- Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf - stocksorcerer, 12.06.2003, 17:27
- Re: Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf - rodex, 12.06.2003, 17:32
- Re: Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf - Euklid, 12.06.2003, 17:42
- @Euklid.... Pflastersteine, pure Pflastersteine - Praxedis, 12.06.2003, 17:53
- Die Palästinenser schiessen auch mit Raketen - HB, 12.06.2003, 18:06
- Re: @Euklid.... Pflastersteine, pure Pflastersteine - monopoly, 12.06.2003, 18:06
- @Euklid.... Pflastersteine, pure Pflastersteine - Praxedis, 12.06.2003, 17:53
- Re: Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf - Euklid, 12.06.2003, 17:42
- Re: Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf - rodex, 12.06.2003, 17:32
Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf
-->SPIEGEL ONLINE - 12. Juni 2003, 17:03
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,252619,00.html
Gewalt in Nahost
Hamas ruft zur Ermordung Scharons auf
Der Friedensplan von George W. Bush droht zur Makulatur zu werden. Immer neue Attacken von Israelis und Anschläge der extremistischen Hamas zerstören die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten. Die Hamas ruft jetzt sogar direkt zu Anschlägen auf Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon auf.
Gaza/Kairo - Am Nachmittag starteten israelische Kampfhubschrauber den dritten Angriff auf palästinensische Ziele in Gaza-Stadt innerhalb von 24 Stunden nach dem verheerenden Bombenanschlag auf einen Bus in Jerusalem. Fünf Menschen wurden nach Angaben palästinensischer Krankenhausärzte bei der neuen Attacke in Gaza getötet. Weitere 25 Personen seien verletzt worden. Israelische Kampfhubschrauber hätten gezielt ein Auto in Gaza beschossen, das in Flammen aufgegangen sei. Hamas erklärte, das Auto habe einem ihrer Aktivisten gehört. Neben dem Aktivisten Jassir Taha seien dessen Frau und die beiden kleinen Kinder des Paars getötet worden.
Als Passanten die Insassen bergen wollten, sei eine vierte Rakete eingeschlagen, berichtete ein Wächter einer nahe gelegenen Moschee, Mussallam Amaireh. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren die Straßen voll mit Besuchern der Beerdigung von elf Opfern früherer Luftangriffe.
Nach dem neuen israelischen Raketenangriff erklärte Hamas-Führer Mahmud Asahar"alle Israelis und vor allem (Ministerpräsident Ariel) Scharon" zu Zielen von Anschlägen seiner radikalen Gruppe."Wir rufen alle ausländischen Staatsbürger dazu auf, die palästinensischen Gebiete so schnell wie möglich zu verlassen", sagte Asahar. Er drohte neue Anschläge in den Palästinensergebieten und Israel an.
Wenige Stunden vor dem Raketenangriff hatte die Hamas alle bewaffneten Zellen zu sofortigen Anschlägen auf Israelis aufgefordert. In einer am Donnerstag in Gaza veröffentlichten Erklärung wurden alle Ausländer aufgerufen, im Interesse ihrer eigenen Sicherheit Israel zu verlassen. Der Selbstmordanschlag auf den Bus in Jerusalem vom Mittwoch sei nur der Anfang einer neuen Serie von Anschlägen gewesen.
Scharon nennt Palästinenser"Heulsusen"
Die israelische Regierung kündigte ihrerseits an, sie werde mit aller Härte gegen die Hamas und andere militante Gruppen vorgehen."Palästinensische Terrororganisationen und ihre Führer werden bis zum bitteren Ende verfolgt", sagte Scharon. Er bezeichnete die Führer der Palästinenser als"Heulsusen", weil sie sich nicht in der Lage sähen, die Untergrundgruppen gewaltsam aufzulösen. Den palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas nannte er ein"Küken, dem noch keine Federn gewachsen sind".
Bereits unmittelbar nach dem Selbstmordanschlag in Jerusalem hatte die israelische Luftwaffe binnen sechs Stunden zwei Mal gezielte Angriffe auf Hamas-Mitglieder in der Stadt Gaza geflogen. Dabei wurden vier Hamas-Aktivisten und sechs Passanten getötet. Nach dem zweiten Angriff vom Donnerstagmorgen sagten die israelischen Streitkräfte, die Aktion habe sich gegen eine Hamas-Zelle gerichtet, die einen Angriff auf die jüdische Siedlung Netzarim vorbereitet habe. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich bei den Toten um zwei Wachleute der Hamas.
Der palästinensische Präsident Jassir Arafat rief Israelis wie die Hamas dazu auf, den Teufelskreis der Gewalt zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ministerpräsident Abbas forderte die unverzügliche Umsetzung des internationalen Nahost-Friedensplans, der am Mittwoch vergangener Woche auf einem Gipfeltreffen mit US-Präsident George W. Bush im jordanischen Akaba von beiden Konfliktparteien akzeptiert wurde.
Nach Ansicht von Ägyptens Außenminister Ahmed Maher kann der Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt nur durch ein Ende der israelischen Besatzung erreicht werden."Die Besatzung ist die Wurzel des Problems und sie muss enden", sagte Maher. Die palästinensischen Gruppen müssten eine Einigung mit der Autonomiebehörde finden. Israel sollte unterdessen alles unterlassen, was zu einer weiteren Eskalation führt. Auch nach den jüngsten Angriffen sei der Friedensplan des so genannten Nahost- Quartetts immer noch der beste Weg zum Frieden.
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Die nächsten Tage werden vermutlich ultra heftig werden. Der Friedensprozeß ist so weit weg wie noch nie. Wer sich dieser Tage in der Region auf die Straße begibt ist leichtsinnig, fahrlässig oder ein Fall von Suizid.
winkääää
stocksorcerer

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