- Demograph warnt vor 15-jähriger Dauerstagnation/Aldisierung/Es geht bergab T. 10 - Sascha, 31.05.2003, 13:39
- Zusatzinfo: GfK: Deutschland droht weiteres Jahr der Stagnation (dpa) - Sascha, 31.05.2003, 16:17
- Re: Tssss... - Tassie Devil, 31.05.2003, 19:45
- Ende der"Innovationskraft" - Das Problem"bisher unbekannter Art"! - sensortimecom, 31.05.2003, 21:19
- Re: Ende der"Innovationskraft" - Innov.-Fähigkeit oder Innov.-Wille? - Baldur der Ketzer, 31.05.2003, 21:44
- Re: Ende der"Innovationskraft" - Innov.-Fähigkeit oder Innov.-Wille? - sensortimecom, 31.05.2003, 22:08
- Re: Ende des"InovationsWILLENS" - Das Problem"bisher unbekannter Art"! - Tassie Devil, 31.05.2003, 23:17
- Re: Ende des"InovationsWILLENS" - Das Problem"bisher unbekannter Art"! - sensortimecom, 01.06.2003, 10:28
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- Re: Ende des"InovationsWILLENS" - Das Problem"bisher unbekannter Art"! - sensortimecom, 01.06.2003, 10:28
- Re: Ende der"Innovationskraft" - Innov.-Fähigkeit oder Innov.-Wille? - Baldur der Ketzer, 31.05.2003, 21:44
Ende der"Innovationskraft" - Das Problem"bisher unbekannter Art"!
-->Geschrieben von Sascha am 31. Mai 2003 13:39:27:
DEUTSCHE WIRTSCHAFT
Demograph warnt vor 15-jähriger Dauerstagnation
Wann kommt Deutschland aus der Konjunkturkrise? Die meisten Auguren erwarten einen Mini-Aufschwung nach dem Sommer. Der renommierte Demograph Herwig Birg hingegen hat ein geradezu erdrückendes Szenario entwickelt - Rentenbeiträge von fast 50 Prozent und Stagnation für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Frankfurt am Main/Bielefeld - Die Bevölkerung altert, die Kosten für die Sozialsysteme steigen - fast jeder hat diese Binsenweisheit schon gehört und rasch wieder verdrängt. Die meisten leiten daraus nur kurzfristige Fragen ab: Wie groß ist das Loch in der Rentenkasse in diesem Jahr? Werden die Krankenkassen im Herbst schon wieder teuerer?
Der Demograph Herwig Birg, Professor und Institutschef in Bielefeld, nimmt für sich in Anspruch, die längerfristigen Entwicklungen im Blick zu haben. Im Interview der"Börsen-Zeitung" leitet er aus der Beobachtung, dass der Anteil der 20- bis 40-Jährigen an der Gesamtbevölkerung schrumpft, erschreckende Folgerungen ab. Seine Hauptthese: Deutschland stünden"Jahrzehnte der demographischen Umwälzung bevor". Viele hätten noch nicht begriffen, dass man hier vor einem Problem bisher unbekannter Art stehe. Durch"Drehen an den Stellschräubchen" lasse es sich nicht mehr beheben.
Fast alle Wachstumsmotoren fallen aus
Birg prophezeit, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von maximal 1,5 Prozent möglich sei. Dies sei eine"sehr gefährliche Entwicklung" mit Auswirkungen für Finanzmärkte, Sozialsysteme und die verschiedensten Unternehmen. Falls die Innovationskraft der Wirtschaft weiter sinke, müsse man auch diese Prognose noch einmal korrigieren, sagte Birg dem Blatt - dann sei ein Wachstum um bestenfalls ein Prozent jährlich denkbar. Die gefürchteten japanischen Verhältnisse hätten Deutschland erfasst.
Der Demograph argumentiert, der Faktor Arbeit werde als Motor des Wirtschafswachstums auf absehbare Zeit ausfallen. Auch der Faktor Kapital werde keine Besserung bringen - denn wenige Investoren würden in eine Volkswirtschaft investieren wollen, deren Bevölkerung auf Jahrzehnte hin schrumpfen wird. Als möglicher Wachstumsmotor bleibe allein der technische Fortschritt. [Kommentar von mir: Und der vernichtet auch viele Arbeitsplätze bzw. sorgt für eine Umwälzung in der Arbeitswelt, auch nicht gerade besser]
"Jedes Gemeinwesen sprengen"
Dass die privaten Konsumenten die Konjunktur mit einer Steigerung ihrer Ausgaben retten, erwartet Birg laut Interview nicht - im Gegenteil. Die Konsumabstinenz der Haushalte werde sich in den kommenden Jahren noch verstärken."Wir werden Jahrzehnte der Kaufzurückhaltung erleben", zitiert ihn die Zeitung. Birgs Begründung: Der Bevölkerung sei noch nicht klar geworden, was auf sie zukomme. Angesichts der drohenden Rentenkrise würden die Appelle zur Sparsamkeit zunehmen, für den Konsum bleibe immer weniger. Was das für die gesamte ökonomische Infrastruktur bedeute,"könne man sich noch gar nicht ausmalen". Die Abhängigkeit vom Export vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländer werde weiter zunehmen, da aus dem Inland keine Impulse zu erwarten seien.
Die Sozialsysteme in ihrer jetzigen Form sind jedenfalls nicht zu retten, da ist sich Birg sicher. Ohne Reformen werde die Überalterung dazu führen, dass der Rentenbeitragssatz in einigen Jahrzehnten auf 46 Prozent, der für Krankenkassen auf 20 bis 25 und der für die Pflegeversicherung auf drei bis sechs Prozent steigen werde."Das würde jedes Gemeinwesen sprengen", so Birg in dem Interview.
"Dann benötigen wir den Mega-Riester"
Die Verlierer der Überalterung sind nach Birgs Einschätzung zahlreich: Die Politik könne über Jahrzehnte hinaus nicht mit einer Verbesserung der Etatlage rechnen. Für den Handel und die Immobilienwirtschaft sei die Entwicklung eine Katastrophe. Profitieren würden wahrscheinlich Banken und Versicherungen, weil die Altersvorsorge weiter privatisiert werden müsse. Birg im Interview:"Das wird bald ein böses Erwachen geben, dann benötigen wir den Mega-Riester - ein Riesengeschäft."
Wolle Deutschland die demographischen Probleme lösen, müsse es radikal umsteuern, fordert der Forscher in dem Gespräch. Die Staatsverschuldung müsse abgebaut, die Staatsquote dramatisch gesenkt werden. Zugleich müsse die Innovationskraft der Wirtschaft steigen, die Arbeitslosigkeit sinken. [Kommentar von mir: WIE?]
Damit die Zahl der Einwohner nicht weiter schrumpfe, müsse die Einwanderung sowohl von Flüchtlingen als auch von qualifizierten Arbeitskräften angekurbelt werden. Langfristig aber helfe nur eine Steigerung der Geburtenrate. Die Investitionen in Bildung, fordert Birg, müssten vervielfacht werden, damit deutsche Universitäten wieder Magnetwirkung ausüben und die Nation im Pisa-Ranking nach vorne rücke.
Die USA übrigens sind aus Sicht Birgs das wohl wichtigste Land, das von den Folgen der Überalterungsspirale verschont bleiben könne. Hier sei die Altersvorsorge schon Privatsache - und Frauen zögen im Schnitt zwei Kinder groß, eine ideale Größe.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,250882,00.html, Spiegel-Online, 31.05.2003
Wie Birg vertrete ich ebenfalls die Meinung, daß die Bevölkerung die Probleme rasch verdrängt und sich in Großteilen noch nicht im klaren darüber ist, daß sie VORsorgen muß. Viele leben immer noch weiter wie bisher ungeachtet der Probleme die auf die Rentenkasse praktisch so gut wie unausweichlich zukommen werden. Viele könnten sparen tun es aber nicht. Viele können heute aber auch angesichts der Belastungen kaum noch sparen.
[b]Hallo:
Nochmals (ich hab schon früher darüber gepostet!) den eigentlichen Grund für das seit Mai 2000 grassierende"Problem bisher unbekannter Art" (o. zitiert) das zur Deflationskrise und zur (inzwischen globalen) Misere geführt hat:
Das Angebot an patentierfähigen Resultaten aus Forschung & Entwicklung REICHT NICHT MEHR aus, um der Weltwirtschaft jenen Impuls zu verleihen, der -
mathematisch/logich - nötig wäre, um die enormen Staatsschulden zu bedienen!
Noch kürzer gesagt:
Es gibt eine Erschöpfung der kreativen Human-Ressourcen.
Und zwar weltweit!
Aus diese Situation ist in den nächsten 20 Jahren in der Tat kein Ausweg in Sicht. Die INNOVATIONSKRAFT der Industrie ist weitgehend erlahmt (dies wird auch bin dem Spiegel-Bericht bestätigt!)
Neue Innovationen von essentieller Bedeutung, die ausreichend patentierfähig und daher monopolisierfähig wären (gleichzeitig aber auch eine enorme Zugkraft auf Konsumenten ausüben könnten) sind in nächster Zeit NICHT zu erwarten. Es gibt zwar Chancen im Bereich Nanotechnik und (theoretisch) auch in der Ã-ffnung der Astronautik für den Tourismus - aber noch nicht vor 2025. Die hohen Erwartungen die auf die Gentechnik gesetzt wurden, haben sich ebenfalls nicht erfüllt.
Somit können die Wirtschafts- und Technologie-Experten abstrampeln
soviel wollen, es können sich die Denkknechte in allen Betrieben und
Instituten ihre Gehirne verrenken bis zum A...; es bleibt SENSE.
Warum glaubt man wohl, dass sich die USA derzeit gar so kriegerisch gebärden?
Weil denen ihre strategischen ThinkTanks schon seit geraumer Zeit die WAHRE SITUATION aufgezeigt haben.
Und weil daher die Politik in Panik gerät. Man glaubt, als Kompensation für diese GEWALTIGSTE STRUKTURKRISE ALLER ZEITEN neue Märkte militärisch erschließen zu müssen.
Die EU versucht es wenigstens mit friedlichen Mitteln....
Doch es ist alles vergebliche Liebesmüh...!
Bitte dazu lesen:
http://www.sensortime.com/Patentkrise.html
http://www.sensortime.com/extinct-de0500.html
Grüße
Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com</ul>

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