- Minister droht Studenten: Wer nicht zahlt, fliegt raus (Spiegel) - Sascha, 15.06.2003, 14:14
- Studenten fliegen raus - Ausdruck der wahrlich professoralen Idiotie h.c. - Baldur der Ketzer, 15.06.2003, 15:40
- Re: Studenten fliegen raus - Ausdruck der wahrlich professoralen Idiotie h.c. - Sascha, 16.06.2003, 14:34
- Re: In der Sontags FAZ: Auf keinen Fall Architektur studieren!!!! Gruß (owT) - lowkatmai, 16.06.2003, 14:41
- Re: Studenten fliegen raus - Ausdruck der wahrlich professoralen Idiotie h.c. - Sascha, 16.06.2003, 14:34
- bin auch dafür, daß die zahlen müssen - Toby0909, 16.06.2003, 08:03
- bin auch dafür, daß die zahlen müssen - Toby0909, 16.06.2003, 08:03
- Das mit den Freibeträgen stimmt SO nicht - Sascha, 16.06.2003, 14:21
- Studenten fliegen raus - Ausdruck der wahrlich professoralen Idiotie h.c. - Baldur der Ketzer, 15.06.2003, 15:40
Das mit den Freibeträgen stimmt SO nicht
--> Hallo Tobi!
Hier muß ich vehement widersprechen. Ich kenne mich mit der Materie aus und habe mich lange damit beschäftigt. Auch bin ich selbst Student. Es mag sein, daß es faule Studenten gibt (die gibt es sicher) und es mag sein, daß Studenten in Discotheken sitzen und mit dem BMW der Eltern durch die Gegend kurven. Aber das zahlen dann die Eltern. Außerdem ist es eine Gruppierung von Studenten. Ebensoviele Studenten wie du in Discotheken siehst wohnen auf durschnittlich 5 bis 10 Quadratmetern pro Person.
Darum geht's.
Lese mal das Rechenbeispiel
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/194240.htm
Das mit den Freibeträgen ist totaler Unsinn.
Andersherum ist es. Jedem wirklichen Sozialschmarotzer oder Null-Bock-Auf-Arbeit-Typen wird ein Existenzminimum von meines Wissens schlappen 7235 Euro im Jahr zugestanden.
Als Student der auswärtig wohnt muß man doch wohl genauso essen, was trinken, sich ernähren, waschen und duschen wie jeder Sozialhilfeempfänger auch.
--> Fazit: Man braucht auch sein Existenzminimum das hier jedem anderen in diesem Land auch zugestanden wird.
Schaut man aber mal auf die Realität dann ist es eben nicht so, daß man Studenten das Existenzminimum gewährt. Du siehst die Studenten in den Kneipen sitzen, ich habe den Bericht zur Lage der Studenten vom Studentenwerk gelesen und sehe, daß weit über 20% der Studenten in zum Teil erbärmlichen Wohngemeinschaften leben in denen sie nicht mal ein Zimmer mit 5 Quadratmetern mit Tür haben um sich mal kurz zurückziehen zu können. Das sind nämlich die Fakten die man oft dann eben nicht sieht.
Fakt ist, daß mein Vater Euklid 154 Euro Kindergeld für mich erhält und einen Ausbildungsfreibetrag von maximal 4.200 DM erhalten kann wenn ich über 18 bin und auswärtig untergebracht bin. Das das lange und bei weitem nicht ausreicht um überhaupt auf das Existenzminimum zu kommen dürfte ja wohl klar sein und bedarf m.E. keiner weiteren Erläuterung.
Daher müßte man eigentlich jedem Studenten der genauso seinen Wohnplatz braucht, der genauso essen und trinken muß usw. eigentlich auch das Existenz<font color="#FF0000">[b]MINIMUM(!!!) </font> zugestehen.
Ist aber eben nicht so.
Nebenbei sind die Freibeträge viel niedriger. 6000 DM(!) beim Vermögen(!), nicht beim Einkommen.
Beim Einkommen gilt soweit ich es weiß: Ab 3.600 DM Einkommen im Jahr (und das ist ein WITZ!) wirkt das ensprechend schädlich auf den Ausbildungsfreibetrag meiner Eltern. Das heißt: Besser die schenken mir das Geld als das ich arbeiten gehe und die es dann abgezogen bekommen. Ist leider so!
Bei einem auswärtig untergebrachten Studenten heißt das, daß er zwischen 3600 DMund 7800 DM (3600 DM + 4200 DM - bis der Ausbildungsfreibetrag weg ist) erst mal praktisch umsonst arbeitet.
Ab 7800 DM lohnt es sich dann wieder mehr zu arbeiten da man dann bis zur Steuerfreigrenze arbeiten kann ohne das den Eltern das Kindergeld"wegfliegt". Aber 7800 DM als Student zu verdienen dürfte schon die Grenze sein. Wenn ich mich an die 630 DM-Jobs erinnere wofür man 48 Stunden gearbeitet hat dann dürfte das so das Maximum sein als Nebenberuf. Acht Schichten á 6 Stunden im Monat = 48 Stunden. Zweimal die Woche also etwa. Damit verdiente man im Jahr dann 630 DM x 12 = 7.560 DM. Eigentlich aber nur 7560 DM - 4200 DM = 3360 DM da die Eltern dann die 4200 DM Ausbildungsfreibetrag gestrichen bekommen.
Nebenbei wirkt das eigene Einkommen dann auch schädlich auf das Bafög (sofern man überhaupt welches bekommt)
Fazit: Wenn Du irgendwelche Studenten in Discotheken rumspringen siehst mit Alkoholexzessen dann steht dir frei daraus eine Meinung zu bilden. Aber das die Realität eben doch eine andere ist wollte ich im Sinne meiner Komilitonen dann doch noch mal erwähnen. Studenten mögen am Wochenende noch weggehen können. Das kostet sie vielleicht 20 bis 30 Euro. Dafür wohnen sie aber meistens wesentlich erbärmlicher als jeder Sozialschmarotzer á la Sozialhilfeemfänger oder sonst wer.
<font color="#FF0000">Das Problem ist, daß nur der trinkende Student der sich in Kneipen aufhält gesehen wird und nicht der gleiche Student der Montags abends in der Lagerhalle arbeitet um sich ein paar Euro hinzuzuverdienen und in einer WG mit zehn Leuten wohnt. Gleichzeitig beschweren sich viele noch die Studenten seien Bummler weil sie faul sind. Die langen Studienzeiten kommen aber auch daher, daß Studenten durch die finanzielle Situation oft nur mit Nebenjobs in der Lage sind ihr Studium gerade mal so finanzieren zu können. Und das ein Job mit dem man das Studium finanziert, durch die Doppelbelastung das Studium verlängern kann, steht für mich außer Frage. Natürlich will ich damit nicht sagen, daß es auch durchaus eine Zahl von Studenten gibt die tatsächlich bummeln und den 3er-BWM von den Eltern bezahlt bekommen. Das ist aber nicht der Normalstudent!</font>
Die Studenten die das können was du beschrieben hast können es doch meistens nur weil sie Geld von den Eltern bekommen oder von denen relativ stark unterstützt werden. Welcher Student kann sich denn sonst groß am Wochenende in Discotheken aufhalten?
Das mußt du mir mal in einem Rechenbeispiel erklären woher ein Normalstudent (ohne reiche Eltern, ohne Millionenerbe o.ä.) das Geld dafür nehmen soll?
Nimm mich in deinem Beispiel. Sagen wir ich studiere in Mannheim und wohne dort. Meine Einkünfte: 7560 DM wie oben berechnet. Das Kindergeld von meinen Eltern in Höhe von 1848 Euro im Jahr überweist mir mein Vater komplett. Dadurch habe ich 5713,37 Euro im Jahr bzw. 476,11 Euro netto. Das ist weniger als man als Azubi in den meisten Ausbildungsberufen als Ausbildungsvergütung im 1. Lehrjahr erhält. Nur mal als Vergleich. Vielleicht bekäme man da ja Wohngeld oder Sozialhilfe um auf das Existenzminimum zu kommen. Oder es zahlen eben wieder die Eltern. Auch ne Sauerei!
Viele Grüße
Sascha[/b]

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