- Dallas dreamings - wo bleiben McCarthy und Edgar Hoover? - dottore, 30.05.2003, 18:44
- Re: Dallas dreamings - wo bleiben McCarthy und Edgar Hoover? - Euklid, 30.05.2003, 19:35
Re: Dallas dreamings - wo bleiben McCarthy und Edgar Hoover?
-->>Hi,
>kingsolomon, der Weise, hat den Dallas-Text von Koenig / Dolmas freundlicherweise reingestellt.
>Die Autoren behandeln 4 Möglichkeiten der"Liqui-Falle" bei Nullzins plus Deflation zu entkommen.
>1. Der Schwundgeld-Vorschlag (nur von Irving Fisher ist allerdings die Rede) gilt ihnen als bei Bargeld zu kompliziert (technisch wg. $-Noten mit unterschiedlichem Ausgabedatum, immerhin reden wir von weit mehr als 500 Mrd $, wobei sehr viel im Ausland liegt). Bei Depositen bei der Fed sowie bei"transaction deposits at banks" sei diese"carry tax" unschwer einzuführen ("technology already in place..."). Allerdings: Wer wird sie zahlen?
>Sobald sie kommt ("1 % per month [!], for example") wird entweder jeder abheben oder sein Konto auf eine Bank im Ausland transferieren, die es dort weiterhin in Dollar führt. Das eine ist ein Beschäftigungsprogramm für Safe-Hersteller und the Federal Printing Office, das zweite schafft einen offshore-Dollar-Markt (siehe damals Euro-Dollar) vom Feinsten. Nicht einen Tax-Dollar wird US-Gov kassieren!
Sehe ich ähnlich aber der Transfer ins Ausland könnte u.U genehmigungspflichtig werden.
Die Initiatoren dieses Deals könnten sich ja vorher schon bereichern;-))
Aber eine wahrscheinlich nicht durchführbare Maßnahme.
Sollte aber ein Dollaraustausch auch des Auslandsgeldes von langer Hand geplant sein könnte man die Entwertung über Chips auf dem Geldschein lösen.
Ich meine aber daß dieses Verfahren nichts bringen würde weil die Flucht aus dem Dollar dann erst Recht einsetzen würde.
Aber wie wäre das Spiel wenn es mit allen Währungen weltweit in Absprache gespielt würde?
>2. Kauf von Fremdwährungstiteln"using newly minted dollars". Den Quatsch (Laufzeit-Ende und dann? etc.) diskutieren die beiden nicht weiter, sondern halten ihn freiwillig als"unlikely". (Schade, denn das Geld, das damit von jedermann ganz leicht zu verdienen wäre, ginge in die Billionen!).
>3. Die Güter- und Dienste-Lösung. Die Fed kauft also Waren, Arbeit, usw. Das funktioniert bestens (hier schon früher mal vorgestellt), aber was macht die Fed mit 100.000 Tonnen Karamellbonbons oder 10 Millionen Boxer-Shorts? [Meine Vorstellung immer noch: Es geht nur mit Gold, aber dann ist das Thema Goldstandard wieder auf dem Tisch].
Wäre meiner Meinung nach noch immer die sinnvollste und überzeugendste Maßnahme.
Sie würde auch für etwas mehr Stabilität sorgen.
Mit 30000 Euro je Unze wäre ich zufriedengestellt;-))
>4. Als"simpelste Strategie" Kauf von Wertpapieren, darunter Unternehmensanleihen, Commercial Papers, Hypotheken und Aktien. Bei den ersten 3 führt das dazu, dass auch deren Kurse steigen = Renditen sich Null nähern, womit dann Japan total eintritt: Nullzins across the board und M3 besteht zuletzt nur noch aus Liquidität. Da sich beim Nulllzins keine (!) zeitlich späteren Einzahlungen erwirtschaften bzw. erwarten lassen, hat jeder, was er hat und wird noch weniger davon"ausgeben". Deflationary depression as dead shure game!
>Bleiben die Aktien. Die könnten explodieren (das endgültig-einmalig-absolute ATH, hoppala, da käm' es doch) und wenn dann die"equities" endlich bei der Fed liegen, ist endgültig geschafft, woran so viele so lange und so hart gearbeitet hatten:
>Totaler wirtschaftlicher Stillstand plus Vollsozialismus.
>Schade, dass Joe McCarthy und Ed Hoover nicht mehr leben. Sie würden die ganze Dallas-Fed in Handschellen abführen lassen.
>Verehrte Corona, wenn so was schon von einer Notenbank (wenn auch Dallas, wenn auch"Meinung der Autoren") verbreitet wird, ist es viel, viel später als wir ahnen.
>Schönes Wochenende (und danke für die vielen interessanten Beiträge, vor allem zur Immo-Deflation - hat Spaß gemacht).
>Uuuund Gruß!
Die Geschichte scheint jetzt langsam hochinteressant zu werden.
Ich glaube noch immer daß man uns mit Zahlen und Statistiken irgendwann über den Tisch zieht.
Daher will ich mein Sicherheitspaket daß Defla und Infla berücksichtigt noch nicht aufgeben.
Ich bin mir im Klaren darüber daß ich damit unter Umständen nicht optimal fahre.
Aber in dieser brenzligen Situation verzichte ich lieber auf heiße Spekulationen und gehe auf safety first.
Gruß EUKLID

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