- Der Spiegel: Big Brother und kein Ende - stocksorcerer, 19.06.2003, 14:08
- Der Spiegel: Big Brother und kein Ende / Mannheimer Überwachung - Sascha, 19.06.2003, 14:56
- Re: Der Spiegel: Big Brother und kein Ende / Mannheimer Überwachung - fridolin, 19.06.2003, 15:17
- Mannheimer Überwachung ist nur ein winziger Aspekt des großen Ganzen - stocksorcerer, 19.06.2003, 16:22
- Re: Der Spiegel: Big Brother und kein Ende / Mannheimer Überwachung - PuppetMaster, 19.06.2003, 16:31
- Re: Big Brother und kein Ende - Stephan, 19.06.2003, 16:46
- Der Spiegel: Big Brother und kein Ende / Mannheimer Überwachung - Sascha, 19.06.2003, 14:56
Mannheimer Überwachung ist nur ein winziger Aspekt des großen Ganzen
-->Hallo Sascha,
leider ist Bekämpfung der Kriminalität gar nicht das Problem. Das wäre durch anonyme Streifen - wenn auch nur unregelmäßige Stichproben -, wie schon angemerkt wurde, auch zu bewältigen. Das Problem ist, dass"ALLE" überwacht werden, die diese Stellen passieren. Über einen langen Zeitraum dokumentiert und archiviert von jemandem für jemanden. Es sind also Menschen involviert, die alle Personen sehen können, die zum Zeitpunkt x irgendwo gewesen sind. Immense Sicherheitsrisikos für alle Menschen aus den Augen eines Datenschützers. Du schreibst:
Ich bin zwar gegen einen Überwachunsstaat aber im Beispiel Mannheim finde ich die Kameras durchaus angebracht wenn man die Umstände beachtet.
Da ich nur rund 15 bis 20 Kilometer von Mannheim entfernt wohne kenne ich diese Kameras. Sie sind vor allem im Stadtzentrum (um den Paradeplatz, Wasserturm/Rosengarten, Richtung Neckarbrücke und Richtung Schloß) angebracht.
Wenn die Technik weiter fortschreitet und Gesichtserkennung optimiert wird und auch andere Bürgermeister oder Innenminister an anderen Stellen solche Apparaturen für sinnvoll und zweckmäßig halten, könnte man irgendwann durch Datenbanken und Großrechner erreichen, dass eine Person X zum aktuellen Zeitpunkt lokalisiert wird. Rasterfahndung perfektioniert.
Man gibt einen Datensatz in"google" ein und zwei Minuten später weiß Schily, dass Sascha gerade Gold gekauft hat oder sein Nachbar Besuch von einer schnuckeligen Prostituierten hatte. Mir fällt da beispielsweise J.Edgar Hoover ein, der damals als FBI-Chef auch viel mehr Macht hatte, als er haben durfte. Aber niemand konnte ihn vom Sessel stoßen oder seine Macht kontrollieren, weil Hoover über alles und jeden Akten hatte. Bestechung oder Erpressung ist juristisch gesehen nur solange ein Verbrachen, solange es von jemandem angezeigt wird!
Überwachung für persönliche Sicherheit ist quatsch. Das"heute" läuft den oberen Nutzern der Systeme langsam aus dem Ruder. Politiker und andere Leute aus der sogenannten High Society sorgen vor. In Amerika und auch in Europa. Das ist Selbstschutz, was die Herren da durchziehen.
Im Zweifel verpaßt man sich noch schnell eine perfekte Rundum-Immunität, falls man selbst mal aufgenommen wird und - wie in Berlusconi´s Italien - paßt der Schuh wieder.
Und das wird kommen, weil es so gewollt ist. Totale Kontrolle ist super praktisch. Für den Staat. Für Konzerne. Für das neue Berufsfeld: Produkt-Überwachungs-Kontrolle. Du kannst am Ende jeden belasten und manipulieren, wenn Dir das in den Kram paßt, wie ich das letztens schon angemerkt habe... siehe Link.
Die Kriminalitätsbekämpfung wird vorgeschoben oder wichtigere Dinge werden außer Acht gelassen. In Wahrheit verlieren wir unsere Freiheit oder das bißchen, was von der Idealvorstellung noch übrig ist. Und das für ein vermeintlich bißchen mehr Sicherheit.
Viele Grüße
Sascha
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