- @dottore: JeFra und der frühe Tod - JeFra, 16.06.2003, 22:11
- Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds - JeFra, 16.06.2003, 22:17
- Re: Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds - dottore, 17.06.2003, 15:27
- Naheliegende Annahmen zu Rothschilds, Feuchtwanger & OvH - JeFra, 17.06.2003, 20:38
- Nachtrag zu meiner Antwort: Bücher - JeFra, 17.06.2003, 21:00
- Re: Nachtrag zu meiner Antwort: Bücher - Dimi, 17.06.2003, 21:57
- Danke. (owT) - JeFra, 17.06.2003, 22:00
- Re: Nachtrag zu meiner Antwort: Bücher - Dimi, 17.06.2003, 21:57
- Re: Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds - dottore, 17.06.2003, 15:27
- Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - Loki, 16.06.2003, 22:21
- Projekt 2: Otto von Habsburg und der politische Okkultismus - JeFra, 16.06.2003, 22:29
- Projekt 3: Was sagen die Religionen zur Rassenfrage? - JeFra, 16.06.2003, 22:33
- Re: Projekt 3: Was sagen die Religionen zur Rassenfrage? - Standing Bear, 18.06.2003, 17:37
- Bereitschaft zur Selbstzensur - Reikianer, 16.06.2003, 23:20
- Re: Bereitschaft zur Selbstzensur - Reikianer, 17.06.2003, 00:15
- Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - dottore, 17.06.2003, 10:53
- Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - dottore - nereus, 17.06.2003, 15:01
- eine dritte Alternative - silvereagle, 17.06.2003, 16:31
- Re: eine dritte Alternative - lüfte mal den Nebel etwas - nereus, 17.06.2003, 16:53
- Re: eine dritte Alternative - lüfte mal den Nebel etwas - silvereagle, 18.06.2003, 00:42
- Re: eine dritte Alternative - lüfte mal den Nebel etwas - nereus, 17.06.2003, 16:53
- eine dritte Alternative - silvereagle, 17.06.2003, 16:31
- Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - JeFra, 17.06.2003, 17:27
- Nachtrag zu meiner Antwort - JeFra, 17.06.2003, 18:00
- Re: @dottore: JeFra und der frühe Tod - dottore - nereus, 17.06.2003, 15:01
- @dottore: Meine Meinung zum Fall Möllemann - JeFra, 17.06.2003, 17:02
- Re: Glasklar, siehe hier: - dottore, 17.06.2003, 18:02
- Re: Geschmacklos, denn es verhält sich ganz anders - Trithemius, 17.06.2003, 18:49
- Re: Glasklar, siehe hier: - JeFra, 17.06.2003, 21:58
- Siehe uebrigens folgenden Link fuer eine interessante These zum Fall Moellemann (owT) - JeFra, 17.06.2003, 22:16
- Was soll die Mathematik in dem Posting???? - Pudelbirne, 18.06.2003, 02:36
- Re: Glasklar, siehe hier: - dottore, 17.06.2003, 18:02
- Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds - JeFra, 16.06.2003, 22:17
Projekt 1: Die Hofjuden und der Menschenhandel der Rothschilds
-->Bekannt ist der Soldatenhandel des Fürstentumes Hessen-Kassel unter anderem durch Schillers `Kabale und Liebe'. Weniger bekannt ist anscheinend, daß die Rothschilds einen Teil ihres Vermögens durch ihre Rolle bei der finanziellen Abwicklung dieses Menschenhandels erworben haben. Meine Quelle dazu ist D. Wilson, Die Rothschilds, als Heyne Biographien mit ISBN 3-435-07326-6 erschienen. Das Buch scheint eine Art Hofbiographie zu sein, jedenfalls dankt Wilson im Vorwort gleich einem reichlichen Dutzend Mitgliedern der Familie für ihre Hilfe, auch wenn er einschränkt,"daß der vorliegende Band keine `offizielle' Geschichte der Rothschilds ist".
Anscheinend war der Soldatenhandel das wichtigste Feld der finanziellen Tätigkeit Mayer Amschels in Hessen, jedenfalls findet Wilson auf S. 26 kein besseres Beispiel als den Soldatenhandel, um seinen Lesern das Prinzip des Wechsels zu erklären. Er ist des Lobes voll über dieses Fürstentum, jedenfalls schreibt er auf S. 21:
Kein souveräner Staat wurde jemals so konsequent nach den Prinzipien eines kommerziellen Unternehmens geführt wie Hessen-Kassel.
Bei dieser Haltung zum Menschenhandel (die anscheinend nicht allzuweit entfernt von den Ansichten der gegenwärtig politisch aktiven Familienmitglieder ist) sollte es nicht erstaunen, wenn die Rothschilds auch weiterhin Regierungen für Deutschland bevorzugen, die ihre Bürger notfalls als Soldaten oder Sklaven an fremde Mächte verschachern. Sie haben das Thema ja selber in `Zahlmeister Deutschland' angeschnitten, d. h. der derzeitige deutsche Staat ist bereit, eine Politik zu betreiben, die seine Bürger sehr leicht in die Zinsknechtschaft führen könnte. Gegen die Reichseinigung unter Bismarck haben die Rothschilds jedenfalls intrigiert (S. 268), zum damaligen Zeitpunkt freilich noch erfolglos:
Lionel und Natty glaubten, die Außenpolitik solle die Interessen Großbritanniens und, soweit möglich, die Interessen des internationalen Handels sichern. Gladstone aber prüfte jede Frage durch ein Tribunal des Gewissens. Diese unvereinbaren Gegensätze traten während der Krise von 1870/71 klar zutage. Im September bekundete Gladstone zweimal seine Mißbilligung, weil Meldungen, die über das Informationsnetz der Rothschilds gegangen waren, seiner Meinung nach ein falsches Bild ergaben.
Daß die Rothschilds die damalige Reichseinigung zu sabotieren versuchten (und später in den Weltkriegen rückgängig zu machen halfen) zeigt natürlich nicht, daß sie auch jede andere deutsche Regierung angreifen würden, die nicht bereit ist, ihre Bürger als Sklaven zu verkaufen. Es ist aber im Hinblick auf die Familiengeschichte sowie die auch so schon erstaunliche Offenheit der Familienbiographie in Bezug auf die politische Haltung der meisten Rothschilds eine sehr naheliegende Annahme.
Es handelt sich hierbei um ein, vielleicht ungewöhnlich drastisches, Beispiel für die Politik der sogenannten Hofjuden. Sie haben in `Aufwärts ohne Ende' selber auf das Buch von Deeg und Streicher (Herausgeber) hingewiesen, das dieses Thema zum Gegenstand hat. Was sich dahinter verbirgt, ist schwer einzuschätzen, wenn man keinen Zugang zu dem Buch hat. Von einem unappetitlichen Machwerk (der zweite Autor hat ja in dieser Hinsicht einen schlechten Ruf) bis zu einer Art braunen, auf das Judentum bezogenen Version von Deschners Kriminalgeschichte scheint mir alles möglich. Das Beispiel des Soldatenhandels der Rothschilds zeigt, daß die Herrschaft der Hofjuden manchmal katastrophale Folgen für die Einwohner des betroffenen Fürstentumes hatte, so daß D/S durchaus wenigstens teilweise auf reale Beispiele zurückgegriffen haben könnten.
Ein anderes Beispiel wäre die Herrschaft des Jud Süß in Württemberg, die von Feuchtwanger so beschrieben wird:
Süß, es war ein Wunder, schaffte das Geld.... Während des Krieges hatte er die Schraube erst angesetzt, jetzt... drehte er zu. Niedergehalten durch den würgenden Druck der Soldaten, schrie nicht das gequetschte Land, blutete veratmend seinen Saft aus, seufzte gedrosselt, verging. Auflagen, immer neue, Stempel auf alles, auf Schuhe selbst und Stiefel. Giftige Witze flogen auf: nächstens werden auch die Menschen gestempelt, auf die flache Hand gebrannt oder auf die Fußsohlen, zu vier Groschen das Paar.
[ Auch früher, J. F. ] waren Ämter und Stellen verschachert worden. Süß raffinierte das System, setzte eine eigene Behörde dafür ein, jede freiwerdende Stelle an den Meistbietenden zu versteigern, neue Ämter, Titel zu solchem Behuf zu schaffen. Gekauft werden mußte jeder Posten... bis zum Bademeister und besoldeten Abdecker. Nicht alle Tradition, nicht noch so erwiesene Befähigung gaben den Landeskindern Anspruch auf ein Amt; wer kein Geld hatte, mochte zusehen, sich auf andere Art oder im Ausland fortzubringen.... [ Feuchtwanger fügt eine Reihe von ins Ausland getriebenen, talentierten Landeskindern als Beispiel an, J. F. ]
Aber die ergiebigste kommerzielle Affäre, eine Quetsche, die nie versagen konnte, blieb die Justiz. Die Methode des Süß war von genialer Simplizität. Das Recht wurde nach den Prinzipien kaufmännischer Rentabilität verwaltet. Wer Geld hatte, konnte es kaufen und, was er wollte, mit Brief und Siegel legalisieren. Wer kein Geld hatte, dem nützte das bestverbriefte Recht nichts.
... Spionierer reisten im Land herum, fanden sich freiwillig, spürten die reichen und vermögenden Leute auf, die ohne Schutz standen, nicht versippt waren mit Herren am Hof oder vom Parlament. Dann hängte man ihnen einen Prozeß an, sie hätten Ihr Vermögen unrechtmäßig erworben, schlug durch Drohungen, Erpressungen, falsche Zeugen auch den Redlichsten solange weich, bis er, die Untersuchung los zu sein, die geforderte Summe zahlte. Selbst gegen längst Verstorbene wurden Prozesse instruiert, wenn sie nur Vermögen hinterlassen hatten.
...
Sechseinhalb Tonnen Goldes quetschte innerhalb eines Jahres diese Justizbehörde in die herzoglichen Kassen. Einundeinviertel Tonnen berechneten die Kassiere des Süß als Spesen und Provision, über eine halbe Tonne außerdem behielt Süß zurück, sie verrechnend für gelieferte Preziosen.
In Stuttgart, trotzdem Süß noch immer kein offizielles Staatsamt innehatte, wußte man längst, daß nicht vom Schloß aus regiert wurde [ sondern vom Haus des Juden, J. F. ]... Jetzt ballte man die Fäuste vor diesem Haus... aber alles nur nächtlich, heimlich, spähend nach allen Seiten. Denn der Jude hatte überall seine Leibhusare und Spione, und wer sich gegen ihn verging, konnte unversehens auf dem Neuffen sitzen oder in den Kasematten von Hohensaperg, kreuzweis geschlossen und in ewiger Nacht.
...
Es ächzte das Land, wand sich unter dem würgenden Druck.... Zweihundert Städte, zwölfhundert Dörfer, sie seufzten, bluteten. Der Herzog sog an ihnen, sog durch den Juden. Und das Land trug ihn und den Juden.
Das Zitat findet sich auf S. 142ff. der Taschenbuch-Ausgabe des Aufbau-Verlages, ISBN 3-7466-5027-5. Natürlich ist Feuchtwangers Buch ein historischer Roman, während das Buch von Wilson seinem Anspruch nach nur sauber ermittelte Tatsachen bringen müßte. Aber warum sollte sich der Jude Feuchtwanger Dinge aus den Fingern saugen, die ja das Ansehen seines Volkes aufs schwerste belasten? Allerdings scheint es ihm darum zu gehen, die Deutschen zu verhöhnen, z. B. als intellektuell und sexuell inferior:
Auch der junge Michael Koppenhöfer war auf der Tribüne. Nun wird also der Mühlstein zermahlen, der dem Land so lang um den Hals hing, der Landesverderber schimpflich justifiziert. Aber: diesen hätte die Demoiselle Elisabeth Salomea nicht verabschiedet, fahrig hin und her hastend zwischen Büchern und Stapeln von Wäsche, diesem war sie zugefallen, und er hatte sich noch nicht einmal sonderliche Mühe zu geben brauchen. Der alte krumme Jud, was war an ihm. [ S. 467. In Wahrheit wird Süß vermutlich seine Edelhuren gekauft oder erpreßt haben, J. F. ]
Es handelt sich also bei Feuchtwangers Buch um keine historische Abhandlung, sondern um eine Provokation gegen die Deutschen, die nicht von ungefähr gleich nach dem Ende von WK1 herausgekommen ist. Es könnte aber durchaus sehr enge Bezüge zum realen historischen Tatbestand geben. Interessant ist in diesem Zusammenhang noch die folgende Stelle über die Beteiligung des Jud Süß am Handel mit afrikanischen Sklaven:
Er [ der Jude, J. F. ] hatte Beziehungen zu allen Geldmännern Europas,... jagte Elephanten und schwarze Sklaven an der afrikanischen Küste. [ S. 149 ]
Die Behauptungen mancher afroamerikanischer Politiker über die maßgebliche Beteiligung der Juden am Handel mit afrikanischen Sklaven könnten also durchaus der Realität entsprechen.
Schließlich wäre noch auf die Bibel als Quelle hinzuweisen. Man kann die Karriere Josephs als Wesir des Pharaos (Hyksos-Pharaos?) als das früheste, legendenhafte Beispiel für einen Hofjuden betrachten. Die Folgen seiner Politik für die Ägypter waren katastrophal: Der Steuersatz wurde auf 20% erhöht, die ägyptischen Bauern konnten keine eigenen Notreserven anlegen und mußten schließlich in der Hungersnot erst ihr Eigentum und dann ihre Freiheit verkaufen, um an Nahrungsmittelreserven zu gelangen, die sie mit ihrer eigenen Arbeit erwirtschaftet haben und auf die sie kostenlos Anspruch gehabt hätten. Das Buch Esther gibt nur an einer Stelle (8:17) Auskunft über die Folgen der jüdischen Politik für die persische Normalbevölkerung, so daß wir hier Indizien benutzen müssen: Einmal sagen uns die Historiker, daß in der Ära Xerxes das persische Reich immer stärker die Züge einer asiatischen Tyrannei angenommen hat, mit Ausplünderung der unterworfenen Völker und absichtlicher Zerstörung ihrer ethnischen Identität (siehe z. B. Fischer Weltgeschichte Bd. 5, S. 334f, für die Auswirkungen dieser Politik auf die alte mesopotamische Hochkultur). Das ist nach dem Scheitern des Angriffs auf Griechenland auch plausibel: Die Perser konnten eventuelle ökonomische Probleme nicht mehr durch Expansion lösen. Wer an einen realen historischen Hintergrund dieses Buches glaubt, hat gute Gründe für die Annahme, daß die Feinde der Juden sich lediglich gegen diese Politik gewehrt haben, zu deren gefährlichsten Protagonisten möglicherweise das jüdische Volk gehört hat. Aber auch so kann man sagen, daß das persönliche Opfer, mit dem Esther sich den Einfluß beim persischen Hof erkauft hat, schwerlich geeignet ist, freiheitlichen politischen Verhältnissen oder wenigstens einer aufgeklärten Despotie den Weg zu bereiten: Esther prostituiert sich dem betrunkenen Großkönig, was ihre Vorgängerin abgelehnt hatte.
Das Buch Daniel ist in dieser Frage weniger ergiebig, aber auch hier ist anzumerken, daß die apokryphen Zusätze dazu einen von Daniel angestifteten Massenmord an den heidnischen Priestern und deren Familien beschreiben. Der Aufstieg von Juden in hohe und höchste Positionen eines Großreiches hatte also im AT oft (bzw. fast immer, je nachdem wie man die Beweislage sieht) katastrophale Folgen für dessen unterworfene Bevölkerung. Sicherlich handelt es sich hier um legendenhafte Erzählungen. Es ist aber anzunehmen, daß wenigstens einige Juden diesen Vorbildern nacheifern werden, wenn sie ihre Religion ernstnehmen.
Vor der journalistischen Aufarbeitung des Themas sollte man sich sicher noch nach Beweisen in diversen Archiven umsehen. Eventuell findet man selbst in einem so schlimmen Machwerk wie D/S brauchbare Hinweise auf derartiges Archivmaterial. In der Frage des Handels mit Negersklaven könnte sich der eine oder andere afroamerikanische Politiker schon der Mühe unterzogen haben. Diese wären also zu konsultieren, wobei eventuell das Interview ganz oder teilweise abgedruckt werden kann. Für die Ã-ffentlichkeit sind natürlich die von mir genannten Quellen leichter zugänglich als Archivmaterial und liefern Indizien, die in meinen Augen einem sauberen Beweis im Sinne der historischen Wissenschaften recht nahekommen. Eine interessante Ergänzung wären natürlich noch Interviews mit theologisch ausgebildeten Zentralratsmitgliedern über die religiösen Aspekte der Problematik. Diese wären für die breite Ã-ffentlichkeit dann besonders unterhaltsam, wenn sie als Fernsehinterviews stattfinden könnten.

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