- Crisis? What Crisis? - marsch, 06.06.2003, 19:11
- Re: No social Crisis ;-) - Tassie Devil, 06.06.2003, 19:18
Crisis? What Crisis?
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> Lebensversicherer in der Krise </font></font><div align="Justify">
Die Mannheimer Leben ist schwer angeschlagen: Vielleicht muss erstmals die Auffanggesellschaft Protektor als Retter einspringen
BERLIN, 5. Juni. Es könnte der erste Fall für Protektor werden: Im Oktober des vergangenen Jahres hatten die unter Druck geratenen deutschen Lebensversicherer beschlossen, sich gegenseitig gegen Pleiten abzusichern. Nun muss die von der Branche gegründete Auffanggesellschaft namens Protektor möglicherweise tatsächlich einspringen. Denn einer der großen deutschen Versicherer, die Mannheimer Versicherungsgruppe, steckt in großen Schwierigkeiten. Nach Lage der Dinge wird nämlich die Finanzaufsicht (BAFin) das vom Unternehmen vorgeschlagene Sanierungskonzept ablehnen. Ausgelöst hat die Krise der Mannheimer Versicherungsgruppe die Konzerntochter Mannheimer Leben. Sie soll einem Medienbericht zufolge Lasten in dreistelliger Millionenhöhe angehäuft haben. Die Mannheimer Leben leidet, wie andere Lebensversicherer auch, extrem unter der Flaute an den Börsen. Denn einen großen Teil der Prämien legen die Versicherer in Aktien an. Dank des Börsenbooms in den 90er-Jahren haben sie auf diese Weise in der Vergangenheit attraktive Renditen für ihre Kunden erzielt. Durch den Kurssturz an den Börsen mussten sie ihre Ausschüttungen aber drastisch kürzen. So bekamen Kunden der Mannheimer zuletzt nur noch den vom Bund festgelegten Garantiezins von 3,25 Prozent ausbezahlt. Dieser Garantiezins war zuletzt schon einmal reduziert worden und sinkt im kommenden Jahr erneut - voraussichtlich auf nur noch 2,75 Prozent.
Kundenverträge nicht betroffen
Darüber hinaus mussten die Versicherer auch immer höhere Abschreibungen auf ihre zunehmend an Wert verlierenden eigenen Aktienbestände vornehmen. Und das wiederum bescherte ihnen hohe Verluste - die für einige Anbieter wie jetzt der Mannheimer Leben möglicherweise existenzbedrohend sein könnten.
Die Kunden jedoch müssen nicht um ihre Einlagen bangen: Denn sollte tatsächlich keine andere Lösung zur Rettung der Mannheimer Leben gefunden werden - etwa die Übernahme durch einen Konkurrenten -, würde die Auffanggesellschaft Protektor einspringen. Die Verträge würden ganz normal weiterlaufen.
Hinweise auf die Krise der Mannheimer Leben - die mit dem Konkurrenten Hamburg-Mannheimer nur die Ähnlichkeit des Namens gemein hat - lagen der Finanzaufsicht schon seit längerem vor. Die Lebensversicherer müssen sich nämlich so genannten Stress-Tests unterziehen, die als internes Frühwarnsystem für mögliche Probleme dienen. So müssen die Versicherer in den Tests die Auswirkungen von krisenhaften Veränderungen, wie etwa massive Kursverluste von Aktien, auf die kommende Bilanz simulieren. So kann überprüft werden, ob das Unternehmen trotz einer anhaltenden Krisensituation in der Lage wäre, ohne Gegenmaßnahmen die gegenüber den Kunden eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Laut BAFin-Sprecher Peter Abrahams hat die Mannheimer einen Stress-Test im März durchgeführt und nicht bestanden - nicht als einziges Unternehmen übrigens:"Da waren noch ein paar mehr, denen es so ergangen ist", so Abrahams.
Ein nicht bestandener Stress-Test bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass ein Versicherer seinen Verpflichtungen gegenüber den Kunden nicht mehr nachkommen kann."Wir verstehen das lediglich als Indikator, dass es im Falle einer tatsächlich zukünftig krisenhaften Entwicklung Probleme geben könnte", so der BAFin-Sprecher.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/250115.html
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