- Steurn für alle auf alles, nun spricht GRÜN offen..... - H. Thieme, 15.06.2003, 10:41
- Große Koalition - Rossi, 15.06.2003, 11:04
- Re: Besserverdienende verlassen die ''Solidargemeinschaft'' - Ecki1, 15.06.2003, 12:04
- Re: Besserverdienende verlassen die ''Solidargemeinschaft'' - PuppetMaster, 15.06.2003, 13:13
- Re: Was heisst schon ''Steuergerechtigkeit''. Steuerwettbewerb ist angesagt:-)) - Ecki1, 16.06.2003, 00:00
- Re: Besserverdienende verlassen die ''Solidargemeinschaft'' - PuppetMaster, 15.06.2003, 13:13
- Re: Besserverdienende verlassen die ''Solidargemeinschaft'' - Ecki1, 15.06.2003, 12:04
- Große Koalition - Rossi, 15.06.2003, 11:04
Re: Besserverdienende verlassen die ''Solidargemeinschaft''
-->Immer mehr mittelständische Unternehmen überschreiten den Rhein von Nord nach Süd, um sich aus dem Sumpf der nimmersatten Solidargemeinschaft zu befreien:
<h2>Harter Kampf um neue Firmen </h2>
<h4>Mit der Wirtschaftsförderung tun sich viele Kantone schwer: Das zeigt eine Umfrage der SonntagsZeitung</h4>
VON HARALD FRITSCHI
BERN - Neue Unternehmen braucht das Land, doch die kantonalen Wirtschaftsförderer tun sich schwer, ausländische Firmen anzuwerben. Ausgerechnet der kleine Kanton Schaffhausen macht allen etwas vor.
Thomas Holenstein, Schaffhauser Wirtschaftsförderer im Nebenamt, eilt von Erfolg zu Erfolg. Am Donnerstag verkündete er im Rathaus von Stein am Rhein, dass sich die kalifornische Biotechnologie-Firma Sugen im Kanton niederlassen und bis in vier Jahren 50 vorab hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen werde.
Schon eine Woche zuvor war Holenstein durch eine Frohbotschaft aufgefallen. Es gelang ihm der doppelte Coup, die schwedische Medizinaltechnologie-Firma Jomed ins Klettgauer Industriedorf Beringen zu holen und zugleich 40 Entlassenen der Bülacher Schneider Technology Arbeit zu verschaffen. Jomed will in einer ehemaligen Fabrikhalle der SIG Ballonkatheter und Implantate herstellen.
Die Erfolgsmeldungen täuschen darüber hinweg, dass die Wirtschaftsförderung hier zu Lande noch in den Anfängen steckt - zumindest in der Deutschschweiz. In den meisten Kantonen lassen sich die Firmen, die sich in der Schweiz niederlassen, an einer Hand abzählen. Wenns hoch kommt, sind es vielleicht ein Dutzend. Auch die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hält sich in einem eher bescheidenen Rahmen. «Eine Firma zu holen», sagt Holenstein, «ist eben härteste Knochenarbeit.» Die Erfolgsquote betrage etwa eins zu zwanzig. Von zwanzig ausländischen Firmen, die kontaktiert werden, lässt sich schliesslich eine im Kanton nieder.
<h4>Der Kanton Zürich hat erst seit 1997 eine Wirtschaftsförderung</h4>
Zum Erfolgsausweis der kantonalen Wirtschaftsförderungen ist wenig Konkretes zu erfahren. Zum einen fehlen quer durchs Land repräsentative statistische Grundlagen. Und zum anderen will sich niemand mit kritischen Voten die Finger in dieser heiklen wirtschaftspolitischen Frage verbrennen - auch Beat Reggli nicht.
Der beim BWA für die Unternehmensansiedlung und -förderung zuständige Chefbeamte vermag jedenfalls keine Daten zur Effizienz kantonaler Wirtschaftsförderung auszumachen. Der Bund hat vor einem halben Jahr lediglich aufgelistet, wie viele ausländische Firmen sich von Januar 1997 bis September 1998 in der Schweiz niedergelassen haben. Es waren 350 Firmen, die 6149 Arbeitsplätze geschaffen haben. Angeführt wurde die Liste von Deutschland vor den USA und Frankreich. Aus Deutschland kamen 145 Unternehmen mit rund 2100 Arbeitsplätzen. Aus den USA waren es 48 Firmen mit rund 2000 Jobs. Die US-Firmen errichten laut Reggli in der Schweiz oft ihren Europa-Sitz. Deshalb schaffen sie im Durchschnitt mehr Arbeitsplätze als die Deutschen.
Um den kleinen Kuchen von neuen Firmen balgen sich 26 Wirtschaftsförderer mit ungleich langen Spiessen. Nicht in allen Kantonshauptstädten wurde bislang erkannt, wie wichtig das Thema ist. Im Kanton Zürich hiess es noch vor kurzem, Wirtschaftsförderung sei nur etwas für strukturschwache Regionen. Deshalb verfügt der Kanton erst seit 1997 über eine eigene Wirtschaftsförderung, die noch nicht einmal eine Homepage betreibt.
«Die meisten Kantone geben sich Mühe», sagt der eidgenössische Wirtschaftsförderer vieldeutig. Er selbst verfügt über ein Budget von 2,4 Millionen Franken und schätzt die kantonalen Budgets auf insgesamt 30 bis 40 Millionen. «Das ist», so Reggli, «nicht eben viel.» Komfortabel ausgerüstet ist der Kanton Neuenburg mit rund zehn Millionen Franken. Demgegenüber verfügt der Glarner Wirtschaftsförderer Raphael Gassmann gerade mal über 50 000 Franken pro Jahr.
Aber auch der Kanton Zürich, die bedeutendste Wirtschaftsregion der Schweiz, muss sich mit sechs Millionen Franken und 22 Stellen begnügen - weniger als im kleinen Kanton Neuenburg. Über Ableger im Ausland verfügen lediglich fünf oder sechs Kantone. Das Wallis zum Beispiel beschäftigt einen Agenten in England, Freiburg ist in den USA vertreten.
Dafür nutzen praktisch alle Kantone ihre Chancen im Internet. Die Websites sind in einigen Fällen professionell aufgemacht, in Deutsch und Englisch verfügbar und sehr informativ. Interessenten erfahren auf der Homepage, welche Steuervorteile und andere Vergünstigungen sie vom betreffenden Kanton erwarten können, zum Teil sind sogar die freistehenden Büro- und Gewerbeliegenschaften mit Preisen en détail aufgeführt.
<h4>Angebote zur Freizeitgestaltung können durchaus eine Rolle spielen</h4>
Dennoch wird der Kampf um neue Firmen nicht im Internet gewonnen. Sämtliche Kantone bieten auf ihren Websites in etwa dieselben Benefits an - eine maximal zehnjährige Steuerbefreiung, Investitionsbeihilfen (Darlehen, Bürgschaften und Zinskostenbeiträge) oder die Vermittlung von Bauland. Auch die Standortvorteile lassen sich oft nicht gegeneinander ausspielen, obwohl die Kantone sich selbstredend damit profilieren wollen. Zug wirbt mit den günstigsten Steuern, von Frauenfeld aus ist der Flughafen in zwanzig Minuten erreichbar, und St. Gallen brüstet sich mit der Nähe zu den Grossregionen Stuttgart und München.
Entscheidend ist eher, ob der Kanton für eine ausländische Firma ein klar erkennbares Profil und ein entsprechendes Umfeld anbieten kann. Und dies ist bei den wenigsten der Fall. Querbeet, dies zeigt die Umfrage der SonntagsZeitung, werden Firmen akquiriert, denen der Kanton später die benötigte Infrastruktur nicht bieten kann. Insbesondere ist auch nicht erkennbar, dass sich die Wirtschaftsförderer auf die Zukunftsbranchen wie Informatik, Telekommunikation oder Biotechnologie hin orientieren.
«Die kantonale Wirtschaftsförderung», so BWA-Mann Reggli, «müsste aber eine klare Stossrichtung haben.» Nur so sei garantiert, dass auch in Zukunft neue Arbeitsplätze entstehen. Deshalb setzt beispielsweise der traditionelle Maschinenbaukanton Schaffhausen auf drei Strategien: Mechatrotik (Mechanik, Elektronik, Informatik), Medizinaltechnik und internationale Dienstleistungen.
Wichtig bei der Standortwahl durch ausländische Firmen sind auch die so genannten Soft Factors - Schulen, Freizeitmöglichkeiten, Wohnen oder die Gesundheitsversorgung. So musste der Schaffhauser Wirtschaftsförderer innert Jahresfrist eine englischsprachige Schule aus dem Boden stampfen. «Sonst können wir», so Holenstein, «die Ansiedlung von US-Firmen vergessen.»
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