- Deflation: The Biggest Myths / Artikel mises.org - - Elli -, 14.06.2003, 15:55
- Re: Hirnrissig,... - Theo Stuss, 14.06.2003, 18:20
Re: Hirnrissig,...
-->...besonders das hier:
"The deflation-phobia of our elites is therefore
the rational reaction of those who profit from the privileges that our present
inflationist regime bestows on them, and who stand to lose more than any other
group if this regime is ever reversed in a deflationary coup. Perennial
inflation is based on monopoly. Deflation brings in the fresh winds of the
free market. True elites would welcome deflation for precisely this reason,
because they owe their leadership positions exclusively to the voluntary
support of other members of society. They have nothing to fear from deflation - a shrinking money supply - because their leadership is grounded on the
useful entrepreneurial services they provide to their fellow citizens -
services that would subsist through any changes in the money supply or in the
price level."
Selbstverständlich ist Deflation etwas entsetzliches, weil es dabei nicht um sinkende Preise, sondern um sinkende allgemeine Solvenz und Kreditwürdigkeit geht. Inflation ist der Betrug - Deflation der Offenbarungseid. Das ist kein frischer Wind, der mal ein klein wenig reinigt.
Immer wieder ist die Rede vom Money Supply als käme Geldstoff im Fiat Money ins System. Jetzt aber mal aus der Sicht des Ingenieurs, warum ist M3 Schwachsinn?
Hierzu ein wenig Mathematik, von Ã-konomen leider nur unzureichend beherrscht, von Statistik, Dreisatz und linearer Optimierung einmal abgesehen.
Es gibt in Ingenieurwissenschaften regelmässig Probleme mit der Addition von Grössen, die zu einander zeitlich verschoben auftreten. Man nennt das bei periodischen vorgängen Phasenverschiebung. Bei nichtperiodischen Vorgängen wird eine künstliche Periode erzeugt, als wenn sie unendlich lang wäre, aber dieses komplizierte Modell lassen wir mal.
Jeder weiss bei uns im Forum, dass das Geld ein Schuldderivat ist und aus Schuldkontrakten herrührt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit zu je eigenen Kondtionen abgeschlossen wurden.
Stellen wir jetzt eine einfache Analogie her (in Wahrheit ist es im Falle von M3 noch viel komplizierter) wie sie in der Wechselstromrechnung auftritt:
Leistungen, Ströme und Spannungen können ihren Beträgen nach nicht addiert werden, als wären 3Watt + 5Watt = 8Watt.
Warum nicht?
Weil Wechselgrössen eben Zeitgrössen sind und ich ihre Vorgeschichte berücksichtigen muss. Das geschieht dadurch, dass ich sie mathematisch als komplexe Zahlen darstelle, die einen Realteil und einen Imaginärteil haben, oder in Polarkoordinaten ausgedrückt einen Betrag und ein Phase haben.
Sind die Phasen von 2 Grössen genau entgegengesetzt, also um 180Grad, dann kommt es in Wahrheit zur Subtraktion.
Angewendet auf die"Geldmenge M3" bedeutet das, dass ein angeblicher Liquiditätsschub zu ach so günstigen Zinsen dazu führt, dass jemand umschuldet, weil ein Kredit aus früheren Zeiten (phasenverschoben) jetzt ungünstig geworden ist. Die neue Liquditätsspritze trifft also"gegenphasig" auf andere, frühere Schulden und es kommt zur Subtraktion.
Meine harmonischen Wechselströme kann ich immerhin noch durch komplexe Zahlen beschreiben, aber die Kredite nicht. Ich weiss nur, dass sie sich in etwa so verhalten, kann sie aber nicht genau quantifizieren. Eine qualitative Beschreibung reicht nicht. Folglich ist es erst recht Blödsinn mit einer Grösse zu rechnen, die mathematisch gar nicht fassbar ist.
übrigens,
3Watt*exp(j* 165°) + 5Watt*exp(j* 0°) = 2,241Watt*exp(j *20,22°)
3 + 5 sind gleich 2,241, wenn in der komplexen Zahlenebene die 3 und die 5 im Winkel von 165 Grad zueinander stehen. Und so ist es auch mit M3, eine Finanzspritze von 10 Mrd.Dollar zu 6% von vor 5 Jahren, kann eben nicht auf eine neue Spritze zu 2% hinzuaddiert werden, als hätte ich es mit sogenannten realen Zahlen ohne Imaginäranteil zu tun. Die Vorgänge subtrahieren sich zum Teil und wer will vorausberechnenen, wie das Ergebnis exakt aussehen wird. Ströme und Spannung kann ich immerhin messen.
Fazit: M3 ist keine messbare Grösse und damit mathematisch sinnlos. Selbst der Ausdruck Schuldmenge ist unzutreffend.
Theo

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