- Blair in Basra und die Amis machen Druck auf Iran, nur - Emerald, 03.06.2003, 06:10
- Ihr Plan damals: ein schneller Wiederaufbau, eine Übergangsregierung und weniger - CRASH_GURU, 03.06.2003, 08:38
- Re:Chaos zu 'pflegen' ist Strategie, damit USA vor Weltöffentlichkeit - kingsolomon, 03.06.2003, 09:24
- Re:Chaos zu 'pflegen' ist Strategie, damit USA vor Weltöffentlichkeit - Amanito, 03.06.2003, 10:55
Blair in Basra und die Amis machen Druck auf Iran, nur
-->all diese Aktivitäten zeugen von einer masslosen und arroganten Anglo-Saxon
Orientierungslosigkeit: Man verrennt sich zusehends:
mit Peter Scholl-Latour über die Lage im Irak Friedenstruppe wäre die grösste Dummheit»
VON DANIEL STEIL
Peter Scholl-Latour
FOTO: DANIEL BISKUP
Kein besseres Leben: Diese Frauen brauchen ärztliche Hilfe. In einer langen Schlange warten sie vor einem Militärspital der Saudis in Bagdad.
FOTO: AP
Zerstörte Infrastruktur: Ein brennender mit Ã-l gefüllter Schützengraben bei Basra erinnert an Saddams Regime.
FOTO: AP
In der gedruckten Ausgabe
Chaos wird schlimmer in Bagdad
Die Patrouille von US-Sergeant O’Harra ist überfordert
ZÜRICH. Vor knapp zwei Monaten haben die Amerikaner Saddams Regime gestürzt. Ihr Plan damals: ein schneller Wiederaufbau, eine Übergangsregierung und weniger Armut. Nichts davon haben sie bis jetzt geschafft. Im Gegenteil. Nahost-Experte Peter Scholl-Latour zu den Fehlern der Amerikaner.
Herr Scholl-Latour, Massenvernichtungswaffen sollen nicht der wahre Kriegsgrund gewesen sein. Was bedeutet das für das Verhältnis USA-Europa?
Scholl-Latour: «Es ist ein Skandal, was jetzt da rauskommt. Es wäre langsam an der Zeit, dass sich Amerika bei Europa entschuldigt. Nicht wie es jetzt ist: Europa entschuldigt sich bei Amerika, weil es sich nicht am Krieg beteiligt hat.»
Die Amerikaner sind bei der Installation einer Übergangsregierung bisher gescheitert. Warum?
«Sie haben auf die falschen Leute wie Achmed Chalabi gesetzt, der in Jordanien zu 22 Jahren Haft verurteilt wurde. Indem sie nach dem Fall des Regimes die Plünderungen zuliessen, haben die Amerikaner in der Bevölkerung an Vertrauen verloren. Jetzt brauchen sie Geduld und einen richtigen Mann. Der ist aber noch nicht in Sicht.»
Die Amerikaner haben der Bevölkerung ein besseres Leben versprochen.
«Das Leben der Iraker unter Saddam war nicht so schlecht. Es gab für jeden eine Ration an Grundnahrungsmitteln. Das gibt es jetzt nicht mehr. Die Armut steigt durch die Besatzer.»
Welche Folgen hat das?
«Der Hass gegen die Amerikaner wächst, und es kommt vermehrt zu Übergriffen. Die Zivilbevölkerung hat Millionen von Waffen.»
Schaffen die Amerikaner den Wiederaufbau?
«Nein. Ihre Truppenstärke ist zu gering. Zudem fehlt der Plan für den Wiederaufbau.»
Was halten Sie von einer Uno- Friedenstruppe?
«Eine Friedenstruppe wäre eine grosse Dummheit. Die Amerikaner sollen den Irakern die Möglichkeit geben, das Land selbst wieder aufzubauen. Nur: Das wird noch Jahre dauern, weil durch den Krieg die Infrastruktur komplett zerstört wurde.»

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