- 70 000 Lehrstellen fehlen - Bulmahn droht mit Ausbildungsplatzabgabe (Welt) - Sascha, 06.06.2003, 16:57
70 000 Lehrstellen fehlen - Bulmahn droht mit Ausbildungsplatzabgabe (Welt)
--><font size=5>70 000 Lehrstellen fehlen </font>
Bulmahn droht mit Ausbildungsplatzabgabe[/b]
Berlin - Mehr als 500 000 Unternehmen in Deutschland bilden nach einer aktuellen Erhebung der Bundesregierung zurzeit keine Lehrlinge aus, obwohl sie von ihren Voraussetzungen dazu in der Lage wären. Diese Zahl nannte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) am Donnerstag in der Berufsbildungsdebatte im Bundestag. SPD und Grüne bekräftigten ihre Absicht, notfalls per Gesetz nicht ausbildende Betriebe zu einer Abgabe zu verpflichten. Mit diesem Geld sollen bei den Kammern zusätzliche Ausbildungsangebote geschaffen werden. Union und FDP lehnten eine solche Abgabe strikt ab.
<font color="#FF0000">Bulmahn bezeichnete die Lage auf dem Lehrstellenmarkt als äußerst ernst."Keine Bundesregierung, auch kein Wirtschaftsverband und keine Gewerkschaft" dürfte tatenlos hinnehmen, dass bis zum Jahresende mehrere zehntausend Jugendliche"unversorgt bleiben". Die Bundesanstalt für Arbeit befürchtet, dass in diesem Jahr bis zu 70 000 Lehrstellen fehlen werden</font>.
<font color="#FF0000">Nach den am Donnerstag in Nürnberg veröffentlichen Mai-Daten haben die Betriebe und Verwaltungen ihr Lehrstellenangebot im Vergleich zu 2002 erneut erheblich reduziert, und zwar um 11,1 Prozent oder 53 000 Plätze</font>. Anfang Juni - <font color="#FF0000">drei Monate vor dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres - sind bei den Arbeitsämtern noch bundesweit 307 335 Jugendliche als"unversorgt" gemeldet</font>. <font color="#FF0000">Ihnen steht ein Angebot von 136 039 freien Plätzen gegenüber. Besonders dramatisch ist die Lage in den neuen Bundesländern. Den 111 778 Jugendlichen ohne Stelle können die Arbeitsämter nur 27 000 freie Plätze anbieten</font>. Für den Osten hat die Bundesregierung bereits zusätzliche Hilfen angekündigt.
Die Ministerin bezeichnete es als"Schande" für alle nicht ausbildenden Betriebe, wenn die Bundesregierung"als letztes Mittel" zu einer Ausbildungsabgabe greifen müsse. Redner von SPD und Grünen betonten, dass heute auch Spitzenvertreter der Wirtschaft für eine Abgabe offen seien, weil alle Betriebe auf einen qualifizierten Fachkräftenachwuchs angewiesen seien.
Dagegen hielten Union und FDP der Regierung vor, <font color="#FF0000">die Ausbildungsprobleme monatelang vertuscht </font>und damit die aktuellen Probleme verschärft zu haben."Die Probleme sind nicht über Nacht hereingebrochen", sagte die CDU-Bildungspolitikerin Katherina Reiche. Hohe Steuern und Sozialabgaben sowie die anhaltende Konjunkturkrise verhinderten die Schaffung von mehr Lehrstellen. Eine Ausbildungszwangsabgabe werde die Situation noch verschärfen. dpa
Artikel erschienen am 6. Jun 2003
[b] Quelle: http://www.welt.de/data/2003/06/06/112035.html, Die Welt, 06.06.2003

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