- QUO VADIS - Inflation-Deflation Debatte - pecunia, 05.06.2003, 12:20
- Re: QUO VADIS - Inflation-Deflation Debatte - SchlauFuchs, 05.06.2003, 12:40
- meine Rechtschreibung ist eher link heute (owT) - SchlauFuchs, 05.06.2003, 12:41
- Re: Solange noch solch hohe Kapazitätsreserven allenthalben vorhanden sind, - André, 05.06.2003, 12:57
- Gestiegener Lebensstandard - Sascha, 05.06.2003, 17:18
- Wir leben ueber unseren Verhaeltnissen - pecunia, 05.06.2003, 18:24
- Wir leben ueber unseren Verhaeltnissen / Zustimmung - Sascha, 05.06.2003, 18:42
- Wir leben ueber unseren Verhaeltnissen - pecunia, 05.06.2003, 18:24
- Re: QUO VADIS - Inflation-Deflation Debatte - SchlauFuchs, 05.06.2003, 12:40
Gestiegener Lebensstandard
--> > Warum? In den vergangenen etwa 10 Jahren haben sich viele Preise
> verbilligt (HiTech-Ware), sehr viele Preise blieben nominell
> unveraendert. Aber die Loehne sind im gleichen Zeitraum zum Teil kraeftig
> gestiegen (oder liege ich hier falsch? Ich habe nur mal meine Lohnzettel
> verglichen), was einer relativen Verbilligung gleich kaeme.
> Beweis fuer die gestiegene Kaufkraft: Schaut Euch mal in Neubaugebieten um,
> was da heute fuer fette Haeuser gebaut werden und vergleicht das mal mit
> Haeusern von vor etwa 15 Jahren.
> Auf der anderen Seite steht die demographische Entwicklung wegen der
> ruecklaeufigen Bevoelkerungszahlen klar gegen eine Inflation. Dieser Faktor
> kommt meiner Einschaetzung nach aber erst in 10-20 Jahren voll zum Tragen.
Unbestritten ist in großen Teilen der Lebensstandard seit Ende des 2. Weltkrieges (v.a. ab 1948, Währungsreform) stark gestiegen.
Dennoch muß man heute differenziert betrachten. Beide Opas die ich habe konnten sich mit jeweils vier Kindern und normalen gängigen Berufen ein Haus erarbeiten und besitzen dieses abbezahlt. Heute könnte das wohl fast keiner mehr leisten. Nicht mal ein Ingenieur oder Architekt oder Steuerberater ist in der Lage mal eben so mit vier Kindern sich das noch zu leisten. Die wenigsten dürften hierzu in der Lage sein. Es hängt heute vieles von der Kinderzahl ab ob man auf der monetären Seite gesehen zu was kommt oder nicht.
Dennoch muß man auch den <font color="#FF0000">Konsumdruck</font> beachten der von unserer Gesellschaft ausgeht. Werbung suggeriert und, daß dies und jenes IN ist und das wir dies und jenes unbedingt brauchen und das es ja jeder hat und man sonst was verpassen könnte. Das ist mit Stereoanlagen bis hin zu DVD-Playern mittlerweile so.
Ich habe es mal ganz ganz grob überschlagen. Würden sich die Haushalte die in etwa gleiche Ausstattung leisten wie noch vor etwa 40 Jahren Standard war dann hätte so mancher 50000 Euro und mehr auf dem Konto liegen.
Früher hatte man keine riesige Stereoanlage, keinen Farbfernseher, keinen DVD-Player, keine Geschirrspülmaschine, Internetzugang, Mikrowelle, private Handys, usw.
Das sind alles Dinge die das Leben"versüßen" oder vereinfachen (Mikrowelle, Geschirrspülmaschine,...). Wenn manche nachrechnen würden was alles bei ihnen zuhause rumsteht und ob es denn WIRKLICH notwendig ist merken viele wohin das Geld hin gegangen ist.
Ich habe dabei nicht selten den Eindruck, daß die Leute oft einerseits an Weihnachten mit lachendem Gesicht einen DVD-Player für 200 Euro anschaffen weil man das ja unbedingt braucht und es ja fast jeder hat und zwei Monate später dann mit traurigem oder ärgerlichem Gesicht beklagen das von ihrem Lohn ja nichts mehr fürs eigentliche Leben übrig ist. Die Anspruchshaltung ist zu groß.
Wo früher in einem Haushalt gar kein oder allemal ein kleiner schwarz-weiß-Fernseher stand da müssen doch heute zwei oder drei große Farbfernsehgeräte von Sony, Grundig u.ä. in der Wohnung stehen. Einer im Wohnzimmer, einer im Schlafzimmer und selbst jedem Kind wird heute ein eigener Fernseher zugestanden wenn es gerade mal 10 oder 12 Jahre jung ist.
Die Anspruchshaltung hierzulande ist häufig auch einfach zu groß. Man will auf der einen Seite keinen Millimeter davon abrücken mal KEINEN Geschirrspüler, Mikrowelle oder das dritte Fernsehgerät zu kaufen und auf der anderen Seite beklagt man sich wenn man nicht mehr genügend Geld für die eigentlich wirklich grundlegenden Bedürfnisse (z.B. Nahrungsmittel) übrig hat.
Es ist paradox wenn ich mir anschaue in wievielen Haushalten es heute mehr als einen Fernseher gibt, wieviele Menschen PRIVAT sich unbedingt ein Handy zulegten und wieviele Haushalte schon wenige Jahre nach dem Aufkommen der DVD sich einen DVD-Player für oft gut 200 oder 300 Euro zulegten und auf der anderen Seite sich alle beklagen, daß irh Geld für die normale Lebensführung nicht mehr ausreicht.
Und hier sind wir m.E. momentan am Wendepunkt. Es kann nicht so weitergehen, daß wir immer mehr besitzen und haben können und alles nach einer gewissen Einführungszeit zum STANDARD wird. Erst den Fernseher, dann das Stereogerät, dann das Auto, dann später den PC, die Mikrowelle, die Geschirrspülmaschine, das eigene Handy, den DVD-Player,...
Wir erwarten NAIVERWEISE das es immer so weitergehen wird oder muß. Aber dies wird nicht so sein!
Viele Grüße
Sascha

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