- Gedenktag zum Kommunismus - 3. März - Galiani, 02.06.2003, 09:11
- Re: Gedenktag zum Kommunismus - ach, da war doch mal was - nereus, 02.06.2003, 10:26
- seltsame Jahreszahl... ;-) - silvereagle, 02.06.2003, 13:25
- Re: seltsame Jahreszahl... ;-) - nö - nereus, 02.06.2003, 14:02
- @nereus: Du überraschst mich immer wieder aufs Neue mit Deinem Wissen! Gruß (owT) - Galiani, 02.06.2003, 14:08
- seltsame Jahreszahl... ;-) - silvereagle, 02.06.2003, 13:25
- Erinnerung ist wichtig - silvereagle, 02.06.2003, 13:04
- Re: Erinnerung ist wichtig - apropos Erinnerung - nereus, 02.06.2003, 13:31
- Re: Erinnerung ist wichtig - Euklid, 02.06.2003, 13:59
- Re: Gedenktag zum Kommunismus - ach, da war doch mal was - nereus, 02.06.2003, 10:26
Re: Gedenktag zum Kommunismus - ach, da war doch mal was
-->Hallo Galiani!
Schön das Du an den notwendigen Ausgleich von Informationen denkst.
Nachdem wir unermüdlich an die Verbrechen der braunen Sozialisten erinnert werden, kann ein Hinweis auf die Verbrechen der roten Sozialisten nun wirklich nicht schaden.
Habe im Spinnennetz unter Hausarbeiten.de zur Symbolik der"Roten" folgendes gefunden. Die fetten Hervorhebungen sind von mir.
Die rote Fahne
Die rote Fahne ist die bedeutendste Präsentation der roten Farbe.
Den Ursprung hat sie als römisches Feldzeichen. Das Vexillum wurde bei Mobilmachung, Aufruhr und allgemeiner Gefahr auf der Burg von Rom als Zeichen des Ausnahmezustandes gehißt. Die rote Fahne trat einen Siegeszug als Herrschaftszeichen bis an das chinesische Reich an. Sie ist auf zahlreichen antiken und mittelalterlichen Gemälden zu finden. Auch im mittelhochdeutschen Nibelungenlied wurde sie verewigt:" Es bahnt ouch zeime scafte ein zeichen daz was rot." Mit dem Machtverlust des Reiches im Mittelalter verliert auch die rote Fahne ihre Bedeutung als Herrschaftszeichen. Sie verschwindet jedoch nicht, sondern wird im Bürgertum und beim Proletariat auf lokaler Ebene immer dort eingesetzt, wo es ein Zeichen Gottes zu setzen galt.
Der christliche Bedeutung der roten Fahne kam im Mittelalter die Bedeutung als Freiheitsfahne hinzu. Die Bauern mußten ihre vom Reich gegebenen Rechte gegen die Landesherren behaupten.
Die rote Fahne war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ausschließlich das Symbol der Arbeiter und Bauern. So gab es unter Kaiser Karl V eine militärische Eliteformationen unter roter Flagge, die Blutmänner.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts eigneten sich deutsche Zünfte das Privileg des Gebrauchs der roten Flagge an und mehrere deutsche Schwurgemeinschaften führten sie als ihr Zeichen. Unter diesem Zeichen führten sie Freiheitstage mit Gerichtsversammlungen und Feste durch. Schließlich mündete der mittelalterliche Freiheitsbegriff im revolutionären Freiheitsbegriff.
Dies vor allem, weil der Absolutismus die verbrieften Freiheiten der unteren Stände immer wieder angriff und abschaffen wollte.
Die rote Revolutionsfahne wurde zuerst in den USA im Unabhängigkeitskrieg gehißt. Emigranten aus Europa nahmen die Tradition mit in das Auswanderungsland.
Erst während der Revolution in Frankreich scharrten sich 1792 Proletarier um die rote Fahne , 1848/49 setzte sie sich in Deutschland als die Flagge des Proletariats durch. Sie wurde zum Ausdruck antimonarchischer, republikanischer und sozialistischer Bestrebungen.
1889 wurde die rote Flagge offiziell zum Wahrzeichen der Arbeiterbewegung. Der internationale Arbeiterkongress besiegelte dadurch nur das, was schon Brauch und Sitte war. Ein Denkmal zu Ehren der Arbeiterbewegung aus dem selben Jahr in Chicago bildet neben der Freiheitsgöttin mit Schwert und der phrygischen Mütze auch die rote Fahne ab.
Bis 1917 erscheint die rote Flagge nun mehr selten in der Ã-ffentlichkeit. Durch die Oktoberrevolution in Rußland trat sie jedoch wieder in das alltägliche Erscheinungsbild. Ihr Verbreitungsgrad erhöhte sich:"Ein wesentlicher Grund für ihre rasche Verbreitung lag in ihrer Internationalität, die alle Arbeiter über nationalstaatliche Grenzen hinweg zu Brüderlichkeit und Solidarität aufrief."
1917 nahmen die Sozialisten und Kommunisten die rote Fahne zunehmend in Besitz.
Besondere Beachtung fand sie 1918, als meuternde Matrosen sie in den Wintermonaten in Kiel, Hamburg und Bremen hißten. Am 9.11.1918 proklamierte Karl Liebknecht die sozialistische Republik in Berlin, er rief auf, die Kaiserstandarte gegen die"rote Fahne der freien Republik Deutschland" zu tauschen.
In der Anfangszeit der Weimarer Republik, während des Flaggenstreits, versuchten KPD und USPD gegen den Willen der bürgerlichen und rechten Parteien die rote Flagge zur Nationalflagge zu machen. Nachdem der Verfassungsausschuß am 3.6.1919 diesen Vorschlag behandelte, lehnte sie ihn am folgenden Tag ab. Schwarz-rot-gold wurden die Nationalfarben.
Die Bedeutung der roten Flagge in der KPD wurde dadurch jedoch nicht geschmälert. Ein möglichst radikaler Einsatz wurde gefordert: "Ganze Fahnenmeere sollen das Auge überschwemmen, die kritische Vernunft betäuben und eine rauschhafte Begeisterung entfachen, die wiederum die Bereitwilligkeit auslösen soll, diesen Fahnen in die von der Parteiführung angegebenen Richtung zu folgen."
Der rote Stern
Der rote Stern war ein kommunistisches Kampf- und Weltanschauungssymbol seit der Oktoberrevolution 1917. Seine Einfachheit in der Darstellung machte ihn zu einem der führenden Kampfsymbole. So wurde er der Staatsmacht im Oktober 1923 entgegengesetzt, als die Hamburger Kommunisten einen Aufstand erprobten.
Der fünfzackige Stern bedient sich zudem der förmlich über die Menschheit strahlenden Zukunftsmetaphern der kommunistischen Lehre. Er sollte den Menschen den Weg in die klassenlose Gesellschaft leuchten.
Probleme gab es in der Darstellung nur auf schwarz-weiß Bildern. Daher wurde der rote Stern oft in Verbindung mit anderen Symbolen, zum Beispiel Hammer und Sichel, abgebildet.
Hammer und Sichel
Hammer und Sichel als Symbol war ein speziell sowjetisches Symbol. Die Sichel, als ältestes Werkzeug der ackerbautreibenden Menschheit, stand für die Bauern im sozialistischen Staat. Der Hammer stand stellvertretend für die Anliegen der Industriearbeiterschaft. In der Weimarer Republik warb zuerst die USPD mit Hammer und Sichel auf roter Fahne für das Rätesystem. Auch die KPD bediente sich 1920 dieser Fahne, die jedoch zusätzlich mit dem Schriftzug"KPD" geziert war. Auch auf KPD-Wahlplakaten von 1932 waren Hammer und Sichel abgebildet.
Ob das Pentagramm, der Zirkel, der Hammer und die Mondsichel (?) darüber hinaus noch eine andere Bedeutung haben könnten, lassen wir jetzt mal dahingestellt.
Das Senklot konnte ich jedenfalls noch nicht entdecken. [img][/img]
Zumindest scheint in der Symbolik eben nicht nur schmuckes Beiwerk zu stecken sondern ein tieferer Sinn.
Das allerdings die Farbe Rot (Fahne) als Zeichen Gottes zu verstehen war ist mir neu.
Hatte Marx nicht vom Opium für das Volk hinsichtlich der Religionen gesprochen?
Wie paßt denn das zusammen oder meinte er möglicherweise nur die anderen Religionen und nicht seine eigene Heilslehre?
mfG
nereus
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