- USA bomben wieder - Standing Bear, 13.06.2003, 12:04
- welche Ã-lfirmen tätigen unter diesen Umständen die ben. $30Mrd - kingsolomon, 13.06.2003, 12:29
USA bomben wieder
-->13.06.2003
Titel
Rüdiger Göbel
USA bomben wieder
Militäroperation gegen Widerstandsgruppen im Irak. Mehr als 400 Verhaftungen
Die Besatzungstruppen im Irak haben eine großangelegte Militäroperation zur Aufstandsbekämpfung gestartet. Dabei kam es zum ersten Mal seit dem von US-Präsident George W. Bush proklamierten »Ende größerer Kampfhandlungen« am 1. Mai wieder zu Bombardierungen. An dem Einsatz auf einer Tigris-Halbinsel 150 Kilometer nordöstlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind alle Waffengattungen der US-Streitmacht beteiligt: Patrouillenboote, Kampfhubschrauber und Flugzeuge sowie Bodentruppen. Ziel der seit Montag andauernden Aktion sei es, die Baath-Partei von Saddam Hussein, paramilitärische Gruppen und andere »subversive Elemente« zu vernichten, so ein Sprecher des US-Zentralkommandos am Donnerstag.
»Zehn bis 15 Iraker« seien bei einer Razzia in der Stadt Duluijah 70 Kilometer nördlich von Bagdad »getötet worden«. Auf US-Seite habe es vier Verletzte gegeben, als mehrere tausend US-Soldaten unterstützt von Kampfjets und Hubschraubern die Gegend durchkämmten. Bereits am Mittwoch abend waren zehn Kilometer weiter südlich, in der Umgebung der Ortschaft Balad, 400 Iraker festgenommen worden. Ein Sprecher des US-Zentralkommandos teilte mit, die Gefangenen würden »von Ermittlern verhört«, die auf Grundlage von Geheimdienstinformationen nach »bestimmten Verdächtigen« suchten. Derweil dauerten die Gefechte zwischen Bodentruppen und bewaffneten Widerstandsgruppen im Norden Iraks am Donnerstag an, so das Zentralkommando.
Hintergrund der Counterinsurgency-Operation sind die anhaltenden Aktivitäten gegen die Besatzungstruppen. Regelmäßig sind die US-Truppen im Irak Ziel von Selbstmordanschlägen und militärisch organisierten Angriffen. Allein in den vergangenen Tagen mußte das US-Zentralkommando Attacken auf Stellungen in Kaim, Kut, Falludscha, Tikrit und Bagdad einräumen. Am Donnerstag wurde im Westen des Irak ein US-Militärhubschrauber vom Typ Apache abgeschossen. Wie das amerikanische Zentralkommando in Kuwait mitteilte, konnten die beiden Piloten unverletzt geborgen werden. Die Besatzungen von zwei weiteren Apache-Hubschrauber hätten sich anschließend in der Umgebung des Absturzortes Gefechte mit irakischen Kämpfern geliefert. Seit dem 1. Mai als inoffiziellem Kriegsende wurden mehr als 40 US-Soldaten im Irak getötet.
Dem »Iraqi Resistance Report« vom 11. Juni zufolge gibt es landesweit militärisch effiziente Aktivitäten gegen die US-Präsenz im Zweistromland (www.freearabvoice.org). »Die Widerstandskämpfer zwingen die Amerikaner zu weiterem Leid. In jeder Stadt, in jedem Bezirk, in jeder Straße, auf jedem Quadratmeter Land des großen Irak bebt die Erde wie ein Vulkan, Bäume und Steine erklären den Widerstand. Die Sprache ist verstummt: Sie macht dem Pfeifen der Kugeln Platz, die die Schädel der Amerikaner zertrümmern, und dem Donnerschlag der Bomben, die Körper für Körper zerreißen«, heißt es einleitend im jüngsten Bericht der Al-Faruq-Brigaden im Irak.
Dem lyrisch gehaltenen Auftakt folgen militärisch detaillierte Beschreibungen der Widerstandsaktivitäten. Demnach haben irakische Spezialeinheiten drei US-Marineboote, die amerikanische Ã-lexperten transportierten, auf dem Weg vom Hafen Al Bakr nach Al Fao mit modifizierten französischen MM33-Boden-Boden-Raketen zerstört. In einer großangelegten Operation wollen die Widerstandskräfte auf dem Internationalen Flughafen von Bagdad auch eine Transportmaschine der US-Streitkräfte beschossen haben. Den Befehl dazu habe Saddam Hussein persönlich gegeben. Tatsächlich ist der Flughafen für den nichtmilitärischen Verkehr aufgrund der Gefahrenlage bis heute gesperrt.
Dem Bericht zufolge haben Scharfschützen der Al-Faruq-Brigaden an verschiedenen Orten amerikanische Truppen angegriffen und dabei mehrere Soldaten getötet. »Märtyrer«, sprich Selbstmordattentäter, hätten sich zudem mit US-Geheimdienstmitarbeitern in der Nähe der Atomanlage Tuwaitha bei Bagdad in die Luft gesprengt. Im Nordirak seien mehrfach Versorgungseinheiten attackiert worden. Ziel all dieser Aktivitäten sei die Verbreitung von Panik und die psychologische Zerrüttung der Besatzungstruppen. »Die kommenden Tage werden den Kreuzzugstruppen weitere Überraschungen bringen«, bekräftigten die irakischen Widerstandsgruppen.
Man passe sich der militärischen Lage an: Wenn die US-Armee einen Teil ihrer Kräfte nach Falludscha im Westen des Landes verlege, weil die Besatzungstruppen dort mehrfach unter Beschuß gerieten, würden die Al-Faruq-Brigaden die verbliebenen US-Soldaten im Osten des Irak angreifen. Wenn das US-Zentralkommando mehr Soldaten in den Süden schicke, würden die Widerstandskräfte im Nordirak aktiv. So sei das ganze Land in einen Schauplatz militärischer Angriffe und »hit and run«-Aktionen verwandelt worden. Am 7. Juni hatte das Generalkommando der irakischen bewaffneten Truppen, gebildet aus Al-Faruq-Brigaden, die Saddam-Fedajin und die Al-Hussein-Einheiten, in einer gemeinsamen Erklärung erklärt, daß der Widerstand fortgesetzt werde, bis der Irak wieder befreit und die Besatzer vertrieben seien.
Vietnam 2 im Anzug??
SB

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