- Meldungen am Morgen - -- Elli --, 18.06.2003, 10:43
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Bundesversicherungsanstalt für
Angestellte (BfA), Kleiner, tut sich bei der gesetzlichen Rentenversicherung ein
neues Milliardenloch auf. So hätten die Rentenversicherer in den ersten fünf
Monaten dieses Jahres rund eine Milliarde Euro weniger eingenommen als geplant.
Demnach ließen sich steigende Rentenbeiträge nicht mehr vermeiden.
~ Nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Wolfgang Wiegard ist in diesem Jahr
nur noch mit einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 0,3% zu rechnen. Die
Prognose der Bundesregierung, welche von einem BIP-Wachstum in Höhe von
0,75% ausgeht, hält der Experte für nicht mehr erreichbar.
~ Die Konjunkturaussichten für Deutschland haben sich im Juni einer Umfrage des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge den sechsten Monat in Folge verbessert. Der vom ZEW ermittelte
Saldo der Konjunkturerwartungen stieg im Juni auf 21,3 von 18,7 Punkten im Mai. Allgemein wurde mit
einem geringen Anstieg auf 19 Punkte gerechnet. Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB)
um 50 Basispunkte am 5. Juni habe die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzanalysten entscheidend
beeinflusst, ließ das ZEW verlauten. Bei den Antworten, die vor der Zinsentscheidung eingegangen
seien, habe der Indikatorwert für Deutschland bei 5,2 Punkten gelegen, bei den Antworten danach habe
sich ein Wert von 31,7 Punkten ergeben. Positiv bewertet worden sind wohl auch die gestiegenen Aktienkurse
und erste Lichtblicke in der Reformdiskussion.
~ Die EU12 Industrieproduktion stieg im April um 0,4% gg. Vm., was ebenfalls über den Erwartungen lag
(prognostiziert war ein Rückgang von 0,5%). Das Ergebnis ist erstaunlich, da zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
bereits die entsprechenden deutlich negativeren Angaben aus den wichtigsten Mitgliedsländern vorlagen.
Deshalb dürfte das günstiger als erwartet ausgefallene Produktionsergebnis im wesentlichen auf die
von Eurostat angewendete Saisonbereinigung zurückzuführen sein.
~ Die Leitzinsen im Euroraum sind nach Ansicht von Liebscher, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank
(EZB), niedrig genug, um die Erholung der Wirtschaft zu stützen. Der jüngste Anstieg an den Aktienmärkten
zeige auch, dass eine Stabilisierung des Vertrauens eingetreten sei. Liebscher bekräftigte damit jüngste
Aussagen von Mitgliedern des Rates bzw. des Direktoriums der EZB, dass es Anzeichen für eine Erholung
der Konjunktur im Euroraum gebe und es zu früh sei, über eine weitere Zinssenkung der EZB zu reden. Die
EZB hatte erst Anfang Juni den Leitzins um 50 Bp. auf 2,0 Prozent gesenkt.
~ Eine Umfrage unter internationalen Fondsmanagern zeigt, dass 39% entweder
einen Teil oder ihr gesamtes Dollar-Exposure gegen Währungsrisiken abgesichert
haben. Im Vormonat Mai waren es nur 37%.
~ Nach Angaben der EU könnte bei einem Freispruch des designierten Duisenberg-
Nachfolgers Trichet ein Amtswechsel an der EZB-Spitze innerhalb weniger
Monate vollzogen werden. Ein genauer Termin sei derzeit allerdings nicht abzusehen
und sei vor allem eine persönliche Sache zwischen Duisenberg und
Trichet. „Das ist dann eher eine persönliche als eine politische Frage. Es
könnte September oder Oktober werden“, so ein EU-Ratssprecher.
~ Die US-Industrieproduktion legte im Mai zum Vormonat saisonbereinigt um 0,1% zu nach einem
Rückgang von revidiert 0,6% im April. Allgemein war für Mai mit einem unveränderten Stand gerechnet
worden. Die Kapazitätsauslastung blieb mit 74,3% (Vormonat revidiert 74,3%) unverändert.
~ Die US-Verbraucherpreise sind im Mai wegen fallenden Energiekosten auf dem Niveau des Vormonats
geblieben. Erwartet wurde ein Rückgang von 0,1%. Ohne Berücksichtigung von Energie- und Nahrungsmittelkosten
stiegen die Preise um 0,3% gg. Vm (Erwartung: +0,1%). Das war der stärkste Anstieg seit
neun Monaten.
~ Nach Einschätzung von US-Finanzminister John Snow ist die Arbeitslosenrate
(Mai 6,1%) in den USA inakzeptabel hoch, doch könnte diese noch weiter
steigen, bevor sich die Situation am Arbeitsmarkt im späteren Jahresverlauf
entspannt. Mögliche Sorgen aufgrund des hohen Leistungsbilanzdefizits wies
Snow zurück. „Das Leistungsbilanzdefizit ist etwas, das man sicherlich beobachten,
aber nichts worüber man alarmiert sein muss“, so Snow.
~ Im gestern vorgestellten Jahresbericht des Internationalen Währungsfonds zur
Entwicklung der US-Wirtschaft, bezeichnet dieser die Konjunkturerholung als
ungleichmäßig. Dennoch sei nach Beendigung des Irak-Krieges nunmehr in der
zweiten Jahreshälfte mit einer Beschleunigung des Wachstums zu rechnen.

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