- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 13.06.2003, 10:48
Meldungen am Morgen
--><li<Die Bundesregierung will angeblich die geplante Abgeltungssteuer auf Zinsen
auf sämtliche Formen von Kapitalerträgen ausweiten. Das Handelsblatt berichtet,
die Neuregelung würde dann auch für Dividenden und Erträge aus Beteiligungsverkäufen
einen Steuersatz um 25% vorsehen. Ein entsprechender
Gesetzesentwurf soll im ersten Halbjahr 2004 vorgelegt werden und 2005 in
Kraft treten. (Unklar ist noch, ob auch Gewinne aus Aktienverkäufen betroffen
sein werden.)
~ Ähnlich wie in Deutschland ist auch die französiche Industrieproduktion im Mai eingebrochen. Sie verringerte
sich gg. Vm um 0,8%. Anders als in Deutschland war aber ein Rückgang der Produktion erwartet
worden (-0,6%), allerdings nicht in dem eingetretenen Ausmaß. Belastend wirkte sich insbesondere der
Rückgang des Produktionsergebnisses im Energiebereich aus. Dieser Sektor trug im Januar und Februar
zu einem überraschend günstigen Produktionsergebnis bei. Allerdings war es bereits im März zu ersten
Korrekturen gekommen.
~ Die spanischen Verbraucherpreise sind im Mai gg. Vm. um 0,1% gefallen. Erwartet wurde
ein Anstieg von 0,2%. Im Vormonat betrug der Anstieg noch 0,8%. Gg. Vj. ergab sich ein Anstieg von
2,7%. Insbesondere der rückläufige Ã-lpreis sowie die nach Ostern wieder gefallenen Preise im Tourismussektor
haben im wesentlichen zu dieser Entwicklung beigetragen.
~ Auch die schwedische Inflationsrate ist im Mai weiter gefallen. Nach dem sich diese
bereits im Vormonat um 0,3% zurückgebildet hatte, fiel diese im Mai um 0,1%.
~ EZB Präsident Duisenberg hat auf einer Anhörung vor dem EU-Parlament Spekulationen auf Zinssenkungen
im Euroraum in der näheren Zukunft eine Absage erteilt. In diesem Zusammenhang sagte EZB-Präsident Duisenberg, dass drei Zinssenkungen in den letzten sechs Monaten erst einmal reichen müssten,
um zu einer Belebung der Konjunktur in Europa beizutragen. Auf der anderen Seite aber bleibt das Fenster
für weitere Zinssenkungen deutlich geöffnet. EZB-Präsident Duisenberg hat die Inflationsaussichten für den
Euroraum weiterhin als günstig bezeichnet. In diesem Zusammenhang hat er nochmals betont, dass die
EZB bestrebt ist, die Inflation im Euroraum zwar unter aber nahe bei 2% zu halten.
~ Bundesbankpräsident Welteke sieht derzeit für die Geld- und Fiskalpolitik
kaum Handlungsspielraum. Die monetären Indikatoren zeigten, dass die Wirtschaft
ausreichend mit Liquidität versorgt sei, um ein inflationsfreies Wachstum
zu finanzieren. Kritisch äußerte sich Welteke zum italienischen Vorschlag eines
milliardenschweren Konjunkturprogramms. Dies erhöhe nur die öffentliche Verschuldung
und davon habe man bereits genug, so Welteke.
~ Für EZB-Ratsmitglied Wellink ist die gestrige Revision der EZB-Inflationsprojektionen
kein Grund für weitere Zinssenkungen. Diese Schätzungen
hätten bereits bei der jüngsten Zinsentscheidung vorgelegen und hätten
dafür schon als Grundlage gedient.
~ Das neue EZB-Direktoriumsmitglied Tumpel-Gugerell tritt Befürchtungen über
Deflationsgefahren in der Eurozone entgegen. Sie sehe weder Deflationserscheinungen
noch das Risiko einer Deflation. Falls sehr viel niedrigere Inflationsraten
unter 1% zu beobachten wären, gäbe es Anlass zur Sorge. Dies sei
aber derzeit nicht der Fall.
~ Eine japanische Zeitung spekuliert über wachsende Sorge innerhalb der Bank
von Japan, dass der neue Notenbankgouverneur Fukui mit seiner Reihe von
„verwegenen“ geldpolitischen Maßnahmen (ABS-Ankäufe,...) die finanzielle
Stabilität der Notenbank gefährden könnte.

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