- Bush:"Sharon ist ein Problem für uns" - Rossi, 12.06.2003, 21:44
- Re: Bush:"Sharon ist ein Problem für uns" - chiron, 12.06.2003, 21:54
- Sharon ist kein Problem.... - Kaddii, 12.06.2003, 22:22
- Re: Bush:"Sharon ist ein Problem für uns" - Emerald, 12.06.2003, 22:29
- Re: Was soll diese Emotion mit!!!!!!!!!! häh??????? Kann denn hier keiner... - Dr. Quandt, 12.06.2003, 22:52
- Was will der emotionslose Autor uns damit sagen?????????????????? - YooBee, 12.06.2003, 23:33
- Von welchem Autor sprechen wir denn hier? Gibts einen Buchtitel als Hinweis? - chiron, 13.06.2003, 00:06
- Was will der emotionslose Autor uns damit sagen?????????????????? - YooBee, 12.06.2003, 23:33
- Re: Was soll diese Emotion mit!!!!!!!!!! häh??????? Kann denn hier keiner... - Dr. Quandt, 12.06.2003, 22:52
- Link zum Haaretz-Artikel - HB, 12.06.2003, 21:58
- Vielen Dank! (owt) (owT) - Rossi, 12.06.2003, 22:06
- Re: Bush:"Sharon ist ein Problem für uns" - chiron, 12.06.2003, 21:54
Bush:"Sharon ist ein Problem für uns"
-->Hat er das tatsächlich so gesagt? Kann das jemand ("dottore" vielleicht) überprüfen?
US-Präsident Bush:"Scharon ist ein Problem für uns"
(Ha'aretz, EIR)
Wie die israelische Oppositionszeitung Ha'aretz am 10. Juni berichtete, war US-Präsident Bush bereits vor den jüngsten gezielten Mordanschlägen der israelischen Regierung auf führende Palästinenser, die eindeutig die Torpedierung der auf dem Dreier-Gipfel in Akaba mühsam erreichten Wiederaufnahme des"Friedensprozesses" zum Ziel hatten, klar geworden, daß im Nahen Osten nicht die Palästinenser, sondern Israels Ministerpräsident Scharon und die ihn stützende fanatische Clique von Kriegstreibern das Hauptproblem auf dem Weg zum Frieden darstellen. (Wie des öfteren hier berichtet, stellt die Kriegspartei in Washington natürlich das eigentliche Problem dar). Wie der angesehene israelische Journalist Akiva Eldar in Ha'aretz schrieb, sagte Bush nach einer von der israelischen Seite äußerst aggressiv geführten Unterredung mit den Führern der Israelis und Palästinensern zu seiner Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice frustriert:"Wir haben ein Problem mit Scharon".
Und was für eins, ist man versucht hinzuzufügen, wenn man sich den folgenden"Dialog" ansieht, den Eldar in Ha'aretz unter Berufung auf einen"Teilnehmer" des Gipfeltreffens wortwörtlich wiedergibt:"Als erstes wurde von Bush verlangt, das Thema Sicherheit anzuschneiden", erklärte der Teilnehmer, und fügte hinzu:"Darauf hatten die Israelis bestanden. Also bat Bush [den palästinensischen Sicherheitsminister Mohamed] Dahlan um ein Briefing." Daraufhin habe Dahlan eine fünfminütige Lagebeurteilung gegeben und zu Bush gesagt:"Einige Dinge können wir machen, andere nicht. Wir werden unser Bestes tun. Doch dazu brauchen wir Hilfe". Geradezu abrupt sei er an dieser Stelle von Israels Verteidigungsminister Shaul Mofaz unterbrochen worden, der erklärte:"Also von uns kriegen die keine Hilfe; die haben ihren eigenen Sicherheitsdienst." Laut Eldar war Bush darüber sehr"verärgert"; der Gipfel-Teilnehmer wörtlich:"Man konnte sehen, daß Bush darüber sehr irritiert war". Ein"verärgerter" Bush habe sich an Mofaz gewandt und gesagt:"Ihren eigenen Sicherheitsdienst? Aber Sie haben doch ihren Sicherheitsdienst zerstört?" Mofaz:"Ich glaube nicht, daß wir denen helfen können, Mr. Präsident". Daraufhin Bush:"O, Ich denke das können Sie. Und ich denke, das werden Sie".
Daraufhin habe sich Bush, so gibt Eldar den Bericht des"Gipfel-Teilnehmers" wieder, an den palästinensischen Ministerpräsidenten Abu Mazen gewandt, und ihn aufgefordert, ein Briefing über die Lage in der Westbank und den Gazastreifen zu geben. Nach einer Darstellung der katastrophalen Situation dort, erklärte Abu Mazen, daß unbedingt neues Geld benötigt werde. Abrupt habe diesmal Sharon den Palästinenser unterbrochen:"Die Vergabe neuer Gelder hängt von Ihrem guten Verhalten ab". Ein"sichtlich irritierter" Bush habe daraufhin Scharon aufgefordert:"Sie sollten so schnell wie möglich das Geld überweisen. Das wird die Lage stark verbessern". Mit dieser Bemerkung habe sich Bush, so erklärte Eldar seinen israelischen Lesern, auf die Zölle bezogen, die Israels Regierung auf die Waren erhoben, d.h. eingesammelt hat, die durch Israel in die Palästinensergebiete transferiert werden sowie auf die Steuern der Palästinenser, die in Israel arbeiten; diese Gelder stehen vereinbarungsgemäß der Palästinenserbehörde zu. Die Summe belaufe sich inzwischen, so Eldar, auf fast eine Mrd. Dollar.
Scharon habe nur den Kopf geschüttelt und gesagt:"An erster Stelle steht für uns die Sicherheit, und erst wenn diese Frage geklärt ist, werden wir diese Gelder freigeben." Bush habe"Scharon angestarrt", und schließlich gesagt:"Aber das ist ihr Geld..." Daraufhin Scharon:"Trotzdem, Mr. Präsident..." Bush habe daraufhin Scharon das Wort abgeschnitten und wiederholt:"Es ist ihr Geld; geben Sie es ihnen." Nach dem Treffen habe Bush gegenüber Rice erklärt:"Wir haben ein Problem mit Scharon, das sehe ich. Aber ich mag diesen jungen Mann [Dahlan], und ich denke, ihr [der palästinensische] Ministerpräsident lügt nicht. Ich hoffe, die [Palästinenser] haben Erfolg. Mit denen können wir arbeiten".
Dieser Bericht Eldars erschien urprünglich im Feuilletonteil von Ha'aretz, doch nach dem versuchten Mordanschlag auf den Hamas-Führer Rantisi wurde er prominent auf die Internetseite von Ha'aretz plaziert, womit ein Teil der israelischen Elite der Welt deutlich macht, was für ein"Problem" Scharon tatsächlich darstellt. Ein früherer israelischer Geheimdienstbeamter erklärte gegenüber EIR in einem Hintergrundgespräch, der zweifellos von Scharon angeordnete Mordanschlag auf Rantisi - ein Arzt und die Nr. 2 von Hamas, der bekanntermaßen nichts mit der militärischen Abteilung von Hamas zu tun hat - ziele zum einen auf den palästinensischen Ministerpräsidenten Abu Mazen, der jetzt intern kaum noch Manövrierraum habe; vor allem natürlich aber auf US-Präsident Bush.
Der amerikanische Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche erklärte dazu noch am 11. Juni, Bush müsse jetzt gegenüber Scharon hart durchgreifen; starke Worte allein richteten überhaupt nichts aus. Wenn Bush seinen"Friedensfahrplan", die Road Map, noch retten wolle, müsse er konkrete Maßnahmen gegen die israelische Regierung ergreifen; dazu gehörten das sofortige Einfrieren amerikanischer Kredite und ein Embargo gegen Israel, falls Scharon nicht umgehend einlenke. Auch in der deutschen Politik wird die Lage im Nahen Osten nach den jüngsten Mordanschlägen außerordentlich ernst beurteilt. So erklärte Volker Perthes von der regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik am 12. Juni gegenüber der Deutschen Presseagentur ohne Umschweife, der Mordanschlag auf Rantisi beweise, daß Scharon die"Entscheidung zum Krieg" getroffen habe. Offensichtlich muß US-Präsident Bush jetzt über seinen eigenen Schatten springen, ansonsten droht eine Eskalation des Krieges.
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