- Schulden und Zinsen - Henne und Ei - Frank, 18.06.2003, 20:49
- Re: Schulden und Zinsen - Henne und Ei - - Elli -, 18.06.2003, 21:03
- Re: Zuerst Inflation - jetzt Deflation- dann wieder Inflation - Goldfinger, 18.06.2003, 22:16
- Re: Beides hat absolut nichts miteinander zu tun - wie Henne und Zigarre - dottore, 19.06.2003, 12:20
Schulden und Zinsen - Henne und Ei
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Mittwoch, 18. Juni 2003
Erst eine moderate Deflation... dann eine galoppierende Inflation
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Sie kommen zur rechten Zeit, liebe(r) Leser; es wird gut.
Ich meine das massive, epochale Drama an den Weltmärkten.
Mein gestriger Text war voller Widersprüche. Einerseits waren die
Kräfte der Deflation im letzten Vierteljahrhundert niemals zuvor
größer. Warum? Weil der Dollarstandard eine Erhöhung von Geld und
Krediten erlaubt hat, die die Welt noch nicht gesehen hat. Wie oft
wiederholt an dieser Stelle: Während der Ära des Goldstandards von
Bretton Woods - von 1948-1969 - erhöhten sich die weltweiten
Geldreserven (Gold) um nur 55 %. Seitdem sind sie um 2.000 %
explodiert.
Wohin ging dieses Geld? In Schulden und Kapazität. Die Ausländer
(besonders die mit den glatten schwarzen Haaren und den Schlitzaugen)
bauten Fabriken, um Dinge herzustellen, die sie an die Amerikaner
verkaufen konnten... um diese Dollar zu bekommen. Sie bauen so viele
Fabriken, und arbeiteten so billig, dass sie jetzt die Preise überall
in der Welt fallen lassen.
Diesen Leuten flossen die Dollar zu, Billionen Dollar; was konnten sie
damit tun? Im Lauf der Jahre produzierten die Amerikaner wiederum
immer weniger, das die Ausländer kaufen wollten. Alles, was die
ausländischen Besitzer von Dollar tun konnten, war, US-Vermögenswerte
zu kaufen - womit sie ihre Dollar den USA wieder liehen.
Amerika war der größte Gläubiger der Welt, als Eisenhower Präsident
war. Während der Amtszeit von Ronald Reagan - als der Dollarstandard
seit ca. 15 Jahren bestand - wurde die Nation zum Schuldner. In den
folgenden 15 Jahren brach sie alle Rekorde - die USA wurden der größte
Schuldner aller Zeiten. Derzeit schulden die USA dem Rest der Welt
ungefähr 2,5 Billionen Dollar mehr, als die Ausländer den USA
schulden.
Aber Thomas Gale Moore, Wirtschaftsberater von Präsident Reagan, muss
Ben Bernanke antizipiert haben, als er bemerkte, dass die USA Mitte
der 1980er den Übergang von der Gläubiger- zur Schuldnernation
vollzogen. Kein Grund zur Sorge, sagte er sinngemäß:"Wir können
unsere Schulden einfach durch das Anwerfen der Druckerpresse bezahlen,
ehrlich, deshalb ist es mir nicht klar, wieso es schlecht sein sollte,
ein Schuldner zu werden."
Der Schuldenstand in den USA hat Allzeithochs erreicht. Warum ist das
auf Verbraucherebene deflationär? Der Grund: Je mehr man schuldet,
desto mehr Zinsen muss man zahlen... was die Kaufkraft reduziert. Und
weil man irgendwann die Schulden zurückzahlen muss... (besonders
dann, wenn man sich zur Ruhe setzen will). Das ist der Grund, warum
eine Inflation (vorheriger Hype) zu einer Deflation führen kann.
Andererseits gab es aber noch nie so viele Leute, die eine Deflation
verhindern wollten. Bernanke, Bush, Greenspan, Snow... McTeer...
Poole... und alle Fed-Gouverneure... haben proklamiert, dass es eine
Deflation"nur über ihre Leichen geben würde."
Damit habe ich kein Problem.
Ich sehe, wie sich die Deflation ausbreitet... auch wenn jeder
Fed-Gouverneur und jeder höhere Beamte im US-Finanzministerium und
alle Schiffe auf See und alle Heiligen im Himmel dagegen sind.
Allerdings sehe ich auch Inflation. Vielleicht jetzt noch nicht so
viel wie später... und dann weniger sich ausbreitend als vielmehr
galoppierend... das ist meine Prognose. Erst eine moderate Deflation,
dann eine galoppierende Inflation.
Quelle: Investors Daily
Frage: Schulden bedeuten Zinsen, aber bedeuten nicht auch Zinsen Schulden? Wer war zuerst da, die Schulden oder die Zinsen? Nach- und mitdenken!

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