- ARMUT UND HUNGER IN DEN USA - vladtepes, 19.06.2003, 19:53
ARMUT UND HUNGER IN DEN USA
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<center> <font color="E1OOOO" size=2 face="Arial"> ARMUT UND HUNGER IN DEN USA
<a name="Hunger in den USA"></a>
<font color="OOOO81" size=2> USA verweigern Menschenrecht auf Nahrung </center>
Die USA sind das reichste Agrarland der Welt. Sie können sich nicht nur selbst"in einem Maße versorgen, wie der Mensch es noch nie
vorher vermochte"
(Brown:
American Cooking, S. 31), sondern sie vermögen sogar noch zwei Drittel des Weizens zu exportieren."In einer hungernden Welt ist
Amerika ein Land des Überflusses" (Brown: American Cooking, S. 31). Doch in diesem Land, das zu den weltweit wichtigsten Produzenten
von Nahrungsmitteln gehört, leidet zunehmend eine hohe Zahl von Menschen Hunger. Untersuchungen beziffern deren Zahl auf 30
Millionen, darunter 14 Millionen Kinder. 1997 lag die Zahl der hungernden Kinder noch bei 12 Millionen (nach WDR Radio3:
Kritisches Tagebuch, 03.11.1999), ein Rekordwert in der industrialisierten Welt. Seit 1985 ist die Zahl der hungernden Kinder um
50 % gestiegen.
Allein in Kalifornien leben 8,4 Millionen Menschen ohne gesicherte Nahrungsmittelversorgung (nach
FoodFirst
2/97, S. 5).
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<tr>
<th width=25% colspan=2 align=center> </font> <font color="OOOOOO" size=2 face="Arial">
Chapman.
In den USA sind reichlich Lebensmittel vorhanden, doch die Besitzer wirtschaftlichen Privateigentums sowie alle US-Regierungen
weigern sich hartnäckig, das Menschenrecht auf Nahrung, das 134 Staaten unterzeichnet haben, anzuerkennen. Die Hälfte aller Armen
sind Weiße, darunter insbesondere alleinerziehende Mütter und Familien (nach FoodFirst 2/97, S. 5f.). Die Diskrepanz zwischen
Reichen und Armen klafft immer weiter auseinander - nach Angaben des UN-Entwicklungsprogramms UNDP ist sie fast doppelt so groß
wie in Indien (nach FoodFirst 2/97, S. 5f.).
Der Republikaner George Bush beschreibt das US-amerikanische Elend folgendermaßen:"Die Amerikaner... sollten alles tun, um den
Elenden, den Armen und vor allem jenen unglücklichen Kindern zu helfen, die inmitten von 'Schrecken und Gewalt' in den Ghettos
amerikanischer Innenstädte aufwachsen" müssen (Der Spiegel Nr. 40/1988). Bush findet sich geradezu"heimgesucht" von der Vorstellung,
"was für ein erbärmliches Leben die Kinder in den amerikanischen Slums führen müssen (Der Spiegel Nr. 40/1988).
<a name="Soziale Unterschiede in den USA"></a>
Rafael Lima, der nach zehn Jahren nach Miami zurückgekehrt war, sagte:"Die Reichen, schien es, waren reicher geworden und die Armen
ärmer"
(Lima, S. 126).
Auf der Eighth Street stand eine Autoschlange, darunter BMWs und Saabs mit getönten Scheiben und Klimaanlage. Am Steuer gut gekleidete
Männer, das Handy am Ohr, und Sekretärinnen mit heruntergeklappten Sonnenblenden, um im Spiegel das Make-up zu kontrollieren (nach
Lima, S. 122). Doch fast ein Fünftel der Bevölkerung lebte 1995 unterhalb der Armutsgrenze, und jeder dritte Erwachsene in Miami
hat die Schule abgebrochen (nach Lima, S. 126).
<center> Ende des amerikanischen Traums </center>
<a name="Arbeitslosigkeit in den USA"></a>
Arbeitslosigkeit, die Zunahme schlechtbezahlter Jobs, welche die Versorgung einer Familie nicht garantieren, und der
Abbau von Rechten der Arbeiter - all dies hat zu einem gravierenden Anstieg von Armut und Hunger geführt. Die
Sozialhilfereform von 1997 wurde insbesondere auf Kosten der Ärmsten durchgeführt. Selbst die Lebensmittelmarken wurden
zusammengestrichen. Eine dreiköpfige Familie bekam bis dahin $ 134 pro Monat. Damit standen jedem Haushaltsmitglied 50 Cent pro
Mahlzeit zur Verfügung (nach FoodFirst 2/97, S. 4ff.).
Dazu die Ideologie:"Der Durchschnittsamerikaner konsumiert heute mehr als 80 kg Rind-, Schweine-, Kalb- und Lammfleisch pro Jahr...,
dazu kommen noch 20,4 kg Geflügel und eine nicht zu erfassende Menge Wild. Als Nation stellen die Amerikaner weniger als 15 Prozent
der Weltbevölkerung dar, sie bewohnen nur 16 Prozent der Erdoberfläche, aber sie konsumieren gut 30 Prozent der Welt-Fleischproduktion
- und bezahlen im Verhältnis zu ihrem Einkommen weniger dafür als alle anderen Menschen auf Erden" (Brown: American Cooking, S. 101).
"Wie können wir sicherstellen, daß alle unsere Kinder eine faire Chance bekommen, am amerikanischen Traum teilzuhaben?", fragte sich
Michael Dukakis. In jenem US-Amerika, das"angeblich einen beispiellosen Wohlstand genießt, müssen immer mehr Mütter Geld verdienen,
weil ein Einkommen oft nicht mehr reicht, um eine Familie zu ernähren" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
Aber was passiert mit den zahllosen alleinstehenden Müttern, die nur ein Einkommen haben, das nicht zum Leben reicht...?"Jedes
zweite Kind wächst bei einer alleinstehenden Mutter auf, die entweder geschieden ist oder nie verheiratet war. Und jedes dritte dieser
Kinder wird irgendwann von der Sozialhilfe leben" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
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[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
<font color="OOOOOO" size=2 face="Arial"> Bush mit unglücklichen US-amerikanischen Kindern
</th>
<th width=70% colspan=2 align=left> </font> <font color="OOOO81" size=2 face="Arial"> Immer größer wird die"Zahl der
'arbeitenden Armen', derjenigen also, die mit ihrem Mindestlohn von 3,35 Dollar pro Stunde weit weniger verdienen, als sie zum
Leben brauchen" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
Jeder dritte Schwarze in den USA"lebt in Not, Tendenz steigend. Gewachsen ist in Reagans Amerika auch das Heer der
Obdachlosen. Der Bedarf an Behelfsunterkünften hat sich in den großen Städten verdreifacht. Viele einstige Angehörige der
Mittelschicht sanken ab in die 'neue Unterklasse'. Deren Anwachsen nannte William Wilson, ein Soziologe von der
Universität Chicago, 'eine der wichtigsten sozialen Veränderungen des 20. Jahrhunderts" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
Ronald Reagan bezeichnete Armut als das persönliche Versagen einzelner, als"Verrat am amerikanischen Traum". Wohlfahrtsempfänger
seien"potentielle Betrüger" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
"Bush und Dukakis wissen wohl, daß aus der Krise der Kinderversorgung reichlich Stimmen zu schöpfen sind - vor allem bei den Frauen,
um die beide buhlen" (Der Spiegel Nr. 40/1988).
</th>
</tr>
</table>
<center> Hungermarsch durch die Straßen von Oakland </center>
Nach diesem Protestmarsch gab Gouverneur Wilson bekannt, daß er sich dafür einsetzen wollte, eine Verlängerung der Ausgabe von
Lebensmittelmarken zu erwirken. Armut und Hunger werden in den USA nur als eine Frage des Geldes und drohender Haushaltsdefizite
betrachtet. Ausgeblendet werden dabei die mit dem Hunger verbundenen menschlichen Katastrophen.
Das Recht auf Nahrung ist eines der grundlegendsten Menschenrechte, das in den USA massenhaft per Gesetz verletzt wird (nach FoodFirst
2/97, S. 6f.).
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<tr>
<th bgcolor="C1FFFF" width=100% colspan=1 align=left> </font> <font color="OOOO81" size=2 face=Arial> Viele Menschen verstehen nicht,
warum US-amerikanische Streitkräfte in mehreren Ländern der Welt mit Waffengewalt für die Menschenrechte kämpfen, wo doch im eigenen
Land 30 Millionen Menschen Hunger leiden müssen.
Mitglieder der Gruppe Food Not Bombs sagen, daß in den USA niemand hungern müßte, wenn weniger Geld in die Rüstung gesteckt
und die Nahrung gerecht verteilt würde.
</th>
</tr>
</table>
<center> San Francisco: Wo Armenspeisung zum Verbrechen wird </center>
1996 wurden Hunderte von Aktivisten der Gruppe Food Not Bombs (Nahrung statt Waffen), die auf öffentlichen Plätzen
kostenloses Essen an Arme ausgaben, ohne dafür eine behördliche Genehmigung zu haben, verhaftet und von der Polizei brutal
mißhandelt. Einer von ihnen war Robert Kahn, der dafür 30 Tage ins Gefängnis mußte. Doch zuvor hatten sie über 100 Anträge
gestellt, die entweder nicht beantwortet oder unter fadenscheinigen Gründen abgelehnt worden waren.
In San Francisco leiden 90.000 Menschen ständig unter Hunger, weitere 60.000 unregelmäßig. Die Mitglieder dieser Gruppe sind
kontinuierlichen Übergriffen der Polizeibehörden San Franciscos ausgesetzt, wahrscheinlich weil ihnen die politische Botschaft ebenso
wichtig ist wie die konkrete Hilfeleistung. Die Gruppe arbeitet in mehr als 70 Städten.
<center> US-amerikanische Überproduktion von Agrarprodukten und die Eroberung neuer Märkte </center>
Auf dem World Trade Organization-Gipfel in Seattle wird nicht die eigene hungernde Bevölkerung als zukünftiger
Markt ins Auge gefaßt, sondern die sogenannten Hungerleiderstaaten sollen um ihr selbstgebackenes Brot gebracht werden. Der Financial
Times zufolge soll nun die Landwirschaft als letzte Bastion des Protektionismus geschleift werden (nach
Helms: WTO).
Die führenden Exporteure von Agrarprodukten, die USA, Argentinien, Australien und Brasilien, wollen einen Generalangriff gegen die
ihnen noch versperrten Weltmärkte führen. Selbstversorgerstaaten sollen die permanente Überproduktion der großen Agrarexporteure zu
Lasten ihrer eigenen Landwirtschaft absorbieren und die genmanipulierten Lebensmittel widerspruchslos akzeptieren. Wer sich wider
solche Einfuhr wehrt, wie die EU gegen Rindfleisch aus den USA, den belegt die WTO mit Strafgeldern und die USA mit Zollerhöhungen auf
Importartikel (nach Helms: WTO).
Gelingt es den Goliaths USA und EU in der Maske von Wohltätern den Hungernden reichlich Toastbrot und Croissants aus ihren
Großbäckereien zu versprechen, dann kann das transnationale Großkapital nach dem WTO-Gipfel damit fortfahren, die Welt
"zwangszuverwalten und auszuplündern" (Helms: WTO).
<center> <font color="81OOOO" size=2 face="Arial">
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</body>
</html>
<ul> ~ http://www.mathematik.uni-marburg.de/~niederl/1us1.html</ul>

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