- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 04.06.2003, 09:39
Meldungen am Morgen
--> ~ Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaftforschung Halle könnte die starke
internationale Verflechtung der deutschen Wirtschaft eine Deflation verhindern.
„Die große Bedeutung der Auslandsnachfrage macht es hier zu Lande
weniger wahrscheinlich, dass sich über die schwache Binnennachfrage eine
deflationäre Abwärtsspirale entwickelt“, so die Wirtschaftsforscher. Nach Ansicht
der IWH-Experten liege hier der große Unterschied zur japanischen
Volkswirtschaft. „Während in Japan die Exporte Mitte der neunziger nur etwa
neun Prozent des BIP ausmachten, waren es in Deutschland im Jahr 2002 36
Prozent“, so das IWH weiter.
~ Die Bundesregierung ist nach Informationen der „Financial Times Deutschland“
von ihrem Ziel abgerückt, das Haushaltsdefizit 2004 mit einem Sparpaket
unter die Obergrenze des europäischen Stabilitätspaktes zu drücken. Auf
dem G8-Gipfel hatte Schröder noch offen gelassen, ob Deutschland 2004 die
Defizitgrenze wird einhalten können.
~ Das französische Verbrauchervertrauen stieg im Mai 2 Punkte auf -27.
~ Die Anzahl der Arbeitslosen in der Eurozone stieg im April um weitere
70.000; die Arbeitslosenrate blieb allerdings unverändert bei 8,8%.
~ Mit 0,4% gg. Vq. (1,2% gg. Vj.) war das dänische BIP-Wachstum in Q1 2003 etwas schwächer als erwartet.
Die Hauptwachstumskräfte waren - trotz der globalen Konjunkturschwäche - die Exporte (3,3% gg. Vq.)
sowie ein Lageraufbau (Wachstumsbeitrag von 1,5%-Punkten!). Die Investitionen
und der private Verbrauch waren dagegen negativ (-4,7% bzw. -0,5% gg. Vq.).
~ Norges Bank Gouverneur Svein Gjedrem hat gestern in einer Rede sehr deutlich gemacht, dass es zu weiteren
Zinssenkungsschritten in Norwegen kommen wird. Seit Ende letzten Jahres hat die Norges Bank die Leitzinsen
in 4 Schritten à 50 Bp. von 7,00% auf derzeit 5,00% gesenkt. Gjedrem deutete darüber hinaus die Möglichkeit an,
dass die Zinsen demnächst auch stärker als um 50 Bp. gesenkt werden könnten, d.h. dass Zinssenkungsschritte
von 75 Bp. oder gar 100 Bp. vorgenommen werden könnten. Ein Auslöser könnte eine weiter rückläufige Inflationsrate
sein. Mit derzeit 1,6% gg. Vj. liegt die Kerninflationsrate in Norwegen um fast 1%-Punkt unter dem Ziel
der Norges Bank und im Mai ist ein Fall unter die 1,5%-Marke möglich.
~ Auf ihrem gestrigen Treffen in Luxemburg haben sich die EU-Finanzminister auf eine grenzüberschreitende
Zinsbesteuerung in der Europäischen Union geeinigt. Demnach sollen ab 2005 Anlageinstitute die Zinseinkünfte
ausländischer EU-Bürger an deren Steuerbehörde mitteilen. Ã-sterreich, Belgien und Luxemburg werden
daran allerdings solange nicht teilnehmen, bis mit anderen Ländern (u.a. Schweiz) ebenfalls ein Informationsaustausch
beschlossen wurde. Stattdessen sollen sie mindestens bis 2011 eine Quellensteuer erheben, die stufenweise
von 15% in 2005 auf 35% in 2011 steigen soll.
~ Bei der gestrigen Zinsentscheidung der Bank of Canada ist keine Veränderung
des Leitzinsniveaus beschlossen worden. Somit liegt die „Bank Rate“ weiterhin
bei 3,50% und die Zielrate für Tagesgeld bei 3,25%.
~ Die australische Notenbank hat in der vergangenen Nacht den Leitzins unverändert
bei 4,75% belassen.
~ Haruhiko Kuroda, früherer Vize Finanzminister für internationale Angelegenheiten
und jetziger Berater von Premier Koizumi, hat in einem Interview geäußert,
dass ein Wechselkurs von 140 Yen je US-Dollar nach der Kaufkraftparitäten
Theorie als angemessen gelte.

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