Beitritt ist im
Mai weiter zurückgegangen. Nach 48% im April sind nur noch 42% der
Schweden dafür, 54% (nach 49%) würden sich gegen einen Beitritt zur Eurozone
aussprechen.
~ Die japanischen Einzelhandelsumsätze sind im April um 2,7% zum Vorjahr und
damit den 25. Monat in Folge gefallen.
~ Der australische Finanzminister Costello warnt erneut, dass die aktuelle Stärke
des australischen Dollars die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure belastet.
~ Der Ã-lpreis hat bislang kaum auf Meldungen reagiert, wonach Saudi-Arabien
ab Juni seine Fördermengen drosseln will, um die von der OPEC festgelegten
Obergrenzen einzuhalten.

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